mindless

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-Louis' Sicht-

Es machte mich wahnsinnig zu wissen, dass Harry plötzlich so nah war. So erreichbar. Er war das Einzige woran ich seit dem Abend mit den Jungs vom Fußball denken konnte. Sein Anblick ging mir nicht mehr aus dem Kopf, wie er dort stand. Die kurzen Haare, die sich immer noch leicht lockten, seine strahlenden Augen und ein breites Lächeln auf den Lippen, als er mit einem Mann an der Theke sprach. Er trug ein dunkles Shirt mit dem Namen des Pubs darauf, so wie es alle Angestellten mussten. "Auch wenn ich wusste, dass er die Drogen los werden konnte, gab es Momente, in denen ich keine Hoffnung hatte. Ständig habe ich mir vorgestellt, dass er irgendwo in einer verlassenen Ecke Londons lag und an einer Überdosis starb. Alleine. Oder ich träumte, dass er betrunken vor ein Auto lief. Eigentlich ist es ein Wunder, dass ihm das noch nicht passiert ist.": flossen die Wörter nur so aus mir heraus. Liam hatte schon am Anfang unseres Treffen bemerkt, dass ich nicht ganz bei der Sache war. Dabei tat es mir wirklich leid. Ich wusste wie wichtig es ihm war, dass ich seine Facharbeiten vorm Abgabetermin noch einmal las. "Die Hauptsache ist doch, dass du immer an ihn geglaubt hast, Louis. Das weiß Harry bestimmt auch. Schließlich bist du nicht einfach so von ihm weg gegangen. Er musste sein Leben auf die Reihe bekommen, ist doch klar. Ich war noch nie ein Fan von ihm, das weißt du, aber ich bin ehrlich, es macht mich schon neugierig. Ich würde gerne wissen was er jetzt so treibt, wie er wohl so ist.": lächelte Liam mich an, ehe er einen Schluck Tee aus seinem Becher nahm. Er hatte seit neustem die Angewohnheit entwickelt, den ganzen Tag lang Tee zu trinken. Ich konnte ihn beinahe schon nicht mehr sehen, weil mein bester Freund stets mit einem Becher neben mir saß. An dem Abend, an dem ich Harry das erste Mal wiedergesehen hatte, war ich nach draußen gestürmt, um mich zu sammeln. Noch bevor ich meine Zigarette zu ende geraucht hatte, hatte ich Liam angerufen. Ich war total überfordert, während er es schaffte mich ein wenig zu beruhigen. Ich war ihm wirklich dankbar. "Ich weiß, ich bin es ja auch. Am liebsten würde ich direkt zu ihm fahren und ihn ausquetschen. Vielleicht würde ich ihn auch einfach nur in den Arm nehmen, ich weiß es nicht. Dennoch glaube ich nicht, dass er mich sehen möchte, Liam. Ich hab ihn im Stich gelassen, einfach so. Feige wie ich war, habe ich nur diesen Brief geschrieben und bin gegangen. Da kann ich doch nicht nach vier Jahren wieder vor ihm stehen. Wahrscheinlich denkt er gar nicht mehr an mich und hat inzwischen jemanden gefunden, der nur das Beste für ihn will.": seufzte ich und spürte erneut Tränen in meinen Augen aufsteigen. All die Sehnsucht, die Traurigkeit und die Zweifel der Jahre kochten in mir über. Sie überwältigten mich und brachten meine Welt total durcheinander. Wie sollte ich mich nur verhalten? "Ach Louis... Du bist doch derjenige, der immer nur das Beste für Harry wollte. Du hast alles für diesen Mann gegeben und nicht gerade viel zurück bekommen. Außerdem glaube ich nicht, dass er nicht mehr an dich denkt. Er wird dich nicht vergessen haben. Du hast ihm so gut getan, das hab ja sogar ich erkannt.": versuchte mich mein bester Freund aufzumuntern und brachte mich sogar dazu traurig zu lächeln. Ein Träne schwappte über, die ich schnell weg wischte. Liam stand von seinem Küchentisch auf und brachte mir eine Packung Taschentücher. Wahrscheinlich ging er davon aus, dass das hier noch etwas länger dauern würde. Über die Tatsache, dass ich seine Facharbeit wohl nicht mehr lesen würde, war er natürlich nicht böse. Zudem hatte ich ihn schon zig mal bestätigt, wie gut er doch war. Er war in der Uni stets konzentriert im Gegensatz zu mir. Oft driftete ich mit meinen Gedanken ab. Meist waren es Erinnerungen von früher. Wenn es vorkam, dass ich mal jemanden sah, der Harry ähnelte, lief es mir kalt den Rücken herunter. Ich schluchzte auf und begann zu weinen. Es war einfach zu viel. Ich nahm ein zweites Taschentuch. Nach einer kurzen aber stillen Pause wechselte ich das Thema, weil ich nicht wusste, was ich noch sagen sollte. "Ich sollte dich übrigens noch von Zayn grüßen. Wir haben heute unseren gemeinsamen Kaffee getrunken.": lächelte ich sanft, während ich mich etwas beruhigte und mir die Tränen aus dem Gesicht tupfte. Ich fühlte mich ausgelaugt und mein Kopf brummte. So war es immer, wenn ich weinte. "Dankeschön. Geht es ihm gut? Ich hab lange nichts mehr von ihm gehört.": fragte mein bester Freund interessiert nach, ehe er noch einen Schluck Tee nahm. "Ja, er ist immer noch mit der Model Sache beschäftigt. Hatte schon zwei Aufträge, er hat es wirklich drauf.": grinste ich stolz über den Erfolg meines Freundes. Er hatte wirklich Talent und mit seinem Aussehen punktete er wirklich bei jedem. Ich kannte niemanden, der ihn nicht schön fand. "Das freut mich für ihn. Ich bin gespannt wie weit er damit kommt.": entgegnete mein bester Freund woraufhin ich nur stumm nickte. Ich war mir sicher, dass er es weit bringen würde. 

He calls me "Haz" - larrystylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt