together.

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Taehyung POV:

Was machte er denn hier? Ich blieb hinter einem Baum stehen, wie ein verdammter Stalker und schaute noch mal, ob ich mich nicht vertan hatte, doch nein. Dieser Typ stand wirklich da und tippte auf seinem Handy herum, schaute sich immer wieder um. Jeongguk meinte zu mir, die beiden hätten keinen Kontakt mehr? Was machte er denn dann bitte hier?! Mein Innerstes zog sich zusammen, ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Hatte ich wirklich zu naiv reagiert? War ich ihm verfallen, ohne wirklich alles zu hinterfragen? 

Tränen sammelten sich in meinen Augen, ich fühlte mich einfach irgendwie verraten und dumm. Ohne weiter darüber nachzudenken drehte ich mich um und wollte wieder nach Hause gehen, mich in mein Bett werfen und mich später von meinem besten Freund wieder aufbauen lassen. Ich war schon verdammt jämmerlich. Als ich aber ein paar Meter gegangen war, wurde ich durch lautes Geschrei zum Stehen verleitet.

Jeongguk POV:

Mein Bauch war noch immer am Kribbeln, nach dem fast schon unschuldigen Kuss, den mir Tae vorhin aufgedrückt hatte. "Ich wusste doch, dass er dir verzeihen wird.." schmunzelt Yugy, als wir gerade an der Imbiss Bude standen und auf unsere Essensbestellung warteten. "Noch hat er mir nicht verziehen, Yugs.. Aber.. Er hat mich einfach geküsst.." schwärmte ich erneut, musste mich stark zusammen reißen, nicht auf zu quietschen. Yugyeom klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. "Ich freu mich für dich, Guk. Endlich hast du mal was richtig gemacht." grinste er nur und nahm unser Essen an, während ich bezahlte. "Und glaub mir, das wird nicht das letzte mal gewesen sein, dass du mich zum Essen einladen musst." zuckte er mit seinen Schultern und verließ den Imbiss. 

"Denkst du, er wird sich bei mir melden?" fragte ich ihn unsicher, als wir uns ins Auto setzten und los fuhren. "Klar wird er sich melden, du hast dich ihm so sehr geöffnet und ihm dein Herz ausgeschüttet.. Wenn er sich nicht meldet, dann hat er dich nicht verdient Bub." lächelte er mich an und klopfte mir auf die Oberschenkel. Für solche Momente hatte man einen besten Freund, das wurde mir mehr als deutlich klar gemacht. "Danke Yugy." sagte ich nur und er fuhr los, in Richtung zu Hause. Ich freute mich schon auf einen entspannten Abend mit meinem besten Freund, lecker Essen und das ein oder andere Bierchen. Wir hatten eine besondere Beziehung zueinander. 

Es dauerte auch nicht lange, als er vor meinem Wohnblock parkte und wir gemeinsam in Richtung Eingang liefen. Yugy erzählte mir gerade etwas von seinem letzten Wochenendtrip mit seiner Schwester, als mein Blick auf die Person fiel, die vor der Tür zu warten schien. "DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!" schrie ich, als ich die Tüte mit dem Essen auf den Boden fallen ließ und wie von Sinnen auf Koosung zustürmte. Ich hatte ihn seit dem Vorfall nicht gesehen, und all die Anrufe und Nachrichten von ihm, in denen er mich um Verzeihung gebeten hatte, hatte ich ignoriert. Nichts konnte das wieder gut machen, was er uns beiden angetan hatte. Zwar spürte ich noch, wie Yugyeom mich festhalten wollte, doch das konnte er jetzt vergessen. 

Schneller als ich überhaupt mitkommen konnte, hatte ich Koosung schon den ersten Kinnhacken verpasst. Er wehrte sich nicht mal, als ich ihm alles mögliche an den Kopf schmiss, was durch meine Gedanken schoss. Koosung hingegen stand einfach nur da, als ich schon zum nächsten Schlag ausholte. Allerdings wurde ich von zwei Armen aufgehalten, die sich um meinen Körper schlossen. Sofort legte sich der nur allzu bekannte Duft meines Engels um mich, so dass ich direkt in der Bewegung inne hielt. "Gukkie, hör auf." sagte er dann mit zitternder Stimme. Ich hinterfragte nicht einmal, was er hier machte, sondern drehte mich einfach in seiner Umarmung um und sah ihn entschuldigend an. "Jeongguk, Taehyung.. Ich.. Es.." fing Koosung an, doch Yugyeom ging dazwischen. "Wir sollten das nicht hier auf offener Straße klären." sagte er und schaute mich fragend an, was ich dann kurz abnickte. 

Dann sollte er seine Chance bekommen. "Komm." meinte ich nur zu ihm, griff nach Taehyungs Hand und zog ihn mit mir ins Haus, durch den Flur zum Aufzug. Taehyung zitterte noch immer, und ich gab mir die Schuld daran. Hätte ich mich nicht einfach ein wenig zusammen reißen können? Auf der Anderen Seite wusste ich ja nicht, dass er hier war.. Von daher? Und Koosung hatte das alles mehr als nur verdient. "Jeongg.." fing Koosung wieder an, doch Yugyeom unterbrach ihn direkt. "Warte bis wir in Guks Wohnung sind, danach garantiere ich dir für nichts mehr." schnitt mein bester Freund das ankommende 'Dankeschön' von Koosung ab, strafte ihn mit einem kalten Blick und folgte Tae und mir in meine Wohnung. 

Nachdem ich meinen Engel kurz in mein Zimmer gezogen hatte, schaute er mich unsicher an. "Taehyung, alles okay?" fragte ich ihn, er nickte nur knapp. Dann griff er nach meiner Hand, die ziemlich schmerzte, was mir aber in dem Moment erst auffiel. "Alles okay bei dir?" fragte er dann, strich sanft über meine Handknöchel. "Ja, geht schon.. Ich.. hätte mich einfach ein wenig mehr zusammen reißen müssen." gab ich zu, was ihn nur zum auflachen brachte. "Ich finde er hat den einen Kinnhacken verdient." gab er zu und lächelte mich unsicher an. "Komm, lass uns hören, was er zu erzählen hat." küsste ich seine Stirn, völlig ignorierend dass wir noch nicht genau benannt hatten, was jetzt zwischen uns war.

Yugyeom und Koosung saßen im Wohnzimmer, schwiegen sich an. "So.. Dann lass hören." sagte Yugyeom und beobachtete, wie Taehyung sich eng neben mich setzte. Beschützerisch legte ich meinen Arm um ihn, versuchte ihn so gut wie möglich von allem abzuschirmen, auch wenn es keinen Sinn machte. "Als aller erstes.." fing Koosung dann an, atmete tief ein und aus. "..möchte ich mich aufrichtig bei euch beiden entschuldigen." nun schaute ich zu ihm, und auch Taehyung neben mir sah es. Koosungs Tränen rannen seine Wangen hinab. "Es tut mir wirklich, wirklich leid." wiederholte er, und ich musste zugeben, er tat mir leid. 

Nach all dem hatte ich alles daran gesetzt, dass niemand den ich kannte mit ihm zusammen arbeiten würde. Er sollte irgendwie dafür büßen. Und ich hatte mein Ziel erreicht. Koosung war für die Bildbearbeitung und Tonaufnahmen zuständig, und wenn er keine Aufträge bekam, dann war er nun mal arbeitslos. Obwohl er einen sehr guten Ruf in der Branche hatte, so hatte ich einfach mehr Einfluss. Yugyeom hatte auch nicht hinterm Berg gehalten, woher dieses bearbeitete Video kam, und die Sympathien Koosung gegenüber waren gen 0 gesunken. Karma is a Bitch. 

Fake Love ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt