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Ein Räuspern brachte uns dazu den Kuss zu unterbrechen und wieder ins hier und jetzt zurück zu kommen. Ich öffnete blinzelnd meine Augen, traf sofort auf die klar-blauen von meinem Freund. Er streichelte mir kurz mit dem Daumen über die Wange.
"Wir schaffen das." hauchte er rau und ich nickte zustimmend.

"Ich will euch echt nicht unterbrechen, aber ich denke wir haben im Moment da unten ein anderes Problem, was gelöst werden muss." mischte Harry sich ein, weshalb wir uns trennten.
"Er hat Recht." stimmte Draco zu und sah den Heiler an. Er steckte ihm etwas zu, bedankte sich freundlich bei ihm.

Wir drei brachten den Herren noch runter und verabschiedeten ihn an der Haustür. Harry ging vor und verschwand im Wohnzimmer. Ich schloss noch die Haustür, drehte mich zu Draco um. Er wirkte fertig. Ich würde zu gern wissen, was bei ihnen passiert war nachdem ich das Manor verlassen hatte.

"Willst du... erst darüber reden?" harkte ich leise nach und nahm seine Hand in meine.
Er seufzte leise und fuhr sich durch die Haare. Von dem jungen Mann, der mir vor wenigen Minuten noch gesagt hatte, dass wir es schaffen würden, war in dem Moment nicht viel zu sehen. Aber das war okay. Ich war an der Reihe ihm Mut zuzusprechen.
"Was ist passiert?" Sanft drehte ich seinen Kopf am Kinn in meine Richtung. "Keine Lügen mehr, Draco..."
"Ich weiß, ich werde dich auch nie wieder anlügen." meinte er felsenfest und lächelte leicht, aber gezwungen. "Ich hätte nie gedacht, dass sie ihn für mich verlassen würde..." Der Blondschopf sprach leise. Er wollte nicht, dass die Personen einen Raum weiter alles mithörten.
"Wie meinst du das?"
Draco verschränkte unsere Finger miteinander, lief zwei Schritte zurück und setzte sich auf die dritte Treppenstufe. Mit einer Kopfbewegung deutete er mir, dass ich es ihm gleich tun sollte, also nahm ich neben ihm Platz.

"Als du weg warst... Ich bin irgendwie ausgeflippt. Ich wollte das alles nicht wahr haben. Klar, es war meine Schuld, aber ich habe meinen Vater dafür gehasst dieses Thema so unsensibel angesprochen zu haben. Ich weiß nicht, was damals im Haus deiner Eltern passiert ist. Voldemort meinte vorher nur, dass sie entweder zu uns kommen oder ihren Verrat an der Zauberwelt mit dem Leben bezahlen sollten." Er nahm auch meine zweite Hand in seine und umschloss beide mit seinen warmen Fingern.
"W-Welchen Verrat?" Ich war dankbar, dass er mir die Situation erklärte. Ich wusste bis heute nicht, warum genau die beiden sterben mussten. Mir war klar, dass die dunkle, böse Seite dahinter gesteckt hatte.
"Deine Eltern haben sich schon früh von allem magischen abgewendet. So wie dein Onkel und deine Tante wohl auch." Er deutete zum Wohnzimmer. "Das empfanden die Todesser und vorallem er als Verrat. Ich habe nie geglaubt, dass er ihnen eine Wahl gelassen hatte. Er wollte die beiden, und auch viele andere, einfach nur demütigen und töten. Er war ein Monster, Ava..."
Ich nickte leicht, wusste aber nicht, was ich dazu sagen sollte.

"Es tut mir wirklich leid, was mit deinen Eltern passiert ist." Seine Augen fanden meine. "Ich hätte die beiden wirklich gerne kennen gelernt." Er strich mir sanft ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
"Sie hätten dich geliebt..." Ich lächelte ihn leicht an, legte meinen Kopf dann auf seine Schulter. "Ich würde liebend gern weiter mit dir über sie reden..."
"Aber wir haben gerade ein anderes Problem... Ich weiß." Ich nickte zustimmend und sah ihn wieder an.
"Weshalb ist sie hier?"
"Ich kann es dir nicht genau sagen, dazu müsste ich mit ihr sprechen." erklärte er und zuckte mit den Schultern. "Aber ich schätze, nach dem Streit mit meinem Vater hat auch sie endlich gemerkt, dass er uns nicht gut tut. Ich bin endlich an einem Punkt, an dem er mir egal ist. Ich hatte immer Angst, was er sagte, wenn ich einen Fehler gemacht hatte. Für ihn war ich meist nur Mittel zum Zweck."
"Draco..." Ich streichelte sanft seinen Handrücken.
"Nein, es war so. Und es ist so. Und das wird sich niemals ändern." Wut brodelte in ihm, die er versuchte zu unterdrücken. Er legte seinen Arm um meinen Rücken, drückte mich etwas näher an sich. "Nachdem du weg warst habe ich ihm gesagt, dass er für mich gestorben ist. Meine Mutter hat die ganze Zeit geweint, ich hab sie noch nie so fertig gesehen. Aber sie meinte, sie würde bei ihm bleiben. Also bin ich gegangen und hab dich gesucht."

Ich wusste nie, wie schlimm es für ihn war. Er hatte vorher schon ein paar Dinge erzählt, aber dass er so weit war, um mit seiner Familie zu brechen, hätte ich nicht gedacht.

Ich malte sanfte, kleine Kreise auf seinen Oberschenkel. Draco beruhigte sich langsam wieder, vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und setzte einen langen Kuss auf meinen Scheitel.

"Ich weiß einfach, dass mein Leben mit dir so viel besser wird..." flüsterte er in mein Ohr und hob dann mein Gesicht am Kinn zu seinem. Seine blauen Augen durchbohrten mich bis zur Seele.
"Wie kannst du dir da so sicher sein?" wollte ich genauso leise wissen und legte meine Stirn an seine.
"Du bist die Frau, die ich liebe. Das reicht mir. Alles andere kommt von alleine." Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust. Der Grund reichte nicht nur ihm, sondern auch mir. "Außerdem sieht die neue Frisur echt sexy an dir aus. Ich wäre ein Idiot, wenn ich dich gehen lassen würde."

Ein Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Er kam mir näher und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Ich erwiderte diesen leicht lachend, löste mich dann aber und stand auf.
"Komm, wir reden mit deiner Mom." Ich hielt ihm meine Hand entgegen, welche er annahm.

show me your side // Draco Malfoy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt