"You saw my beauty, but not the iron underneath."
// Juniper //
„Was hast du dir dabei gedacht?", ist das Erste, das Johanna sagt, als sich die Türen des Zuges mit einem lauten Knall schließen und der Zug sich augenblicklich in Bewegung setzt.
„Das kannst du dir wohl denken", erwidere ich ihr mit bestimmter Stimme und laufe hinter ihr her, während sie sich ihren Weg immer weiter durch die Zugabteile bahnt, bis wir im Speiseabteil auf Blight und Lucinia treffen. Lucinias lässt bei unserem Anblick sofort einen bestürzten Seufzer aus und bringt von ihrem Stuhl auf, um uns in eine Umarmung zu ziehen, ehe wir gegenüber von den Beiden Platz nehmen.
"Natürlich kann ich das. Es bedeutet aber nicht, dass ich es auch nachvollziehen kann, Juniper!"
Schnell widerspreche ich ihr: "Johanna, es ist ganz einfach. Wenn ich schon nicht mich selbst retten kann, dann wenigstens dich. Euch." Bevor ich weiterspreche, überlege ich einen Moment wie ich es ihr am Besten sagen soll, doch es dauert nicht lange, bis ich zurückhaltend hinzufüge:
"Ich möchte an der Seite von ihm stehen, egal wie es endet."
Doch Johannas Gesicht überzieht bereits, bevor ich meinen Satz beendet habe, ein breites Grinsen.
"Das weiß ich doch. Bist du dir eigentlich bewusst, wie offensichtlich es immer für mich gewesen ist? Es gab immer wieder diese verstohlene Blicke zwischen dir und Finnick und es hat gewirkt, als würdest du die Sonne in seinen Augen leuchten sehen, während er die Sterne in deinen glänzen sah und ihr Beide nur damit beschäftigt gewesen seid es zu leugnen."
Mit offenen Mund starre ich Johanna an. "Sowas habe ich dich noch nie sagen hören", stelle ich fest. Allerdings hebt Johanna unmittelbar danach ihre Hand und zeigt mit warnendem Finger auf mich:
"Ich warne dich. Wehe du erzählst jemandem, dass ich sowas schnulziges jemals gesagt habe."
Wir grinsen uns einen Augenblick an, ehe ich dankend ihre Hand nehme und beschließe das Thema zu wechseln.
"Wollen wir uns trotzdem die Ernte anschauen? Es gibt doch ein paar Distrikte bei denen die Auswahl größer war als bei uns. Ich hoffe, dass Enobaria sich nicht freiwillig gemeldet hat."
Johanna folgt mir, nachdem wir den Speisesaal verlassen haben und uns in den silber eingerichteten Wohnabteil des Zuges aufmachen. "Ich verstehe immer noch nicht, wie du mit ihr befreundet sein kannst."
Weil sie wie ich ist, denke ich mir. Sie hatte keine Wahl.
// 3rd Person //
"Ich möchte, dass ihr alles vergesst was ihr glaubt bis jetzt über die Spiele zu wissen. Letztes Jahr war es ein Kinderspiel. Dieses Jahr bekommt ihr es mit erfahrenen Killern zu tun", spricht Haymitch Abernathy, als Katniss Everdeen gerade in dem unecht wirkenden Essen, dass vor ihr auf einem silbernen Teller liegt, herumstochert und Peeta Mellark fragend Haymitch anschaut: "Okay, was bedeutet das für uns?" Abernathy bewegt sich mit selbstsicherem Gesicht vor dem Bildschirm hin und her, ehe er auf Peeta zugelaufen kommt.
"Das bedeutet, dass ihr Verbündete brauchen werdet", spricht er fast schon so aus, als sei die Antwort offensichtlich, was dazu führt, dass Katniss Arme vom Tisch auf ihre Beine wandern.
"Okay, ich denke, dass -" beginnt Peeta bereits zu Antworten, doch mit erhobenem Finger unterbricht der Sieger. der 50. Hungerspiele den blonden Jungen aus Distrikt 12.
Sein Finger deutet direkt auf Katniss Everdeen, als er Peeta erwidert: "Du bist nicht das Problem."
"Nein", schießt es daraufhin direkt aus Katniss heraus, als sie ihren sturren Blick zu Haymitch wandern lässt. Doch der Sieger des letzten Jubeljubiläums lässt sich nur auf den Stuhl neben sie fallen, rückt ein Stück in ihre Richtung und beginnt erneut mit gefasster Stimme zu sprechen:
"Hör mal. Ihr beginnt mit einem Nachteil. Ihr trefft auf eine Gruppe, die seit vielen Jahren befreundet ist. Du kannst tun was du willst, aber ich weiß wie das bei denen läuft. Wenn ihr alleine los zieht, passiert Folgendes: Sie eröffnen sofort die Jagd auf euch. Auf euch Beide." Mit erhobenen Finger schwankt er zwischen ihnen hin und her. Zu gut kennt er die Kandidaten zwischen denen Peeta und Katniss sich dieses Jahr wiederfinden werden. Zu gut kennt er ihren Überlebenswillen und die Opfer, die sie über die letzten Jahre brachten.
Peeta atmet tief aus, während er Katniss still vielsagende Blicke zuwirft, bis er bemerkt, dass sie es langsam zu verstehen scheint. Doch bevor sie sich vollständig darauf einlässt, äußert Katniss ihren Zweifel: "Ich weiß nicht, wie wir einem von ihnen trauen sollen."
"Es geht nicht um Vertrauen", erklärt ihnen Haymitch. "Es geht darum nicht zu sterben."
Mit einen Knopf betätigt er daraufhin den Fernseher und das triumphierende Grinsen der Geschwister aus Distrikt 1 strahlt Katniss und Peeta entgegen.
"Gloss und Cashmere. Haben die Spiele direkt nacheinander gewonnen und sind hoch angesehen im Kapitol. Sie sind auf jeden Fall tödlich. Und hier die andere Hälfte der Karriero Fraktion: Brutus und Enobaria-"
Anschließend wechselt das Bild, von den intelligenten Siegern aus Distrikt 3, Wiress und Beete, in das 4. Distrikt und sofort erkennt Katniss Everdeen den Sieger dieses Distrikts: "Finnick Odair."
"Ein absoluter Poser. Charmant, raffiniert und wahnsinnig Kampferfahren, besonders im Wasser", entfährt es Haymitch zynisch.
"Wie sieht es mit Schwächen aus?", fragt Peeta Mellark, als er sich mit seinen Ellenbogen auf den Knien abstürzt.
Für einen Moment blickt Haymitch ihn mit ausdruckslosem Gesicht an, ehe er den Mund verzieht und mit der Hand eine abwägende Geste macht. "Eine oder vielleicht auch zwei. Die Erste ist auf jeden Fall Mags. Sie hat sich freiwillig gemeldet für Annie. Sie war seine Mentorin und hat ihn quasi aufgezogen."
"Und die Zweite?", neugierig schaut Katniss Everdeen zu Haymitch.
"Eine andere Siegerin, aber dazu kommen wir noch. Es ist eine längere Geschichte, glaubt mir. Sie ist beinahe so verwirrend wie eure Eigene. Zunächst machen wir weiter im Takt: Die Morphlinge."
Eine Weile berichtet Haymitch Abernathy den Beiden jedes Detail, das ihm zu den einzelnen Siegern der verschieden Jahre einfällt, bis er erneut weiter klickt und noch bevor er die Siegerin, die zu erkennen ist benannt hat, kommt Peeta Mellark ihm zuvor.
„Juniper Sylva, der Golden Fox", schießt es direkt aus ihm heraus, während Haymitch zustimmend nickt und Katniss' Blick zu Haymitch wandert.
Auf dem Bildschirm erscheint groß das verbissene Grinsen der Siegerin der 69. Hungerspiele. Trotz der ungewöhnlichen Klamotten, glänzen ihre Augen entschlossen in die Kamera und lassen sie unweigerlich einschüchternd wirken. Ganz Panem kennt ihren Namen.
„Eine ausgezeichnete Kämpferin mit der Axt. Sie ist stets bedacht und sehr gerissen, deshalb auch der Name. Das Kapitol liebt Juniper und sie ist ihm treu, sie ist dort Dauergast. Sie wird mit Sicherheit viele Sponsoren haben. Allerdings wie bereits erwähnt: Golden Fox. Sie hat diesen Namen nicht ohne Grund. Ich habe ihrer Treue noch nie getraut.
Ihr solltet euch nicht von ihrer stillen Art verwirren lassen."
Für einen Moment schweigt Haymitch, ehe er einen Augenblick zurück spult und stoppt, als Juniper sich zu Johanna Mason umdreht, die sich offensichtlich freiwillig melden wollte.
„Doch ihre wahre Stärke liegt hier: Sie ist einer der einfühlsamsten Sieger, die ich je gesehen habe."
„Aber macht es sie nicht eher schwach, sich alles so zu Herzen zu nehmen?" Entgegnet Katniss fragend.
„Genau das ist der Punkt. Es gehört ein gewisser Mut dazu, in einer Welt wie unserer so feinfühlig zu bleiben. Es schwächt sie nicht, sondern verleiht ihr Kraft."
Einen Moment lang ziert das Gesicht von Katniss eine nachdenkliche Mimik, bevor sie sich erkundigt: „Was ist dann ihre wahre Schwäche?"
„Sie verbirgt vieles hinter ihrem Sarkasmus. Es ist schwer sie zu durchschauen, auch wenn ich der Meinung bin, das ihre Schwäche nicht etwas sondern jemand ist."
Danach bleibt es still im Raum, doch Peeta Mellark beginnt kurz darauf zu lächeln:
"Finnick Odair, richtig?"
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ɢʟɪᴛᴛᴇʀ ᴀɴᴅ ɢᴏʟᴅ ⏤ finnick odair
Fanfiction❞𝐘𝐨𝐮 𝐰𝐞𝐫𝐞 𝐚𝐧 𝐮𝐧𝐞𝐱𝐩𝐞𝐜𝐭𝐞𝐝 𝐬𝐮𝐫𝐩𝐫𝐢𝐬𝐞. 𝐓𝐡𝐞 𝐝𝐞𝐟𝐢𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐦𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭. 𝐓𝐡𝐞 𝐜𝐨𝐥𝐥𝐢𝐬𝐢𝐨𝐧 𝐨𝐟 𝐬𝐭𝐚𝐫𝐬 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐬𝐥𝐚𝐦𝐦𝐞𝐝 𝐢𝐧𝐭𝐨 𝐦𝐞 𝐡𝐚𝐫𝐝 𝐚𝐧𝐝 𝐬𝐞𝐧𝐭 𝐦𝐲 𝐧𝐞𝐚𝐭 𝐥𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 𝐩𝐥�...