Seine Lippen zogen sich zu einem sanften Lächeln. Irgendetwas an ihm brachte mich dazu ihn einfach nicht vergessen zu können.
"Ava?!" Ich zuckte zusammen, drehte mich nun doch so weit um, dass ich Harry und Neville auf dem Weg zu uns erblickte.
Draco's Hände lösten sich von meinen Schultern. Die beiden näherten sich uns.
"Warum bist du so plötzlich verschwunden?" wollte Neville wissen und hob eine Augenbraue.
"Ich musste kurz mit Draco..." Als ich mich zu dem Blondschopf drehte, war der weg. Ich konnte seine Gestalt gerade noch um die nächste Ecke biegen sehen. Seufzend wandt ich mich wieder an die beiden. "Ganz egal. Ich gehe schonmal hoch und lerne etwas."Ohne auf eine Antwort zu warten lief ich die Treppen hinauf bis in meinen Schlafsaal, wo ich schnell feststellte, dass ich nicht alle Bücher zum Lernen da hatte. Beim zusammenpacken, um doch in der Bibliothek weiter zu machen, fiel mir das Lederarmband in die Hand. Leicht lächelnd schlüpfte ich hinein und knotete es fest, damit ich es auch ja nicht verlieren würde.
Erschöpft ließ ich die letzten Bücher auf dem Stapel der anderen an meinem Platz fallen. Ganze sieben brauchte ich, um die Aufgaben zu bearbeiten. Ich hatte ein paar Tage dafür Zeit, doch mir war klar, dass ich nicht mehr hinterher kommen würde, wenn ich die aktuelle Hausarbeit auf die lange Bank schieben würde. Selbst, wenn ich dafür bis mitten in die Nacht lesen musste.
Die Sonne war schon lange untergegangen, die vollen Bücher-Reihen leerten sich, die Schüler gingen ins Bett. Und ich hatte gerade mal die Hälfte der Aufgaben bearbeitet. Anscheinend würde es doch schwerer werden als gedacht. Trotz Hermine's Hilfe die letzten Tage verstand ich einige Sachen noch immer nicht. Und sie erklärte es um einiges verständlicher als so mancher Professor.
Nach weiteren drei Aufgaben fielen mir langsam die Augen zu. Ich musste mir wohl oder übel eingestehen, dass es nichts bringen würde, jetzt noch weiter zu machen. Also klappte ich die Bücher zu, packte meine Unterlagen in die Tasche, schulterte diese und fing an die schweren Lexika wieder in ihre Regale zu verteilen.
"Selbst, wenn du hundert Bücher lesen würdest, wirst du die Prüfungen niemals schaffen." Ich zuckte zusammen. Ein Mädchen lehnte keine zwei Meter weiter an dem Bücherregal und hatte eine Augenbraue belustigt in die Höhe gezogen. Ich seufzte.
"Und das weißt du woher?" Ich hatte keine Lust auf diese Auseinandersetzung. Ich hatte sie schon öfters in Draco's Nähe gesehen, sie war auch eine Slytherin. Ginny nannte mir vor ein paar Tagen ihren Namen, doch diesen behielt mein Gedächnis wohl nicht."Das ist doch wohl klar." Sie lachte herablassend. "Du bist ein Muggel. Ein Nichts. Ich habe wirklich keine Ahnung, was Draco an dir findet."
Nun wurde mir klar, worauf sie hinaus wollte.
"Ich denke nicht, dass es dich etwas angeht, was Draco gut findet und was nicht. Und wenn ich ein Muggel wäre, wäre ich dann hier?" Ich schob das letzte Buch an seinen Platz und lief aus dem Gang heraus. Zwei große Kerle, auch Slytherin, standen dort und versperrten mir den Weg. "Könnt ihr mich bitte durch lassen?" Ich hatte wirklich keine Lust zu diskutieren.
"Oh, das werden sie. Aber erst, wenn du verstanden hast, dass du die Finger von Draco lässt. Was kannst du ihm schon bieten? Du weißt nichts über Zauberei! Besitzt du überhaupt einen Zauberstab?" Sie lachte weiter. "Nicht mal deine Eltern haben es mit dir ausgehalten!"Das reichte mir.
"Lass meine Eltern da raus." zischte ich und sah sie sauer an. Meine Finger klammerten sich um den Gurt meiner Tasche. Ich musste mich beruhigen.
"Es ist doch nur die Wahrheit. Sie haben dich an deinen, ohnehin schon armen, Onkel geschoben, um dich los zu sein. Wahrscheinlich sind sogar die jetzt glücklich, dass du hier und nicht bei ihnen bist." Die dunkelhaarige stemmte herausfordernd ihre Hände in die Hüften. Ich spürte wie sich langsam ein Kloß in meinem Hals bildete."Vielleicht sollte man seinen Mund halten, wenn man nichts im Kopf hat." Meine Finger schmerzten, meine Nägel bohrten sich in die Handinnenflächen.
"Ich glaube, ich habe einiges mehr im Kopf als du."
"Pansy, es reicht doch langsam, oder?" Einer der Jungs mischte sich ein. Pansy warf ihm einen vielsagenden Blick zu und kam mir näher. Keine 20 Zentimeter vor mir blieb sie stehen.
"Halt dich von Draco Malfoy fern oder ich mache dieses Schuljahr zu deinem schlimmsten." zischte sie, stieß mich zurück und verschwand dann.Ich landete auf meinem Hinterteil, versuchte mich mit den Ellenbogen zu fangen, was nur noch schlimmer schmerzte. Die ersten Tränen liefen über meine Wangen. Ich war noch nie beliebt, doch ich hatte gehofft, dass sie hier zumindest etwas netter waren.
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show me your side // Draco Malfoy FF
FanfictionNach dem Tod ihrer Eltern enthüllte Ava ein paar alte Familiengeheimnisse. Sie stammte von einer weitreichenden Zaubererfamilie ab, was Professor McGonagall als Antrieb sah, die junge Frau nach den Sommerferien zu sich nach Hogwarts einzuladen. Eine...