Thunder.

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Taehyung POV:

Unglaubliche 2 Stunden später als eigentlich abgemacht kam ich endlich aus diesem verdammten Sender raus. Die Reporterin hatte viel zu viele Fragen über mein Privatleben gestellt, auch in Richtung Jeongguk, was mich um ehrlich zu sein ein wenig verängstigte. Sie war sehr direkt, hat mich gefragt, ob ich in einer Beziehung mit ihm war. Überrumpelt sagte ich erstmal gar nichts dazu, ehe Sejin Hyung kam und mich aus der Lage befreit hat. Danach kam es zu einigen Diskussionen und Sejin hat sich ein wenig mit der Leitung dieses Magazins angelegt, was dann auch die Zeit in Anspruch genommen hatte. Am Ende wurden die Fragen neu aufgenommen, ich bekam einen neuen Gesprächspartner, da Hyung darauf bestanden hatte, mit der Dame nicht weiter zusammen zu arbeiten. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich den Besten Manager überhaupt hatte?

Genervt wartete ich auf ein Taxi, damit ich endlich zu Jeongguk kam. Mittlerweile hatte es angefangen stark zu regnen, was meine Laune leider nicht wirklich hob, eher im Gegenteil. Aus der Ferne war Donner zu hören, und die hellen Blitze tauchten den Himmel in eine Art Weltendszenario ein, welches ich jedes mal aufs neue bewundernswert fand. Mutter Natur war wirklich unglaublich stark, das vergessen wir kleinen Menschen leider viel zu oft. Das Taxi brauchte nicht sehr lange, bis wir endlich bei Jeongguks Apartment waren. Ich hatte ihm geschrieben, doch er antwortete nicht. Vielleicht war er eingeschlafen? Es war immerhin schon fast 22 Uhr. "Danke." gab ich dem Fahrer sein Geld, und stieg dann aus, öffnete meinen Regenschirm, den Sejin mir gegeben hatte und versuchte einigermaßen trocken in dem Gebäude anzukommen, was sich als schwieriger erwies als geplant. Der Sturm und der immer heftiger werdende Regen gepaart mit dem lauten Donner und den hellen Blitzen war wirklich so eine Sache für sich. 

Da ich dachte, Jeongguk würde schlafen, öffnete ich seine Wohnungstür mit dem Code, den er mir gegeben hatte. Ja, so weit waren wir schon. Möglichst leise schlich ich mich durch die Wohnung, sah das BBQ, welches Guk besorgt hatte noch vollkommen verpackt auf dem Küchentisch stehen, was mich schon ein wenig stutzig machte. "Guk?" fragte ich in die Stille der Wohnung, hörte aber nichts. Das einzige, was man die ganze Zeit über hören konnte, waren der Donner und der Regen, der gegen die Scheiben preschte. Eine Welle leichter Panik durchzog meinen Körper und ich schmiss meinen Mantel schnell über den Stuhl, nachdem ich das Licht im Flur angemacht hatte. "Gukk??" fragte ich noch einmal ein wenig lauter, doch wieder keine Antwort. Schnell schaute ich auf mein Handy, keinerlei Nachricht. Mit schnellen Schritten lief ich durch die Wohnung, schaute im Wohnzimmer und kam dann schon an die Schlafzimmertür, vor der ich kurz stehen blieb. 

"Jeongguk?" fragte ich wieder ein wenig ruhiger, da ich mir eigentlich sicher war, dass er schlief. Doch irgendwie war ich unfassbar nervös tief im inneren, was ich mir nicht wirklich erklären konnte. Ich lief also ins dunkle Schlafzimmer, das genau in dem Moment durch einen Blitz erhellt wurde. Da sah ich ihn neben dem Bett auf dem Boden sitzen, zusammen gekauert zu einer Kugel, die Beine dicht an seinen Körper gezogen. Seine Arme hatte er um seine Beine geschlungen und den Kopf in seinen Knien vergraben. "Gukkie?" sprach ich ihn an, doch er reagierte nicht. "Ich hab mir Sorgen gemacht, warum hast d-" sprach ich weiter, ging auf ihn zu, doch stockte in meiner Bewegung, als ich sah, wie er zitterte. "Hase..?" sprach ich nun leiser, ließ mich auf meine Knie fallen und war so auf einer Höhe mit ihm. "Jeongguk?" fragte ich nochmals, nachdem ich keine Antwort erhalten hatte. Gerade wollte ich meine Hand nach ihm ausstrecken, da krachte draußen ein lauter Donner, gefolgt von einem hellen Blitz. 

Guk vor mir zuckte so heftig zusammen, fing laut an zu schluchzen und schien sich noch mehr in sich selbst zu verlieren. Seine Atmung ging viel zu schnell, ich wusste nicht was los war und war mit der ganzen Situation mehr als nur überfordert. Deshalb handelte ich instinktiv. "Hey, Gukkie.. Ich bins, Tae." fing ich wieder etwas lauter an zu reden, versuchte dabei so viel Liebe und Sanftheit in meine Stimme zu packen, wie nur irgend möglich. "Ich bin bei dir, okay? Du bist nicht allein, ja?" sprach ich weiter, legte nun vorsichtig eine Hand auf seinen Arm, der seine Beine fest umklammerte. Zuerst zuckte er zusammen, wich aber nicht vor mir zurück. "Ich bin da, hörst du? Genau hier.." sprach ich einfach immer wieder, weil ich nicht genau wusste, ob er mich überhaupt hörte. Meine Hand lag noch immer auf seinem Arm, ich hatte mich nicht bewegt, immer nur mit ihm geredet, damit er wusste, dass ich da war. Was war nur mit ihm? Hatte er gerade eine Panikattacke? Unsicher, ob ich nicht vielleicht den Notdienst rufen sollte, oder vielleicht seinen Manager wollte ich aufstehen und nach seinem Handy suchen, doch Jeongguk löste sich aus seiner Starre. Er griff nach meiner Hand, hielt sie fest.

Fake Love ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt