"Some women fear the fire. Some women simply become it."
"Was meinst du damit 'Sie sind keine Bäume'. Was sind sie denn dann?", stutzig schaue ich Johanna an, während sie aufgeregt mit dem Kopf nickt und mir weiter von der Parade berichtet, da ich sie dieses Jahr nicht verfolgen konnte, weil ich wie so oft auf überflüssigen Veranstaltungen des Kapitols war.
Johanna knipst geschickt die Wiederholung an, die gerade übertragen wird und ich lehne mich in dem Sessel zurück. Auf dem Bildschirm erscheinen die ersten Wagen der Parade und ich höre gespannt zu, was Caesar Flickerman zu den jeweiligen Outfits kommentiert.
"Unsere Tribute tragen nicht wirklich Outfits aus Papier, oder?" fragend drehe ich mich zu Johanna um, die weiterhin mit dem Kopf nickt und daraufhin sagt "Seh es positiv: Sie sind keine Bäume."
Das ist wohl wahr, denke ich und wende mich wieder der Parade zu.
Immer mehr Wagen kommen in das gleißende Licht gefahren und bei Distrikt 11 entfährt mir ein leiser Seufzer. "Oh nein, ist die jung." Neben dem großen, stark gebauten Jungen sieht das weibliche Tribut noch zierlicher aus, als sie es sowieso schon ist. Bestimmt war es ihre erste Ernte dieses Jahr und dann direkt sowas. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es für ihre Eltern sein muss.
Zum Schluss kommen die letzten Tribute des äußersten Distrikt 12 angefahren und ich versuche die schuppige Struktur ihrer Klamotten besser zu deuten. Die Haare der Brünetten sind aufwendig geflochten. Ihr Gesicht ist vollkommen ausdruckslos, während das männliche Tribut unsicher den Leuten winkt.
„Das Mädchen wirkt ganz schön taff."
Sie versucht erst überhaupt nicht freudig zu wirken oder den Leuten irgendeine Art von Aufmerksamkeit zu schenken. Doch gerade als ich meinen Blick über die anderen Tribute schweifen lassen möchte, erkenne ich eine Handbewegung. Die Tribute aus Distrikt 12 haben ihre Hände ineinander verschränkt und heben sie in die Luft. Im Publikum sind hörbar Schreie mit ihrem Namen wahrzunehmen. Katniss Everdeen.
"Genau das sagte Finnick auch als wir sie das erste Mal gesehen haben. Sie hat sich freiwillig für ihre kleine Schwester gemeldet. Katniss Everdeen."
Ohne es bewusst zu wollen, vergleiche ich mich sofort mit diesem Mädchen aus Distrikt 12 und merke, dass sie mir sympathischer erscheint, als es vermutlich sein sollte. Ich kann ihre Hintergründe gut nachvollziehen und so eine Auftritt hätte ich bestimmt auch fertig bringen können.
"Ich glaub es ja nicht!" Entfährt es mir, als ich beobachte, wie die Kostüme von Katniss und ihrem Distriktpartner in Flammen aufgehen. "Ich muss später unbedingt mit Haymitch sprechen."
"Herr Abernathy, wie ich sehe, sind deine Tribute dieses Jahr mehr als interessant! Das Mädchen das in Flammen steht. Sehr imponierend." Begrüße ich den Sieger forsch, der gerade mit seinem Scotch die Mentorenlounge betreten hat. Bis eben habe ich noch in Gedanken versunken an dem großen, bodentiefen Fenster gestanden, dass einen atemberaubenden Blick auf die Stadt bietet und an die Parade vor einigen Tagen zurück gedacht.
Er kommt mir mit einem großen Grinsen entgegen; ein ungewöhnlicher Anblick. "Ich habe ein wenig Hoffnung dieses Jahr, ich muss es zugeben."
"Ich nicht, also Cheers", klingt sich eine weitere männliche Stimme in unser Gespräch ein. So nah war ich dieser Stimme schon lange nicht mehr. Ich kann mich fast nicht mehr erinnern, wie sie aus der Nähe klingt und wie es sich seine Anwesenheit anfühlt.
Finnick lehnt sich immer weiter in meine Richtung, bis er seinen Arm an mir vorbei streckt, um das leere Glas auf dem Tisch neben mir zu stellen. Ich halte automatisch vor lauter Anspannung die Luft an, als mir sein bekannter Geruch in die Nase zieht. Zu hoch ist meine Angst die Fassung zu verlieren. Zwar bin ich mir sicher, dass ich nicht in Tränen ausbrechen würde, doch all seine netten Gesten und Worte haben diesen bitteren Beigeschmack. Wie viel kann es ihm überhaupt bedeuten, wenn er sich die meiste Zeit von mir fern hält?Nachdem er das Glas auf dem hellen Tisch abgestellt hat, wendet er sich mir kurz zu: "Eine schöne Kette trägst du, Juniper", bevor er sich von mir und Haymitch verabschiedet und sich zu Mags stellt, die bereits vor dem Bildschirm wartet, dass die 74. Hungerspiele beginnen.
"Danke", flüstere ich leise, doch ich bin mir sicher, dass er es nicht mehr gehört hat.
"Ich möchte nicht wissen, was euch voneinander abhält, aber jeder Blinde erkennt doch, dass etwas zwischen euch steht", murmelt Haymitch in sein Glas und wirft mir einen vielsagenden Blick zu. Ich schüttle den Kopf und verneine direkt seine Vermutung. "Juniper, ich habe ein paar Jahre mehr auf dem Buckel als du und glaub mir, ich erkenne diese Blicke. Und lass mich dir eins sagen. Merk dir meine Worte, sowas wirst du so schnell nicht mehr von mir hören: Ich kann dich gut leiden. Du hast trotz allem ein gutes Herz und ich hoffe für dich, dass an einem Tag der Punkt kommt, an dem du das bekommst, das du verdient hast."
"Hey June, es geht los!" Schreit Enobaria durch den Raum und wedelt hektisch mit der Hand.
"Danke Haymitch, ich weiß deine Worte wirklich zu schätzen, aber ich wiederhole mich: Zwischen mir und Finnick ist nichts, ich könnte mir einen Gedanken daran schon gar nicht leisten", wende ich ein, auch wenn es nicht das ist was ich denke. Aber man kann nie wissen; ich vertraue in diesem verdammten Kapitol fast niemandem mehr.
"Viel Glück mit deinen Tributen Haymitch." Mit diesem Worten verabschiede ich mich von ihm und begebe mich zu Enobaria.
Sie drückt mir augenblicklich als ich mich setze ein Glas Secco in die Hand. "Auf die nächste Runde Massaker", sagt sie ironisch und nimmt einen großen Schluck aus ihrem eigenen Glas, als der Countdown startet und wir den ersten Blick auf die diesjährige Arena bekommen. Viel Waldfläche mit dichten Bäumen und große Lichtung.
Eigentlich ist sie perfekt für unsere Tribute, denke ich.
"Da sollten sie genau wissen was zu tun ist. So schwer kann das doch nicht sein", spricht Johanna neben mir meinen Gedanken aus. Blight stimmt ihr sicher zu, während die letzten 10 Sekunden des Timers anbrechen.
Als ein lauter Kanonenschlag ertönt, sprinten die ersten Tribute los zum Füllhorn, unter ihnen auch Katniss Everdeen und unsere Tribute: Sienna und Wallace.
Sie schaffen es beide einen Rucksack zu greifen, doch noch im selben Moment, als Wallace nach einem Speer greift um das Tribut abzuwehren, das gerade versucht Sienna zu attackieren, mischt sich Tresh aus Distrikt 11 in dem Kampf ein. Wallace will gerade das Speer in seine Richtung drehen, da hat Tresh es ihm schon aus der Hand geschlagen und in zu Boden gerungen und ihn mit seinem eigenen Speer erstochen.
Sienna hingegen liegt immer noch überfordert auf dem Boden und während sie noch versucht sich den Rucksack wieder aufzusetzen, reißt der Junge aus Distrikt 3 es ihr aus der Hand.
Zum Glück schafft sie es den Rucksack zu behalten, doch der Junge stößt sie erneut zu Boden und ehe wir uns versehen, ist auch Sienna mit einem Speer durchbohrt. Marvel aus Distrikt 1 lässt einen triumphierenden Schrei los, als er das Speer aus ihrem leblosen Körper zieht.
Nachdem das Blutbad vorbei ist und die noch lebenden Tribute sich im Wald verteilt haben, schaltet das Bild zu Caesar Flickerman und Claudius Templesmith.
"Kein gutes Jahr für Distrikt 7", beginnt Claudius direkt. "36 Sekunden. So schnell ist bis jetzt noch nie ein Tribut aus Distrikt 7 gestorben."
Enttäuscht schauen Johanna und ich uns an, währenddessen Blight aufsteht und dabei ist den Raum zu verlassen.
"Was diese Spiele wohl nach so einem Anfang jetzt noch bringen können?" Seufzend steht Johanna ebenfalls auf.
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ɢʟɪᴛᴛᴇʀ ᴀɴᴅ ɢᴏʟᴅ ⏤ finnick odair
Fanfiction❞𝐘𝐨𝐮 𝐰𝐞𝐫𝐞 𝐚𝐧 𝐮𝐧𝐞𝐱𝐩𝐞𝐜𝐭𝐞𝐝 𝐬𝐮𝐫𝐩𝐫𝐢𝐬𝐞. 𝐓𝐡𝐞 𝐝𝐞𝐟𝐢𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐦𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭. 𝐓𝐡𝐞 𝐜𝐨𝐥𝐥𝐢𝐬𝐢𝐨𝐧 𝐨𝐟 𝐬𝐭𝐚𝐫𝐬 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐬𝐥𝐚𝐦𝐦𝐞𝐝 𝐢𝐧𝐭𝐨 𝐦𝐞 𝐡𝐚𝐫𝐝 𝐚𝐧𝐝 𝐬𝐞𝐧𝐭 𝐦𝐲 𝐧𝐞𝐚𝐭 𝐥𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 𝐩𝐥�...