We.

1K 71 17
                                    

Jeongguk POV:

Durch zarte Berührungen und angenehme Wärme auf meiner Haut wurde ich langsam wach, meine Glieder waren irgendwie schwer und mein Körper war noch nicht ganz bereit dafür, um seinen Schlaf zu beenden. Doch als ich realisierte, dass die Wärmequelle sich bewegte, war ich plötzlich hellwach. "Jeongguk? Bist du wach?" fragte Tae dann, mein Körper versteifte sich augenblicklich. Mehr als ein "Hmh.." brachte ich nicht raus. "Dein Handy hat geklingelt vorhin.." antwortete er mir nur, während ich mich aufsetzte und ihm in die Augen schaute. Wie wunderschön er war. Wie konnte man nur am Morgen so unglaublich gut aussehen? 

Ich nickte nur und griff auf den kleinen Nachttisch, nur um die vielen Anrufe und Nachrichten von Yugyeom zu sehen. "Oh.." sagte ich wieder nur, und schrieb ihm kurz, was passiert war. "Yugy kommt mich später abholen.." erklärte ich Tae, der mich währenddessen nur beobachtete. "Okay." antwortete er mir, wollte gerade aufstehen und in Richtung Badezimmer gehen, ehe ich mich aus dem Bett schwang und ihm hinterher lief. Meine Arme schlangen sich von hinten um seinen Körper, ich wollte ihn nicht gehen lassen. Ich hatte das Gefühl, als würde er sich dann für immer, komplett von mir abwenden. "Taehyung.." fing ich wieder an, ich wollte irgendwie zu ihm durchdringen. Er war für mich da gewesen letzte Nacht, obwohl es wohl jeder verstanden hätte, wenn er mich meinen Angstzuständen überlassen hätte. "Jeongguk.." antwortete er, drehte sich in der Umarmung. 

"Ich brauche Zeit. Lass mir einfach ein wenig Ruhe, ich weiß dass du das alles so nicht wolltest.. Aber trotzdem komm ich nicht drum herum, mich irgendwie.. Benutzt zu fühlen?" sprach er, hob seine Hand und führte sie zärtlich zu meinem Gesicht. Ohne noch ein Wort zu sagen nickte ich, als er mir ein vorsichtiges Lächeln schenkte. "Könntet ihr mich mitnehmen? Ich glaube, ich hab mich genug versteckt.." fragte er mich, was ich natürlich sofort bejahte. "Dann packe ich mal meine Sachen.. Ich sag dann Song-Ho bescheid.." ließ er langsam von mir ab, und fast sofort umfing mich die Kälte, welche ich in der letzten Zeit viel zu oft gespürt hatte. "Okay." lächelte ich jedoch und machte mich dann auf den Weg, um meine paar Sachen auch zu packen, und Yugy kurz Bericht zu erstatten. 

Taehyung POV:

"Danke für deine Hilfe, Taehyungssi. Kommt uns gerne wieder Besuchen, wir würden uns sehr freuen!" verabschiedeten wir uns keine 2 Stunden später schon von Jins Verwandten, während Yugyeom schon im Auto wartete, Jeongguk war gerade noch oben und holte seinen Koffer. "Taehyung." sprach der beste Freund der er nun mal war, mich an. "Hm?" antwortete ich, als ich mich auf die Rückbank setzte. "Danke, dass du mich mitnimmst." lächelte ich dann aber, da er mir nie etwas getan hatte, wohl ganz im Gegenteil. Jeongguk meinte ja, dass Yug ihm immer ins Gewissen geredet hatte. "Jeongguk hat auch gelitten, selbst wenn es vielleicht nicht so rüber kommt. Aber du warst der erste Mensch, dem er so schnell so sehr vertraut hat. Er liebt dich, von Herzem. Also bitte, wenn du es nicht schaffst, ihm zu verzeihen, lass ihn nicht zappeln und mach ihm keine unnötigen Hoffnungen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Tu ihm das nicht an, auch wenn er es irgendwie verdient hätte." sprach er, schaute mir die ganze Zeit über den Rückspiegel in die Augen.

Ich wusste, wie er das meinte. Jeongguk liebte mich noch immer, und das war mir nach seinem Geständnis mehr als klar. Doch ich war immer noch verdammt verletzt, ob zu Recht oder nicht, darüber ließ sich streiten. "Okay." war alles, was ich ihm antwortete. "Sorry, ich musste mich noch von dem Hund verabschieden!" stieg Jeongguk ein, grinste seinen besten Freund breit an, ehe er sich zu mir umdrehte, und mich aus so großen, unschuldigen Augen anstrahlte, dass ich wieder eine Gänsehaut bekam. Er meinte jedes Wort ernst, das wusste ich. Nachdenklich schwieg ich während der langen Autofahrt, doch mein Hirn arbeitete auf Hochtouren. Mein Herz hatte Jeongguk nach letzter Nacht verziehen, doch mein Verstand wollte nicht so naiv sein. Er hatte mich verletzt, sehr sogar. Aber am Ende des Tages war es nicht komplett seine Schuld. Koosung hat das Video bearbeitet. Klar, Guk hätte mit mir reden müssen.. Aber..?

Die Gedanken fuhren Achterbahn, als wir schon in meiner Nachbarschaft ankamen. "Wir wollten uns noch was zu Essen holen, du bist natürlich herzlich eingeladen, wenn du willst?" fragte Yugyeom mich dann, als ich jedoch dankend ablehnte. Ein wenig Abstand würde mir gut tun, ich musste erst mal das Chaos in meinem Kopf ordnen, bevor ich eine vorschnelle Entscheidung traf. "Danke, aber ich werde erst mal ein wenig nach Hause gehen." lächelte ich dann, stieg aus dem Wagen und ging zum Kofferraum, um meinen Koffer raus zu holen. "Ich helfe dir.." kam Jeongguk schon zu mir und hievte das große Ding aus dem Kofferraum. "Danke." nahm ich diesen dann entgegen, und eine kurze Stille entstand. 

"Danke nochmal fürs her fahren.." brach ich die Stille, Jeongguk nickte nur kurz und spielte mit den Ärmeln seines Hoodies. Wie sehr ich es geliebt habe, seine Hoodies zu tragen. Sie rochen so wundervoll nach ihm, ein einzigartiger Geruch. Herb, und doch lieblich. "Meld dich einfach, wenn dir danach ist, ja?" antwortete er mir dann, und ich nickte. "Also dann.." entfernte ich mich einige Schritte von Jeongguk, ehe ich mich noch ein weiteres mal zu ihm umdrehte, und direkt in eine warme Umarmung gezogen wurde. "Taehyung, es tut mir wirklich so leid.." drückte er mich fest an sich, ich fühlte sein Herz schlagen. "Bitte.. Gib mir.. uns.. noch eine Chance, ja? Denk drüber nach." entfernte er sich ein wenig von mir, und ich weiß nicht genau was, oder warum, aber in dem Moment lehnte ich mich ein wenig vor, um unsere Lippen für den Bruchteil einer Sekunde miteinander zu verbinden.

"Bis dann, Gukkie." lächelte ich dann und ging, nur um einen strahlenden Jeongguk zurück zu lassen. Breit grinsend ging ich in unser Wohnhaus, mein Herz schlug mir bis zu den Ohren und ich war mit Sicherheit knallrot. "KIM TAEHYUNG!" hörte ich dann auch schon die Stimme meines besten Freundes, der mir wutentbrannt auf dem Flur entgegen stampfte. Okay, shit.


Fake Love ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt