Dating.

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Jeonguk POV:

Es war heute also der Tag der Tage. Das Date mit Taehyung stand an. Und zu meiner Überraschung war ich sogar ein wenig nervös. Ich wühlte mich durch meinen Kleiderschrank  auf der Suche nach dem passenden Outfit, während leise Musik im Hintergrund spielte. Denn auch wenn ich nicht wirklich die große Liebe in Taehyung gefunden hatte, so wollte ich ihm ja immer noch gefallen, und es war ja immer noch mein Ziel, sein Herz zu gewinnen. Als ich dann eine enge schwarze Jeans anhatte, den passenden hellblauen Pullover gerade in der Hand hielt, klingelt es schon an meiner Wohnungstür.

Tae wollte mich unbedingt abholen, nur um mit mir gemeinsam zum Cafe an der Ecke zu gehen. Und da ich nun mal den süßen und vor allem freundlichen Jeongguk spielen musste, stimmte ich natürlich direkt zu. Es war zwar viel zu früh am Morgen, ich hätte noch locker ein paar Stunden schlafen können, vor allem da ich heute frei hatte, aber da wollte ich mal nicht so sein. Nachdem ich mir den Pullover über gezogen hatte ging ich auch direkt zur Tür, öffnete sie und wurde sogleich von einem herzlichen Lächeln begrüßt. "Morgen, Jeongguk." sagte Tae nervös, spielte mit den Ärmeln seiner Jacke und blickte unsicher hin und her. "Guten Morgen, Taehyung." antwortete ich ihm und zog schnell meine Schuhe an, schnappte mir meine Jacke und mein Handy, während ich die Tür hinter mir schloss. Schlüssel und Portmonee waren in meiner Jacke, alles dabei. 

Auf dem Weg zum Cafe tauschten wir die üblichen Floskeln aus, fragten wie der Tag bisher war, was allerdings sehr wenig Sinn machte, es war immerhin erst 10 Uhr morgens. "Was willst du trinken?" fragte ich Tae, nachdem wir uns hingesetzt hatten. "Einen warmen Kakao bitte." antwortete er mir, und ich konnte mir das Grinsen nur ganz knapp verkneifen. War das sein Ernst? Warmer Kakao? Oh Gott. Er spielte seine Baby Rolle wirklich gut. Die Bedienung kam und stockte wohl, als sie uns erkannte. "Hallo, was darf es denn sein?" fragte sie dann schüchtern, ehe sie ihren Notizblock raus holte. "Hallo, einen schwarzen Kaffee und einen warmen Kakao. Und das Menü Nummer 2 bitte." lächelte ich die Bedienung an, die zugegebenermaßen Wirklich hübsch aussah. Tae schaute unsicher zwischen der Dame und mir hin und her, senkte seinen Blick dann wieder. Ob er meinen Blick auf ihrem Arsch bemerkt hatte?

"Na, erzähl mir was von dir, Tae." lächelte ich ihn dann zuckersüß an, hätte mir im nächsten Moment am liebsten selbst ins Gesicht gehauen. "Ähm.. Naja.. Was gibt es denn interessantes von mir.." schien Taehyung mit sich selbst zu reden, während er wirklich überlegte. "Was ist denn zum Beispiel deine Lieblingsfarbe?" fragte ich random, bevor ich mir eine der Brotstücke aus dem Korb in der Mitte nahm, und daran rum knabberte. Ich hatte hunger, okay? "Meine.. Lieblingsfarbe? Ähm.. Lila." antwortete er mir und lächelte dabei sanft. Okay, war es denn überhaupt erlaubt, so süß zu sein? Stoooopp! "Lila? Wow, nicht schlecht.." antwortete ich ihm, als schon unsere Getränke gebracht wurden. "Danke." bedankte ich mich bei der Bedienung, die schüchtern wieder von dannen zog. "Und.. deine?" fragte Tae mich, und ich überlegte nicht lange. "Schwarz." antwortete ich ihm ehrlich. "Oh, schwarz?" fragte er nach, und ich nickte. "Ja, ich bin eher für die dunkleren Farben.. Aber du kennst das sicher, auf der Bühne hat man da nicht so viel Mitspracherecht." sprach ich einfach weiter. 

"Also magst du deine Outfits nicht so, die dir gestellt werden?" fragte er ehrlich interessiert nach, was mich ihn nur verwundert anschauen ließ. "Naja, nicht immer.. Du etwa?" fragte ich ihn, worauf er ein wenig unsicher wirkte, was mich irgendwie fast dazu brachte, ihn zuckersüß zu finden. "Ja, ich finde eigentlich alles immer ganz gut.. Außer wenn es zu freizügig wird, das mag ich nicht.." erklärte er mir und ich nickte nur. Ich mochte es auch nicht, wenn man gefühlt nackt auf der Bühne stand, weil die Klamotten zu durchsichtig waren. "Ich weiß was du meinst." sagte ich daher und wir unterhielten uns noch ein wenig, bis das Essen kam. "Das Pärchen Frühstück, guten Appetit." lächelte die Dame uns an, ehe sie uns wieder allein ließ. Tae schaute mich schockiert an und lief leicht rot an. "Pärchen Frühstück?" fragte er schüchtern, ehe ich zum Besteck griff und mir was von dem Rührei nahm. "Naja, ist viel zu Essen und vor allem günstiger!" log ich ihn an, da ich genau wusste, dass ich mit dem Frühstück die richtigen Signale schicken würde. War ja nicht das erste mal, dass ich so vorging. 

