Fake Love ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

Face the Truth.

Taehyung POV:

"Tae..." hörte ich meinen besten Freund, der schon seit Stunden neben mir im Bett lag, mir immer wieder die Tränen aus dem Gesicht strich. "Chimm.." weinte ich jedoch weiter, ich konnte mich nicht beruhigen. Auch wenn es schon schmerzte, meine Augen brannten und mein Hals war trocken. "Es.. Ich.." versuchte ich mich zu rechtfertigen, obwohl ich genau wusste, dass ich es bei ihm nicht musste. "Warum hat er das.." fing ich nur wieder an laut zu schluchzen, vergrub mich an seiner Halsbeuge und weinte eine ganze Zeit, Jimin strich mir die ganze Zeit über den Rücken. "Ich weiß es nicht, Bub. Ehrlich, ich verstehe ihn nicht." stimmte Jimin mir nur zu, was mich allerdings in keinster Weise beruhigte. Wenn selbst Jimin die Situation nicht verstand, als so zu sagen Außenstehender, wie sollte ich denn dann damit klar kommen?

"Wir haben miteinander geschlafen... Gestern." hauchte ich dann, während es mir unglaublich peinlich war, das vor Chim zuzugeben. Aber er war mein bester Freund, und niemals würde er mich für etwas verurteilen. Nein, ich habe mit Jeongguk geschlafen, weil ich ihn liebe. Ich liebe ihn so sehr, und das macht alles noch so viel schlimmer. Endlich war ich glücklich, hatte jemanden, der mich so nahm wie ich wirklich bin, der mich nicht als dummes Naivchen oder Kind abstempelte. Nur um dann festzustellen, dass er genau das getan hatte. Eine dämlich Wette war ich für ihn, etwas, mit dem er spielen konnte. Die Erkenntnis traf mich wie ein Hammer ins Gesicht, es schmerzte so sehr dass ich wieder anfing zu zittern, Jimin hielt mich einfach fest und ich war so unendlich dankbar ihn in diesem Moment an meiner Seite zu haben. "Ich bring ihn um." war alles, was Chim knurrte, ehe er mich noch fester an sich drückte.

Jeongguk POV:

"Bist du bereit?" fragte mich Yugy, der im Van neben mir saß. Seit dem ganzen Disaster war fast eine Woche vergangen, die Öffentlichkeit hatte sich ordentlich ihr Maul zerrissen. Ich war das absolute Arschloch, Taehyung wurde von allen Seiten nur mit einem Mitleidigten Blick angeschaut. Heute würden wir das erste Mal wieder aufeinander treffen. Natürlich hatte ich versucht, ihn irgendwie zu erreichen, doch er hatte mich überall blockiert, weder Jimin noch Jin ließen mich zu ihm, wenn ich vor der Haustür meines... Ex-Freundes stand. Ja, das hatte Jimin mir klar zu verstehen gegeben, dass was auch immer zwischen seinem besten Freund und mir war, es der Vergangenheit angehörte. "Bereit? Nein." antwortete ich ihm, doch er klopfte mir ein paar Mal auf die Schulter, ehe er die Tür öffnete und wir gemeinsam ausstiegen.

Heute war wieder eine der vielen Preisverleihungen. Yugyeom war extra mit mir gekommen, da die Presse es noch immer auf mich abgesehen hatte, und ich ganz ehrlich ohne meinen besten Freund an meiner Seite aufgeschmissen wäre. Wir stellten uns gemeinsam der Presse, ließen ein paar Fotos machen und gingen dann weiter. Dass viele mich dafür feierten, dass ich Taehyung ja anscheinend verarscht hatte, verstand ich allerdings überhaupt nicht. Warum sollte man für ein solches Verhalten noch Lob oder Anerkennung verdienen? Gerade, als wir weiterlaufen wollten, hörte ich die wilden und lauten Rufe der Presse. "KIM TAEHYUNG!" schrie einer besonders laut, und mein Herz blieb stehen. Ohne es zu bemerken drehte ich mich um, schaute in die Richtung, wo der Mann stand, dem mein Herz gehörte. Er sah unfassbar schön aus. Dass er sich seine Haare erst vor ein paar Tagen gefärbt hatte, wusste ich. Natürlich folgte ich ihm mit einem Fake Profil noch überall, was er nicht zu wissen brauchte.

Seine strahlenden, blauen Haare stachen so sehr aus der Menge heraus, dass ich ihn sofort unter tausenden wieder erkannt hätte. Allerdings hatte sich nicht nur seine Haarfarbe verändert, nein. Sein gesamtes Erscheinungsbild war anders geworden. Wo früher ein Lächeln, ein Lachen oder mindestens ein Grinsen immer auf seinen wundervollen Lippen lag, so war es nun ein mehr als nur kühler Gesichtsausdruck, mit dem er sich in diesem Moment zu mir drehte. Einige Sekunden verhakten sich unsere Blicke, ehe er fast schon genervt weg sah, Jimin schob ihn in Richtung des Eingangs, an Yugy und mir vorbei. Ich war schon fast dabei, nach ihm zu greifen, doch wurde ich von Jimin daran gehindert. "Lass ihn in Ruhe." sagte er, nein er fauchte es mir entgegen. Yugyeom neben mir legte mir einen Arm um die Schulter und wartete kurz, ehe wir den beiden folgten. "Lass ihn, Guk. Das hier ist nicht der richtige Ort, um so ein Gespräch zu führen. Wir fahren am Wochenende noch einmal zu den Jungs, dann werden wir mit ihm reden, da bin ich mir sicher." beruhigte Yugyeom mich, wofür ich ihm mal wieder mehr als dankbar war.

Niedergeschlagen ließ ich mich an meinem Platz nieder, schnappte mir die Snacks und fing schon mal an, etwas davon zu Essen. Ich war mehr als nervös, zwar interessierte mich die Preisverleihung an sich nicht, doch schon lange konnte ich Tae nicht mehr so lange und ausgiebig beobachten, wie heute Abend. Dass ich dann noch mit 2 Preisen nach Hause gehen durfte, freute mich natürlich besonders. "Ich meld mich bei dir wegen unserem Besuch am Wochenende, überstürz nichts und lass Tae seine zeit, okay?" verabschiedete Yugs sich von mir, nachdem er mich vor meiner Wohnung abgesetzt hatte. "Mach ich. Danke, Yugy." lächelte ich ihn schwach an, er fuhr los und ich lief hoch zu meiner Wohnung. Wie sehr ich hoffte, dass Tae dort auf mich warten würde. Damit wir einen Film schauen, oder einfach nur fertig Ramen essen könnten.

Hatte ich es einfach nicht verdient, glücklich zu sein?

Anscheinend.