Zitronenlimonade

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-Harry's Sicht-

Das Klopfen an meiner Zimmertür riss mich aus dem leichten Schlaf, in den ich gefallen war, während Louis und ich einen Film angefangen haben. "Forest Gump", weil Louis diesen Film noch nie gesehen hatte. Dumm nur, dass er ebenfalls eingeschlafen war. Murmelnd und im Halbschlaf drehte sich der Kleinere aus meinem Arm auf die andere Seite und zog die Decke mit sich. Vorsichtig und bedacht darauf ihn nicht zu wecken, rutschte ich aus dem Bett und öffnete die Tür, um in Nialls Gesicht zu sehen. Ich quetschte mich aus der Tür zu ihm in den großen Wohnbereich. Müde wischte ich mir über das Gesicht und kniff die Augen zusammen, um mich an das helle Licht zu gewöhnen. "Niall?": fragte ich sichtlich verwirrt. Ich wusste nicht, dass er heute Abend noch vorbei kommen wollte. "Oh, hab ich dich geweckt? Wieso schläfst du um diese Uhrzeit denn schon?": fragte er sichtlich überrascht, wobei ich jetzt erst sah, dass er eine Flasche von meinem Lieblingsrum in der Hand hielt. Ob er das wohl extra machte? Für einen kurzen Moment dachte ich an den Geschmack des Getränks, konzentrierte mich dann aber doch auf den Iren. "Wie spät ist es denn?": fragte ich total neben der Spur, da ich keinerlei Zeitgefühl besaß. Ich richtete mein Shirt, welches verrutscht war. "Erst halb zehn. Zayn hat gefragt, ob ich vorbei kommen wollte, um einen zu trinken. Willst du mit raus kommen?": plapperte er in seinem schnellen und vor allem lauten Tonfall weiter, weshalb ich ihn von meiner Schlafzimmertür weg haben wollte. Ich trottete los in Richtung Küche. Niall wusste anscheinend nichts von der Situation zwischen Zayn und mir, obwohl er davon wusste, dass wir öfter miteinander geschlafen hatten. Er war der erste, der die Sache nicht gut geheißen hatte. Völlig zurecht. "Nein, danke.": schüttelte ich einfach den Kopf und hoffte, dass er es gut sein ließ, während ich den Kühlschrank öffnete und eine Flasche Wasser herausnahm. Ich drehte den Deckel auf und setzte einfach an. "Er hat Louis zu Besuch, deshalb will er nicht mit uns nach draußen.": klinkte sich plötzlich Zayn in das Gespräch ein. Er kam mit einem Glas in der Hand von der Dachterrasse herein und hatte deutlich schon Einen mehr getrunken. Sein Gang wirkte leicht unsicher und sein Blick lag glasig auf mir, während ich die Flasche wieder absetzte. Niall richtete seinen Blick auf mich, wobei er mit den Augenbrauen wackelte: "Louis also? Deswegen siehst du so zerknautscht aus." Während sein Grinsen breiter wurde, verdrehte ich nur die Augen und griff nach einem Glas. Ich nahm Zitronenlimonade aus dem Regal und klemmte sie mir unter den Arm. Vielleicht wollte Louis auch was trinken, wenn er wach wurde und wenn ich mich nicht irrte, dann trank er so etwas deutlich lieber als Wasser. Ich wusste natürlich war Niall meinte und antwortete deswegen nur ein: "Nicht, dass es dich was angehen würde, aber nein, ich hab nicht mit ihm geschlafen.". Dabei musste ich mir selber jedoch eingestehen, dass ich es am liebsten tun würde. Als ich meine Angst überwunden und ihn endlich geküsst hatte, hätte ich am liebsten an unsere einzige gemeinsame Nacht von damals angeknüpft. Doch ich wollte auch nichts überstürzen. Die Unsicherheit überwog da noch deutlich. Ich verdrängte den Gedanken daran mit dem Blauäugigen zu schlafen, auch wenn der Gedanke daran mich fast durchdrehen ließ. "Wieso das denn nicht? Sag mir wenigstens, dass ihr euch geküsst habt...": sah mich der blonde Ire hoffnungsvoll an und stellte die Flasche Havana Club auf den Tresen. "Er hat Angst.": antwortete Zayn leicht verbittert für mich, bevor ich es selber konnte. Mein Kopf schnellte zu dem Schwarzhaarigen und ich wollte am liebsten sagen, dass er unrecht hatte, konnte ich aber nicht. Ertappt sah ich ihn an, während er mich wissend angrinste. Er nahm noch einen Schluck aus seinem Getränk, wobei er bereits so weit war, dass er nicht einmal mehr Eis benutzte. Einfach pur, so wie man eben trank, wenn es einem richtig schlecht ging. Ich sah ihn traurig an, denn ich sah viel von mir selbst in meinem besten Freund. Ich wollte nicht, dass es ihm wegen mir schlecht ging, doch ich konnte in diesem Moment nicht viel daran ändern. Niall sah verwirrt zwischen uns hin und her. Er wusste nicht, was zwischen uns nicht stimmte, aber er merkte, dass etwas nicht stimmte. "Ja, hab ich. Ich hab Angst ihn zu verlieren.": überraschte ich mich selber mit meiner Ehrlichkeit, aber Zayn und ich wussten auch beide, dass die Aussage genauso an ihn gerichtet war. Ich wollte meinen besten Freund nicht verlieren, auch wenn ich ihn momentan nicht ganz verstand. Wieso hat er das nur für mich getan? Ein Verbrechen, nur damit ich aus dem ganzen Drogending heraus kam? Das war verrückt. Mein Herz wurde schwer und als Zayn mich dann mit trauriger und benebelter Miene ansah, aber nichts sagte, schnappte ich mir das Glas und die Limo und wünschte den Beiden viel Spaß, ehe ich leise in mein Zimmer ging.

He calls me "Haz" - larrystylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt