-Louis' Sicht-
"...und deshalb habe ich absolut keine Ahnung was ich anziehen soll, Liam.": plapperte ich gestresst vor mir hin während ich mich im Spiegel betrachtete und mein Shirt gerade zupfte. Es sah einfach nicht gut genug aus. "Du siehst toll aus, Louis. Bitte setz dich zu mir und lass mich nicht alleine trinken, vielleicht entspannt dich das ja ein wenig. Außerdem weißt du doch gar nicht, ob Harry heute arbeitet und ob er dich sehen wird. Du machst dich viel zu verrückt.": entgegnete mir mein bester Freund sichtlich entspannt, mit einem Glas voller Whiskey in der Hand. Wieder ein Getränk, welches er für sich neu entdeckt hatte. Es roch noch schlimmer als der Tee, den er sonst immer in der Hand hatte. Ich beäugte mich kritisch und fuhr langsam durch meine Haare, die noch ungemacht und zerzaust auf meinem Kopf lagen. Von wegen "toll". "Du willst doch nur nicht alleine vorglühen. Falls du es noch nicht bemerkt hast, bin ich noch gar nicht fertig und in einer Stunde treffen wir uns schon mit den Anderen im Pub.": kaute ich verzweifelt auf meiner Unterlippe herum, während meine Finger nervös gegen meine Hüfte trommelten. Das hatte Harry auch immer getan, wenn er nervös war. "Erwischt. Dennoch solltest du dich nicht so verrückt machen. Du tust so, als wäre das euer erstes Treffen. Dabei wirst du dich eh nur hinter mir verstecken und somit unentdeckt bleiben. Er steht hinter der Bar, Louis. Er wird dich nicht sehen.": verdrehte Liam leicht seine Augen, als ich ihn einen verzweifelten Blick zu warf, und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. Tief atmete ich aus. "Wahrscheinlich hast du recht. Ich bin gar nicht bereit ihn wiederzusehen. Da interessiert es auch nicht was für Klamotten ich trage.": lächelte ich schwach, drehte mich noch einmal zum Spiegel um, ehe ich mich zu meinem besten Freund setzte und mir das bereits vorbereitete Glas in die Hand nahm. Zufrieden nickte der Braunhaarige mir zu und stieß mit mir an. "Nur ein paar Gläser. Ich muss noch meine Haare machen und will nicht allzu betrunken da auftauchen.": sah ich Liam mahnend an, ehe dieser begann grinsend zu nicken. Ich wusste wie schnell das bei uns beiden in zu viel Alkohol enden konnte.
"Stell dich nicht so an..": atmete Liam genervt aus und schob mich weiter Richtung Pub. Mal wieder war ich viel zu spät dran, weil ich meine Haare nicht hinbekommen hatte. Ich schob es auf den bereits getrunkenen Alkohol, auch wenn es noch nicht allzu viel war. Jedoch musste man dazu sagen, dass ich nicht gerade viel vertrug. "Liam, aber was ist, wenn er mich doch sieht..": quengelte ich wie ein kleines Kind und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. Die anderen Menschen auf den beleuchteten Straßen Londons sahen uns schon mit schiefen Blicken an. Verständlich. Ich musste aussehen, wie ein verängstigtes Kind mit Lampenfieber. So in etwa fühlte ich mich auch. Der Gedanke an Harry machte mich verrückt. Ich hatte keinerlei Ahnung wie ich ruhig an die Sache gehen sollte. "Dann bin ich und der Rest der Gruppe an deiner Seite.": versuchte er mich nun etwas sanfter anzulächeln, was mich dazu brachte die letzten Schritte zum Pub selber zu laufen. Dabei musste Liam mich nicht mehr schieben. Ich wisperte ein leichtes "Danke" ehe wir uns noch einmal angrinsten und dann die Treppe hinunter in die Bar gingen.
Die Luft war stickig und leicht neblig durch den ganzen Rauch der Zigaretten. Es roch genauso wie die letzten Male, in denen ich immer wieder hier war, um den Lockenkopf heimlich zu beobachten. Miley hatte mich tatsächlich nicht bei Harry verraten, weshalb ich wirklich dankbar war. Meistens hatte ich hier gesessen und gelernt oder einfach gelesen. Immer mit der Angst im Nacken, dass der Mann hinter der Bar mich doch entdecken könnte. Mein Kopf gab mir bei der Frage, was ich machen würde, wenn er mich doch sah. Ich verdrängte diese Möglichkeit. "Da seid ihr ja endlich...": rief Quentin zu uns herüber, genauso wie bei unserem letzten Treffen. Sie waren es gewohnt, dass ich zu spät kam. "Meine Schuld... Hallo Leute.": begrüßte ich die Runde und sah in lächelnde Gesichter. Es war wirklich immer wieder schön die Leute von der Fußballschule zu sehen. Vor allem wenn Liam auch dabei sein konnte. Wir ergaben eine wirklich gute Gruppe. Wir setzten uns und ich legte direkt meine Zigaretten auf den Tisch, wobei ich mir eine anzündete, nachdem ich meine Jacke ausgezogen hatte. Hier drin war es deutlich wärmer als draußen. Tief inhalierte ich den Rauch ein, wobei ich einen leicht enttäuschten Blick von Liam bekam. Er fand es ganz und gar nicht gut, dass ich damit angefangen hatte. "Kennen wir ja schon.. Hier, wir haben für euch schon ein paar Runden mitbestellt.": schob Quentin mir und Liam unsere Getränke herüber, weshalb wir ihm dankbar zunickten und ich das Glas direkt ansetzte und eine großen Schluck nahm. "Tomlinson, alles gut bei dir?": lachte Chris halbherzig auf, während er mich aber ernst beäugte. Ich wusste, dass er eine ehrliche Antwort erwartete. Doch ich bekam nur ein lockeres "Klar, ich muss doch das, was ihr schon getrunken habt, schnell aufholen." heraus. Innerlich sah es jedoch anders aus. Ich saß mit Liam am Anfang des Tisches, was bedeutete, dass ich Harry von hier aus nicht sehen konnte. Es machte mich nur noch nervöser nicht zu wissen ob er arbeitete oder nicht. Ich nahm noch einen großen Schluck. "Na, das nenne ich mal eine gute Einstellung.": klopfte Quentin mir auf die Schulter wobei alle begannen zu Lachen. Nur ich nicht. Ich zwang mich zu einem halbherzigen Grinsen, was die anderen gar nicht mitbekamen. Ich muss hier raus, hallte es in meinem Kopf. Doch ich blieb sitzen und grinste weiter. Vielleicht würde der Alkohol ja tatsächlich helfen mich etwas zu entspannen. Kurze Zeit später stieß Liam mir leicht in die Seite und gab leise ein "Er arbeitet nicht. Alles gut." von sich, als hätte er meine Gedanken gelesen. Wieder einmal nickte ich ihm dankbar zu. Deswegen war er eben mein bester Freund.
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He calls me "Haz" - larrystylinson
Fanfiction"Nie hätte ich je gedacht noch einmal in diese Augen schauen zu dürfen. Es ist Schicksal, dass ich ihn wieder getroffen habe und dieses Mal werde ich ihn nicht gehen lassen." Fortsetzung zu "He calls me 'Lou'".