Der erste, der etwas sagt, ist Cedrik. Dieser kommt zu mir und umrundet mich. "Und? Hast du irgendwelche besonderen Fähigkeiten? Kannst du... irgendetwas bändigen? Feuer? Luft? Erde? Wasser?" Ich beobachte ihn einen Augenblick ehe ich meine Augenbrauen hochgehen lasse. "Also... ich finde ja, dass Dimensionsreisen und Unsterblichkeit schon etwas an sich haben.", erwidere ich und runzle die Stirn. "Ihr wurdet von diesem Zaroy also schon in einer anderen Dimension getötet." Nickend drehe ich meinen Kopf zu Ciel. "Und zwar mit diesem Dolch, der Euch eigentlich hätte Töten sollen." Wieder nicke ich. "Aber der Tod hat mich da irgendwie rausgeboxt. Ich denke mal, deswegen habe ich die Muttermale." Ich zeige ihnen diese. "Hier hat er mir den Bauch aufgeschlitzt..." Ich lasse das Hemd wieder runtergehen und ziehe das Hemd nun vom Kragen her ein wenig runter. "Und da hat er mich direkt erstochen."
Nachdenklich nickt der kleine Earl. "Und Ihr müsst Euren Bruder irgendwie aufhalten, damit er nicht alle töten kann, die diese Dimensionsreise beherrschen." Ich nicke Undertaker zu und ziehe das Hemd wieder richtig hin. "Und ich habe keine Ahnung, wie genau ich das anstelle. Er hat den Dolch. Die einzige Waffe, mit der ich jemanden von uns töten kann. Aber er wird wissen, dass ich den Dolch will, wenn er sieht, dass ich doch noch lebe. Immerhin wird unsere Dimensionsreise sonst eigentlich von... unseren... Eltern... bestimmt." Ich verziehe ein wenig irritiert mein Gesicht. "Es ist komisch, die beiden als Eltern anzusehen, wenn ich... eigentlich Eltern habe." Kopfschüttelnd konzentriere ich mich wieder. "Wie auch immer. Kann mir einer von euch helfen? Präferabel wären sogar alle zwei. Ich..." Leicht verziehe ich mein Gesicht, ehe ich auf ein Knie gehe und meinen Kopf neige. "Ich bitte euch, mir zu helfen. Ich kann niemandem etwas geben, was er nicht schon besitzt! Aber es geht um meine Art."
Ich habe meine Augen geschlossen und bete gerade, dass wenigstens einer zusagt. Es muss nur Undertaker sein. Denn Sebastian ist bei Ciel dabei. Somit ein Kombi-Packet. Zwei in eins. "He... werde ich gar nicht mitgezählt?", fragt Cedrik leicht beleidigt und ich hebe meinen Kopf. Lächle ihn an. "Ich weiß, dass du dabei wärst. Aber das, Cedrik, spielt außerhalb deiner Liga und außerhalb deiner Fähigkeiten." Mein Blick wird leicht traurig. "Ich will nicht, dass dir wieder etwas passiert. Dass du einen Finger verloren hast... das reicht schon aus." Der blondhaarige sieht auf seine Hand und dann auf mich. Nickt. "Aber ich kann nicht versprechen mir rauszuhalten." Kopfschüttelnd lächle ich. "Ich weiß. Aber ich bitte dich darum." Ein dunkles Lachen ertönt, welches mit dem schrägen von vorhin, kaum in Verbindung gebracht werden kann. "Ich bin dabei. Das hört sich durchaus unterhaltsam an!", ruft Undertaker, springt von den Särgen und hält mir eine Hand hin. "Ich bin gespannt, was das kleine zarte Röslein so alles in sich hat."
Erleichtert lächelnd, nehme ich seine Hand und stehe auf. "Danke.", bringe ich raus und nicke ihm zu, ehe ich mit einem hoffnungsvollen Blick zu Ciel sehe. Dieser denkt nach. Ein kurzer Blick zu Sebastian. Dessen Gesichtsausdruck ist unlesbar. Undertaker steht schräg links hinter mir. Cedrik ein wenig außerhalb links. Ciel und Sebastian direkt vor uns. "In Ordnung.", erklingt die Stimme des Earls und ich atme erleichtert aus. "Danke, Earl Phantomhive.", erwidere ich leise und er nickt. "Aber nur unter der Bedingung, dass Ihr bei mir wohnt! Euer Master wird bei Bekannten unterkommen. Euch gemeinsam unterzubringen wäre einer Katastrophe gleichzusetzen.", meint er und es kommt schon ein lauter Einwand seitens Cedrik, ehe ich ihn entschuldigend ansehe. "Ich glaube... in der Hinsicht bin ich gemeint." Ciel verschränkt seine Arme. "Sehr wohl. Nachdem Ihr ja mitten in der Nacht zu mir geritten seid, als wäre der Wahrhaftige hinter Euch her. Ohne meine Erlaubnis in einem Kampf mitgewirkt habt. Erneut mitten in der Nacht in die Stadt geritten seid, um in Eurem Haus nachzusehen UND als Ihr zurückgekommen seid, wieder in die Stadt, nur um getötet zu werden."
