"Möchte noch jemand Tee oder Kekse?" Undertaker durchbricht die Stille und ich lehne dankend ab. Auch Sebastian und Ciel wollen nichts. Selbst Cedrik braucht nichts mehr. Der grauhaarige räumt alles weg, während wir weiterhin im Raum stehen, wie bestellt und nicht abgeholt. "Wann soll es beginnen?", fragt der blondhaarige und ich sehe ernst zu Cedrik. "Es hat schon begonnen, Cedrik. Zaroy ist der einzige, der wirklich durch die Dimensionen reisen kann, so wie ich es verstanden habe. Ohne, getötet zu werden. Ich müsste mit ihr noch einmal darüber sprechen, aber... ich weiß nicht, wie ich wirklich mit ihr in Kontakt treten kann. Und ich lasse mich sicherlich nicht noch einmal töten! Zwei Mal reicht mir völlig aus. Anders als ein gewisser Teufel, spüre ich nämlich den Schmerz."
Der angesprochene Jemand lehnt sich ein wenig nach vorn. "Und wenn ich hinzufügen dürfte, dass ich nicht sterben kann?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch und lehne mich auch ein wenig nach vorn. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast. "Zumindest, wenn du nicht von einem Shinigami kalt gemacht wirst, mein lieber. Dann schon. Aber wenn der schlimmste Fall eintreten sollte, hast auch du schlechte Karten." Ich richte mich wieder auf und verschränke meine Arme. "Also gut. Wie viel habt Ihr noch zu erledigen, Earl? Ansonsten würde ich mit Undertaker schon einmal die ersten Kreise ziehen." Besagter kommt herein, stellt sich hinter mich und legt sein Kinn auf meinen Kopf, ehe seine Arme über meine Schultern und knapp an meinen Brüsten vorbei gehen. "Undertaker... ich bin keine verdammte Stütze.", brumme ich entgeistert, lasse ihn aber da.
Ciel denkt für einen Moment nach. "Durchaus haben wir noch eine Kleinigkeit, die wir zu erledigen haben. Gebt mir zwei Tage, dann werde ich zur Rettung Eurer Art bereit stehen." Ernst nicke ich. "Gut. Aber beschwert Euch nicht, wenn die Action dann schon voll im Gange ist. Ich will Zaroy so schnell wie nur irgend möglich umbringen. Ich kann zwar nicht kämpfen, aber... ich meine. Ich bin einer anderen Welt. Ich bin das erste Mal mit einem Pferd über ein höheres Hindernis gesprungen. Habe zum ersten Mal eine tödliche Waffe abgefeuert ohne wirklich Ahnung im praktischen davon zu haben. Ich bin mal wieder gestorben und hab Dinge rausgefunden, von denen ich nicht einmal ansatzweise eine Ahnung hatte und habe einen Dämon mit einem Teufel und einen ehemaligen Shinigami als Verbündeten, der mich Röslein nennt." Ich atme tief durch und nicke leicht. "Jetzt wird mich nicht mehr wirklich irgendwas überraschen."
Undertaker hinter mir kichert und ich habe ihn schon fast vergessen. Ich bekomme noch ein: "URGH!", raus, ehe ich erst einmal keine Luft bekomme, weil ich von ihm an ihn gepresst werde. "Undertaker! Luft! Stopp!", keuche ich und wehre mich, so stark ich kann. Ich bekomme tatsächlich keine Luft mehr und leichte Panik breitet sich aus. Normalerweise kann ich bis zu fünf Minuten unter Wasser bleiben, ohne dass ich Luft brauche. Aber da bin ich auch darauf vorbereitet. Plötzlich bin ich frei und hole tief Luft, ehe ich mich nach vorn beuge. Auf den Boden starrend. "Miss Kindred? Geht es Euch besser?" Ich hole noch für ein paar Sekunden einfach nur Luft, ehe ich mich aufrichte und sehe, dass Sebastian mir anscheinend den grauhaarigen vom Hals geschafft hat. Nickend, lächle ich ihn an. "Jap... um einiges besser. Danke!" Dann geht mein Blick zu Undertaker. "Okay. Regel Nummer eins. Wenn ich sage 'Nein!', dann heißt das auch nein. Darunter fällt auch ein 'Stopp!', oder 'Hör auf!', in Ordnung?"
Kichernd stimmt er mir zu und ich seufze, ehe Sebastian sich wieder hinter seinen Herrn stellt. Undertaker gesellt sich erneut zu mir. Ich lasse es zu. Auf eine komische Art und Weise vertraue ich ihm. Ihm müssen nur Grenzen gesetzt werden. "Bevor sich das hier alles auflöst. Sebastian?" Ich drehe mich zu ihm und lege den Kopf leicht schief. "Weißt du, wo wir das Suchen anfangen können?" Er verneigt sich lächelnd. "Der Hafen, Miss Kindred." Irritiert, runzle ich die Stirn, nicke aber. "Okay. Danke. In zwei Tagen seid ihr beide mit von der Partie. Und bis dahin..." Mein Blick geht zu Undertaker. "Du bringst mich nicht um und ich bring dich nicht um. Deal?" Lachend beugt sich der grauhaarige zu mir runter. Die grünen Augen blitzen auf. "Wie willst du mich umbringen, wenn du nicht einmal kämpfen kannst?" Cedrik räuspert sich auf einmal. "Sie... kann das da oben sehr gut.", meint er und ich sehe zu ihm, ehe ich grinse. "Das wäre auch eine Möglichkeit." Nerven, bis er sich selbst umbringt.
"Wir sollten gehen, bevor das Niveau noch weiter sinkt. Der Bekannte wird sich wegen der Unterkunft Eures Masters melden.", gibt Ciel von sich und ich sehe perplex zu ihm, ehe ich wieder grinse. "Wir hatten Niveau? Yay!" Kommentarlos und emotionslos dreht sich der Earl um und will raus gehen, ehe Undertaker sich aufrichtet und in ihre Richtung grinst. "Haben die Herrschaften etwa vergessen, dass die Tür zugesperrt ist?", fragt er und holt den Schlüssel heraus, ehe er aufsperrt und im Bruchteil einer Sekunde wieder der schrullige Kerl ist, welcher von allen einfach nur als komplett irrer Bestatter gesehen wird. Nachdem die beiden verschwunden sind, schnaube ich amüsiert. "War schon früher interessant, diese kleine Verwandlung deinerseits anzusehen.", brumme ich und sehe zu Cedrik. "Und du. Du gehst jetzt zu Victoria. Hältst die Klappe, was hier passiert ist und sagst, dass du für ein paar Tage einen Auftrag bekommen hast, der dich schwer beschäftigt!"
Langsam gehe ich zu ihm. "Wenn Zaroy herausfindet, wer für dich wichtig ist, dann wars das für eine gesamte Rasse, Cedrik. Ich bitte dich nur darum, dass du sie für diese Tage, bis das ausgestanden ist, nicht siehst. Ich... du bist meine einzige Familie, klar? Wenn dir etwas geschieht, hat er mich an der Gurgel." Die blauen Augen sehen mich traurig, aber verständnisvoll an. "Kleines Mädchen, ganz groß, hm?", meint er leise und legt mir eine Hand auf meinen Kopf. Lächelnd genieße ich es. "Das kleine Mädchen mit den großen Geheimnissen höchstens." Wieder nimmt er mich in den Arm und ich erwidere diese Geste. "Du bist in meinen Armen gestorben, Alex..." Ich lege meinen Kopf an seine Brust. "Und ich verspreche es, dass es nicht mehr vorkommen wird." Denn wenn ich sterbe, wird es nicht in seinen Armen sein. Vorsichtig löse ich mich aus der Umarmung und deute mit dem Kinn zur Tür. "Na komm. Mach sie glücklich." Traurig lächelnd sehe ich ihm hinterher, wie er aus der Tür geht und seufze, ehe meine Mundwinkel nach unten gehen. "Du scheinst nicht vor zu haben, lange in dieser Dimension zu bleiben. Oder wieso würdest du dich sonst von ihm verabschieden?" Ich sehe zu Undertaker, der nach dem zugehen der Tür erneut seine Shinigamiform angenommen hat. "Ich tue alles was nötig ist, um meine Art zu retten. Und wenn ich tausend Mal sterben muss."
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Die Jagd nach dem Dolch - Der erste Tod
FanfictionAlex lebt friedlich und gemütlich in ihrer Welt. Hat ihre Freunde und eben normale Probleme. Wie kann man die Berufsschule am besten schwänzen, um mit ihrem besten Freund Ricky saufen zu gehen und so weiter. Doch ein Dolch in ihrer Brust lässt sie i...