Da stand ich nun. Als einzige, die noch nie auf einem Besen geflogen ist. Ich hatte nicht sonderlich viel Interesse daran, es überhaupt auszuprobieren. Ich war schon froh, dass ich einen Großteil meines Lebens normal Laufen konnte, ohne über jeden Stein zu stolpern.
Schon damals, als ich mit meinen Eltern den Pariser Eifelturm betreten hatte, konnten die beiden mich nicht höher als auf die erste Ebene zwingen. Und selbst da hatte ich immer einen ausreichend großen Abstand zum Abgrund gehalten.Es war noch nicht schlimm genug, dass außer meinen Freunden der Rest der Gryffindor-Klasse hier umher flog. Nein. Zu meinem Leid gesellten sich auch die Schüler von Slytherin zu uns.
Allein der Gedanke daran, vor Draco einen Fehler zu machen, brachte mein Herz zum rasen.Zu meinem Glück umwarb sogar diese kleine Kröte Pansy ihn die ganze Zeit über. Ich konnte ihm ansehen, dass er genervt von ihr war. Seine Mimik hellte sich auf, als er mich entdeckte.
Er schob das Mädchen sachte zur Seite und bahnte sich seinen Weg zu mir. Pansy verschränkte die Arme und sah mich missbilligend an. Natürlich erwartete sie von mir, ihn eiskalt abblitzen zu lassen, doch diese Genugtuung wollte ich ihr nicht bieten.
Das war mein Leben. Ja, sie hatte mich auf einem schweren Thema erwischt, aber jetzt, wo ich wusste, was ihr Problem war, hatte ich keine Angst mehr mich gegen sie zu wehren."Hey..." Seine Stimme war weich, sein Lächeln sanft.
"Hi..." gab ich zurück und wurde von ihm überraschender Weise in eine Umarmung gezogen. Hermine und Ginny sahen mich genauso verblüfft an, wie ich wohl sie. Pansy stampfte wütend auf den Boden und verschwand dann, unter Androhungen des Professors, sie bei McGonagall zu melden, wieder im Gebäude.Ich konnte die Umarmung schlecht erwidern, da ich stocksteif vor ihm stand. Meine Hände fanden ihren Platz dennoch an seinen warmen Hüften unter seinem Umhang.
"Geht es dir besser?" Er löste sich halb von mir, blickte mir in die Augen und legte seine Hände auf meine Schultern. Seine Finger spielten mit meinen braunen Locken.
"Mir würde es besser gehen, wenn ich nicht auf dieses Ding steigen müsste." murmelte ich lachend und deutete auf meinen Besen. Sein Blick folgte meiner Kopfbewegung.
"Hast du Angst davor?" Er wirkte nicht belustigt, eher besorgt.
"Ich habe Angst davor runter zu fallen." gestand ich und blickte auf meine Füße. Ziemlich wahrscheinlich konnte er schon wie ein Profi fliegen und ich benahm mich wie ein kleines Kind, dass nichts alleine konnte."Mir ging's beim ersten mal nicht anders. Mein Vater hat mich, noch bevor ich nach Hogwarts gekommen war, zuhause dazu gezwungen es zu üben. Jedes Mal, wenn ich runter gefallen war, hatte er sich keine Sorgen gemacht... Er war sauer, weil ich versagt hatte."
Er tat mir einfach nur noch leid. Nachdem, was die anderen mir erzählt hatten und was er bis jetzt von sich gab, litt er sehr unter den Einwirkungen anderer."Das tut mir leid." Meine Hand fand ihren Platz an seiner Wange.
"Vergiss das. Wie kann ich dir helfen?" Er lächelte, löste sich nun ganz von mir und hob meinen Nimbus auf. Es war nicht der beste oder neuste Besen, aber Harry meinte, der sollte für mein Vorhaben, es nur zu lernen, völlig ausreichen.Madame Hooch eilte zu uns herüber, doch Draco bat sie, mich ihm zu überlassen. Nach meinem Einverständnis nickte sie und kümmerte sich wieder um die anderen Schüler.
Draco war gut darin, Dinge zu erklären. Doch ich war nicht so gut darin, sie durchzuführen.
Einmal schaffte ich es, den Besen vom Boden in meine Hand aufsteigen zu lassen. Ich kam mir blöd vor und die Blicke der anderen brannten förmlich auf mir.Seufzend ließ ich meine Hand fallen.
"Können wir bitte aufhören? Das bringt doch nichts."
"Du weißt schon, dass das hier 20% deiner Abschlussnote ausmacht?" Meine Augen wurden groß. Das hatte mir niemand gesagt!
"Seit wann?!"
"Schon immer." Draco schien angespannt, stellte sich aber hinter mich und hob meine Hand mit seiner wieder hoch. "Konzentrier dich... Bei Merlin. Ignorier die anderen, die haben Mal genauso angefangen und waren dabei nicht Mal so schnell wie du." murmelte er und ich nickte leicht. Es baute mich etwas auf, sodass ich es noch ein paar Male versuchte und ich es auch bei fast jedem zweiten Mal schaffte meinen Nimbus in die Luft zu bekommen.Es beruhigte mich, dass der Blondschopf die ganze Zeit dicht hinter mir stand, seine Hände an meiner Hüfte hatte und ich, jedes Mal, wenn ich es schaffte, sein kleines, glückliches Lachen hörte.
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show me your side // Draco Malfoy FF
FanfictionNach dem Tod ihrer Eltern enthüllte Ava ein paar alte Familiengeheimnisse. Sie stammte von einer weitreichenden Zaubererfamilie ab, was Professor McGonagall als Antrieb sah, die junge Frau nach den Sommerferien zu sich nach Hogwarts einzuladen. Eine...