Cedrik sieht mich perplex an, während ich nur mit den Schultern zucke. "Hey. Ich hab nie gesagt, dass ich einfach bin. Mich hat es eh schon gewundert, dass Ihr den Kampf einfach so habt passieren lassen, obwohl ich direkt dabei war. Nicht ein minimaler Versuch, ihn irgendwie zu verstecken. UND ich habe Finnys Stärke gesehen, als er mit dem Baumstamm die Leute abgeworfen hat. Das heißt, dass es Euch egal war, dass ich es sehe." Der Earl mustert mich und sieht dann zu Sebastian. "Leute aus anderen Dimensionen scheinen es viel schneller mitzubekommen, als Menschen aus der hiesigen." Der schwarzhaarige neigt seinen Kopf. "Wie recht Ihr habt, junger Herr." Ich hebe nur einen Finger. "Wenn ich daran erinnern darf, dass ich hier alles kenne und mir von vornherein bewusst war, dass Sebastian ein Teufel ist, dann ist das nicht mehr so überraschend."
Der Blick des schwarzhaarigen durchbohrt mich fast. Wieder zucke ich mit den Schultern. "Schauspielern konnte ich schon immer recht gut. Und um den Kern der Wahrheit ein wenig... außen herum manövrieren." Dann klatsche ich in die Hände. "Apropos Wahrheit. Wie lange war ich Tod?" Ich sehe zu Undertaker der grinsend zugehört hat. "Nur einen Tag, kleines Röslein. Ich habe mich schon gefragt, wieso du noch immer diese wunderbare Hautfarbe hattest." Der grauhaarige kichert vor sich hin und streicht mit seinen Fingernägeln an meiner Haut entlang. Sanft, aber doch mit einer gewissen Bestimmtheit, drücke ich seine Hand weg. "Lass das. Bitte. Danke.", brumme ich und sehe ihn kurz warnend an, ehe ich mich wieder entspanne. "Immerhin habe ich nicht viel verpasst." Nachdenklich sehe ich zur Tür des Geschäfts. "Und wie finde ich Zaroy jetzt am besten...?"
Sebastian verneigt sich. "Da kann ich wohl behilflich sein." Erst sehe ich ihn verwirrt an, ehe mein Blick sich aufhellt. "Hast du seinen Geruch?", frage ich und er nickt. Meine Mundwinkel gehen hoch und ich richte mich automatisch ein wenig auf. "Lasst uns den Motherfucker töten!" Im ersten Augenblick bin ich begeistert! Sehe aber dann die Blicke um mich herum und räuspere mich. "Ehm... ich meine... lasst uns meine Art retten. Auf eine... zivilisierte Art und Weise." Ich sollte nicht mit solchen Wörtern um mich schmeißen, wenn man solch ein Maß an Fluchen nicht gewohnt ist. Mit einem entschuldigenden Grinsen lege ich mir eine Hand auf den Hinterkopf. "Tut mir leid. Da kommt mein Heimatort raus. In meiner ersten Dimension war es so, dass fluchen komplett normal war und... nun ja... Hin und wieder kommt eben was über die Lippen." Sebastian zieht seine Augenbrauen hoch. "So, wie die Dinge, die ihr Zaroy eigentlich antun wolltet?" Mein Blick ist kalt. "Dem Bastard werde ich trotzdem noch den Arsch aufreißen. Und noch viel mehr."
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Die Jagd nach dem Dolch - Der erste Tod
FanfictionAlex lebt friedlich und gemütlich in ihrer Welt. Hat ihre Freunde und eben normale Probleme. Wie kann man die Berufsschule am besten schwänzen, um mit ihrem besten Freund Ricky saufen zu gehen und so weiter. Doch ein Dolch in ihrer Brust lässt sie i...