"Ah, ja stimmt.. Guten Appetit." lächelte er mich dann an, ehe er sich ein Brötchen schnappte und herzhaft hinein biss. Er sah schon verdammt süß aus, das musste man ihm lassen. "Schmeckts?" lächelte ich ihn an, und er nickte nur schnell. "Ich liebe Schinken." legte er noch nach, ehe er auch etwas von dem Rührei aß. Okay, er war verdammt süß. Wie lange er die Maske wohl aufrecht halten würde? Fast schon schweigend genossen wir das Frühstück, unterhielten uns nur ab und an, doch die Stimmung war wirklich sehr entspannt. Um ehrlich zu sein, war ich verwundert darüber, doch so viel mit ihm gemeinsam zu haben. "Willst du noch ein wenig durch die Stadt gehen, oder hast du noch was zu tun?" fragte ich Tae dann, der sofort zustimmte. "Dann lass mich kurz unseren Aufpassern bescheid geben." verabschiedete ich mich kurz von ihm, um unsere Bodyguards, die auf einige Entfernung ihre wachsamen Augen auf uns gerichtet hatten, einzuweihen.

"Hey, wir wollen noch ein wenig durch die Stadt gehen, hoffe es ist okay?" fragte ich meinen Security Chef, der nur kurz nickte, ehe er etwas in sein Handy tippte. Nachdem ich auch von Taehyungs Security das Okay bekommen hatte, ging ich zurück zu unserem Tisch und sah, wie Tae schnell sein Handy weg packte. "Komm, wir haben grünes Licht." erklärte ich ihm, bevor ich schon nach seiner Hand griff. "Jeongguk, was wenn uns jemand sieht?" fragte er mich, doch ich zog einfach meine Maske ins Gesicht und die Kapuze meines Pullovers über meinen Kopf. Jetzt war es schon schwerer, mich zu erkennen. "Darf man auf einem Date etwa kein Händchen mehr halten?" hakte ich nach, zog eine Augenbraue hoch und brachte ihn so wieder dazu, zu erröten. Okay, er war eindeutig zu süß für diese Welt. Fast schon hatte er mich gecatcht, doch ich erinnerte mich wieder an meinen Plan zurück. Als er unsere Finger dann miteinander verschränkte, stockte mein Herz kurz, doch ich fasste mich schnell wieder. 

So süß konnte kein Mensch sein, deshalb würde es mir auch nicht schwer fallen, der ganzen Welt zu zeigen, wie er wirklich war. Gemeinsam liefen wir durch die schon recht befüllten Straßen Seouls, während wir immer wieder kleine Gemeinsamkeiten fanden, über die wir reden konnten. Er liebte das Fotografieren, genauso wie ich. Auch vom Malen war er sehr angetan, hatte schon einige wirklich bekannte Kunstausstellungen besucht, und mich zu der nächsten, die in ein paar Wochen hier ihren Stop machen würde, eingeladen. Der Mann hinter der Fassade Kim Taehyung war wirklich mehr als nur interessant. Warum also versteckte er sich hinter diesem kindlichen Getue? Es war nicht wirklich meine Intention, das heraus zu finden, doch es interessierte mich zugegebenermaßen extrem. Wieso verstellte er sich so, auch wenn wir nur unter uns waren?

Mein Handy vibrierte, und ich entschuldigte mich kurz bei Tae, ehe ich den Anruf entgegen nahm. Koosung. "Hey, Jeon! Hab gesehen, du bist mit Kim auf einem Date?" fragte er mich und ich war kurz verwundert, woher er das wusste, hinterfragte es aber nicht. "Ja bin ich, warum?" hakte ich nur nach, doch er lachte kurz auf. "Die Wette ist dir wohl sehr wichtig, was?" meinte er nur, ehe ich mich mit einem 'Bis Später' bei ihm verabschiedete. "War das ein Freund von dir?" fragte Tae, der nun ebenfalls kurz an seinem Handy war. "Ja, aber nichts wichtiges." antwortete ich ihm, ehe ich wieder nach seiner Hand greifen wollte, er jedoch zögerte. "Also, du musst nicht, wenn du es nicht willst, ich will dich da zu nichts zwingen.." sprach er wieder so unfassbar unsicher und unschuldig, dass ich ihn am liebsten direkt in die Wange gekniffen hätte. "Was ist, wenn ich es aber möchte?" fragte ich ihn nur, und griff einfach nach seiner Hand, zog ihn in Richtung der Vans, um mich mit einer festen Umarmung von ihm zu Verabschieden. "Es war ein schönes Date, ich hoffe wir können das wiederholen!" sagte ich nur, und musste zugeben, dass ich jedes Wort so meinte. Ich würde mich sehr gerne nochmal mit ihm treffen, denn ich mochte die Person, die hinter der Zucker-Fassade steckte. "Ja, ich würde mich auch freuen.." lächelte er schüchtern, verabschiedete sich nochmals und stieg in seinen Van ein. 

Ich stand noch einige Minuten da, überlegte was ich nun mit dem angefangenen Tag machen würde, und beschloss, noch ein wenig Shoppen zu gehen. Dass meine Gedanken die ganze Zeit über nur bei Taehyung lagen, und ich unser nächstes Treffen schon fast komplett durchgeplant hatte, zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Nicht mehr lange, und er würde sich mir komplett öffnen. 

Fake Love ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt