xiv. treasures of district 4

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"Only time can heal what reason cannot."

// Finnick //

Behutsam hebt sich meine Hand von der Türklinke, als sich leise die Tür verschließt. Es ist noch zu früh am Morgen, um die Tür mit ruhigem Gewissen hinter mir zufallen zu lassen. Um unbemerkt zu bleiben, bei dem was ich vor habe, habe ich mich dazu entschlossen, mich so früh wie möglich auf den Weg zu machen.

Nach einem kleinen Marsch entlang der steinigeren Küste von Distrikt 4, gegen die das aufbrausende Meer in seinen grauen Farben schlägt und sich in den grauen Tönen der Steine vereint, erreiche ich, fernab von Fischerbooten, Sandstränden und Fischständen, eine kleine Hütte, die aussieht als würde sie beim nächsten Windzug auseinander fallen. Das hölzerne Dach führt bis in einen Fels hinein und erst beim näher kommen, merkt man, wie groß der überdachte Bereich eigentlich ist. An einer Wand hängen ein paar Fische zum trocknen, während gegenüber unzählige Werkzeuge platziert sind.

"Cove, wo steckst du?" rufe ich beim Betreten der Hütte in die Dunkelheit hinein. Doch schnell drehe ich mich um, als eine Stimme mich genau aus der anderen Richtung begrüßt.

"Finnick, was eine Überraschung so früh am Morgen!" Ich falle meinem langjährigen Freund in die Arme und blicke kurz darauf in seine hellblauen Augen. Seine blonden Locken hängen wild in seinem Gesicht. Cove gehört zu den wenigen Menschen in Distrikt 4, denen ich auch nach meinem Sieg, voll und ganz vertraue. Bereits unsere Eltern waren gut befreundet und so war es klar, dass wir es auch sein werden. Cove, Annie und ich. Früher unzertrennlich und heute getrennt durch das Kapitol; auf die ein oder andere psychische als auch physische Art und Weise. Cove wollte nicht mehr in dem dicht besiedelten Teil von Distrikt 4 leben und er wollte auch kein Leben führen wie alle anderen. Deshalb lebt er jetzt im rauen Teil des Distrikts, in dem die Gezeiten machen was sie wollen und das Meer unbarmherzig ist. Er lebt von Dingen das Meer aus den Distrikten anspült und die durch ihn weiterverarbeitet werden, bevor er sie auf dem Markt verkauft. Egal ob Metalle aus Distrikt 5 oder Textilien aus Distrikt 8. Cove schafft für alles ein zweites Leben.

Wir gehen etwas tiefer in die Hütte hinein, um uns vor dem Wind zu schützen und nachdem ich ihn darüber aufgeklärt habe, weshalb ich hier bin, grinst er mich über beide Wangen an.

"Das hätte mir einer Mal erzählen müssen, als wir hier früher am Lagerfeuer gesessen haben und unseren Fisch gegrillt haben. Als wir nach Meerjungfrauen Ausschau gehalten haben und schwören konnten, dass die Sirenen Lieder von uns singen. Ich hätte nicht gedacht, dass es keine Gestalt des Meeres sein wird, die dich um den Finger wickeln wird, sondern eine Schönheit aus den Tiefen des Waldes, die hoch oben in den Baumkronen sitzt und jede Blume beim Namen kennt."

// Juniper //

Aufgeregt laufe ich in meinem Zugabteil auf und ab. Es sollte nur noch ein paar Minuten dauern, bis wir im Bahnhof von Distrikt 7 angekommen sind. Zuletzt war ich bei der Siegertour der 73. Hungerspiele zu Hause und jetzt, wo die Ernte der nächsten Spiele bevorsteht, bin ich froh, die Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Ich streiche mir hektisch durch die dunklen Haare, die ich erst gestern im Kapitol schneiden lies, weil ich die Länge nicht mehr ertragen konnte. Auch wenn mein Erscheinungsbild sich über die vergangenen Jahre stetig verändert hat, sind meine langen Haare das Einzige gewesen, dass immer gleich blieb. Zwar gehen mir die Haare weiterhin bis über die Brust, doch ich fühle mich viel leichter als davor.

Während wir endlich langsamer werden, verlasse ich das Zimmer und gehe geradewegs auf die Zugtür zu, die zu meiner linken liegt. Ich wippe nach links und rechts, als es mir wie eine Ewigkeit vorkommt, bis die Tür endlich aufgeht.

ɢʟɪᴛᴛᴇʀ ᴀɴᴅ ɢᴏʟᴅ ⏤ finnick odairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt