Falling.

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Jeongguk POV:

Gerade war ich mit Tae auf dem Weg zum Han River, ich hatte in der Nähe einen Tisch in einem Restaurant reserviert. "Wie war deine Woche noch? Du hast ja fast keine Zeit mehr für mich gehabt." schmollte Tae, während er mit seinem Handy spielte. Dass irgendwas komisch war, hatte ich schon gemerkt, als er mich zur Begrüßung nicht so fest und lange umarmt hatte, wie sonst immer. Mag zwar komisch klingen, aber wenn man es gewohnt war, erstmal richtig durch geknuddelt zu werden, und es dann plötzlich nicht mehr so ist, merkt man das doch recht deutlich. 

"War alles wie immer, nur hab ich ein wenig Stress wegen dem Auftritt bei den MMAs, die wollen mir 5 Songs ins Programm schreiben.. Heißt für mich? Üben, üben, üben.." lächelte ich ihn dann an, während er nur kurz nickte. "Ich darf 2 Songs singen, da hab ich nicht so viel zu tun wie du.. Sehr beschäftigter Mann." grinste er mich an, und ich war froh, dass er nun ein wenig lockerer war. Das war nun mal das gute daran, wenn man jemanden datet, der auch in dem Business unterwegs war. Taehyung verstand mich, wenn ich ihm erklärte, dass ich einfach ausgelaugt war. Er hatte das alles ja mindestens genauso oft durch wie ich. "Weißt du schon, wie oft du nominiert bist?" hakte ich nach bei ihm, doch er schüttelte nur seinen Kopf. "Nein, das werde ich wohl erst kurz davor erfahren... Aber.. Naja, irgendwie ist mir das nicht so wichtig, dieses mal." lächelte er  mich an, als ich gerade einparkte. 

"Echt nicht?" fragte ich nach, zog meinen Mundschutz weiter in mein Gesicht, ich konnte wirklich darauf verzichten, jetzt erkannt zu werden. Meine Cap zerstörte zwar meine komplette Frisur, doch auch das war mir mehr als egal. "Nein, ich bin nicht so wirklich auf die Preise fixiert.. Ich mag es viel mehr, Konzerte zu geben und das direkte Feedback von meinen Fans zu bekommen.. Die Meinungen von ihnen sind mir unglaublich wichtig." schaute er mich aus seinen haselnussbraunen Augen an, während auch er seinen Mundschutz richtete. Doch im Gegensatz zu mir verzichtete Tae auf die obligatorische Cap. "Da hast du auch Recht.. Ich liebe auch das Gefühl, auf der Bühne zu stehen und meine Fans zu sehen." stimmte ich ihm zu. Ohne weiter darüber nachzudenken griff ich nach seiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Zwar hatten wir noch nicht wirklich über unseren Beziehungsstatus geredet, aber das würde ich heute Abend definitiv nachholen. 

"Guten Abend die Herren, haben Sie reserviert?" wurden wir auch schon von einem Mann am Eingang begrüßt. "Ja, Jeon mein Name." lächelte ich, während uns schon unsere Jacken abgenommen wurden. "Folgen Sie mir bitte." wies der Mann uns an, während wir ihm hinterher liefen. Da das hier ein eher Nobles Restaurant war, beachteten die meisten Gäste uns gar nicht, weshalb ich auch nicht extra ein abgelegenes Zimmer gebucht hatte. Ein wenig Normalität wollte ich uns dann doch noch lassen, soweit es nun mal ging. "Danke, hier die Karten." sprach der recht gut aussehende Mann, reichte uns die Karten und empfahl uns noch einen Wein zu den verschiedenen Speisen. Nachdem wir beide uns für ein Steak entschlossen hatten, verließ der Herr uns dann wieder. Natürlich war mir Taehyungs Blick nicht entgangen, während ich mit dem Kellner gesprochen hatte.

Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich sah wie er mit den Augen rollte, nachdem uns der Kellner den Wein mit einem breiten Grinsen gebracht, und mir deutlich zugezwinkert hatte. Abgesehen davon, dass ich deutlich in Begleitung war, so war mir dieses plumpe Heranschmeißen einfach zu billig. "Da scheint wohl jemand Interesse an dir zu haben." murrte er dann, während er den Mann noch ein wenig böse anstarrte. Ich nahm mein Glas Wein in die Hand und wartete darauf, dass Taehyung es mir gleich tat. "Kann schon sein, aber es interessiert mich nicht." lächelte ich ihn an, worauf er ein wenig schmollend auch zu seinem Glas griff. "Auf uns, Taehyungie." blickte ich ihn abwartend an, als er meinen Blick einfing und wir anstießen. Der Wein war süßlich, genau wie Tae ihn mochte. 

"Uns.. Ja.." lachte er leicht auf, es klang fast schon bitter. Mir war durchaus bewusst, auf was er hinaus wollte, doch gerade, als ich mit ihm darüber reden wollte, brachte der junge Kellner uns unsere Steaks, garniert mit Rosmarinkartoffeln und einer leichten Pfifferlingsoße. Verdammt, das sah schon verdammt geil aus. Unauffällig schob der Kellner noch einen Zettel in meine Richtung, und ich war wirklich mehr als nur überrascht, da ich dachte es wäre die Rechnung, doch als ich drauf schaute, stand da wohl seine Handynummer. Was war denn bitte bei ihm falsch gelaufen? Man arbeitet doch nicht in so einem edlen Restaurant, um sich dann an die Gäste ran zu schmeißen? Oder arbeitet man vielleicht genau deshalb in so einem Restaurant? Für den Typ musste es wohl so aussehen, als wären Taehyung und ich nur Freunde, da wir uns in der Öffentlichkeit ein wenig zurück hielten. 

Noch bevor ich reagieren konnte, griff Tae nach dem Zettel und gab ihm dem Kellner zurück. "Danke für Ihre Mühe, aber wir brauchen keinerlei Sonderleistungen." wies er ihn an und schenkte ihm wohl den todbringendsten Blick, den ich jemals auf seinem Gesicht gesehen hatte. Der Mann schien genauso verwirrt, schaute mich an und ich griff über den Tisch nach Taehyungs Händen. "Danke." lächelte ich dann in seine Richtung und der Kellner schien auch endlich zu verstehen, entschuldigte sich und verschwand dann wieder. "Unfassbar..." knurrte Taehyung schon, während ich versuchte, ihn durch kleine Kreise, die ich auf seiner Haut zog, zu beruhigen. "Mach dich nicht verrückt, Tae." ließ ich von ihm ab, da mir der unfassbar leckere Geruch des Essens zunehmen in die Nase stieg. 

"Hmh.." kam es nur von ihm, und mein Blick fing seinen genervten Blick direkt ein. Ohja, er war so richtig böse. Ohne weiter darüber zu reden fing auch Tae an, sein Essen zu genießen, was ihn zum Glück ein wenig runter brachte. Wir schwiegen größtenteils, allerdings war es keine unangenehme Stille, wir hingen ein wenig unseren Gedanken nach, genossen noch das Dessert und verließen das Restaurant dann recht schnell. "Die kriegen ne schlechte Bewertung von mir, glaub mir." meckerte Taehyung, doch ich fing nur an zu Lachen. "Hey, das Essen war unglaublich, das musst du zugeben." widersprach ich ihm, doch Tae war noch nicht ganz überzeugt. "Trotzdem, sich an die Gäste ran zuschmeißen - tzz wo sind wir denn hier?" zog er wieder eine Schnute, und ich griff direkt nach seiner Hand, um ihn ein wenig näher an mich zu ziehen. Wir machten uns auf den Weg zum Han River, die Lichter Show würde bald anfangen. "Ja, ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, warum er sich an mich ran gemacht hat obwohl du neben mir saßt. Ich meine.. Hätte ich die Wahl, würde ich mich doch lieber für dich entscheiden.." knuffte ich ihm in seine Wange, was ihn direkt rot anlaufen ließ.

"Was redest du da, Guk? Du bist so unglaublich wunderschön, süß und deine Augen sind so strahlend und faszinierend, jeder, der sich nicht in dich verlieben würde, wäre ein Idiot." lächelte er mich sanft an, schaute mir in die Augen und schien für einen Moment wirklich in ihnen verloren zu gehen. Die Spannung zwischen uns war deutlich zu spüren, während wir am Han River angekommen waren. Taehyung lächelte sanft, ich sah es auch durch die Maske, da seine Augen mich so sanft und liebevoll anblickten, dass ich tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch spürte. Wir setzten uns ins Gras, es war schon recht dunkel, so entschied ich meine Maske aus meinem Gesicht zu ziehen, während Tae sich die Kapuze seiner Jacke über zog, und ebenfalls die Maske weg legte. 

So saßen wir nebeneinander, betrachteten das Farbenspiel, welches auch ein paar andere Pärchen hier her gelockt hatte. Es war immer wieder faszinierend, wie schön die Nacht werden konnte, wenn man sie mit der richtigen Person verbrachte. Auch wenn es etwas kälter war, so spürte ich es in dem Moment nicht. Tae war so nah an mich gerückt, dass ich ihn nur noch ein Stück an mich heran zog. Ich saß seitlich von ihm, legte meine Arme um seinen Körper, so dass ich ihn umarmen konnte. Als er seinen Körper dann noch an meinen herankuschelte, war es vollkommen um mein armes Herz geschehen, es schlug unfassbar schnell. Ich war mir sicher, Tae würde es hören, denn sein Kopf lag direkt auf meiner Brust. "Taehyungie.." sprach ich ihn nach einer Weile an, und er hob seine Augen, schaute mich aus diesen unschuldigen, niedlichen Augen heraus an. Bevor ich noch etwas sagen konnte, lehnte ich mich hinab und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, den er sofort erwiderte.

Vorsichtig, fast schon unschuldig fanden unsere Lippen immer wieder zueinander, ich legte meine Hand an Tae's Wange. Er lächelte in den Kuss, und auch ich konnte mich nicht mehr zusammen reißen, denn den ganzen Tag hatte ich mich schon danach verzehrt, ihn endlich zu küssen. Taehyung griff an meine Jacke, zog mich näher an sich und so vertieften wir den Kuss, ich bat um Einlass, den er mir direkt gewährte. Tausend Stromschläge durchzogen meinen Körper, und dieses Gefühl war besser als jedes andere, welches ich je gefühlt hatte. Was dieser Mensch nur mit mir anstellte, ich konnte es kaum in Worte fassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander, ich wollte jede Sekunde in mein Gedächtnis einbrennen, damit ich mich noch immer daran erinnern könnte. 

"Taehyung, möchtest du ganz offiziell mein Freund sein?" fragte ich ihn dann endlich, auch wenn es meiner Meinung nach absolut überflüssig war. Doch ich wusste, dass es für ihn mehr als nur wichtig war, diese Worte deutlich von mir zu hören. Er war nun mal ein unglaublicher Romantiker, mein Engel. Seine Augen füllten sich ein wenig mit Tränen, die ich aber sofort weg wischte. "Natürlich, Gukkie.." lächelte er dann, zog mich in einen kurzen Kuss und schmiegte sich dann wieder an mich, worauf mein Herz sich ganz langsam wieder ein wenig beruhigte. "Gott, ich bin so unglaublich glücklich..." sprach er dann so leise, dass ich es fast nicht verstanden hätte, doch ich nickte nur. "Ich auch, mein Engel." küsste ich seinen Scheitel, worauf er sich noch ein wenig mehr an mich kuschelte, und wir die letzten Minuten des Farbenspiels in trauter Zweisamkeit verbrachten, auch wenn um uns herum so viele Meschen waren, gehörte der Moment nur uns. 

Fake Love ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt