show me your side // Draco Malfoy FF

•28•

"Mutter?" Ich schrack zusammen und drehte mich zu meinem Freund. Er starrte auf die graue Wand, hatte einen Arm um Harry's Schultern gelegt, um das Gleichgewicht halten zu können. Wie sich heute morgen raus stellte, waren seine Augen und die Schürf- und Platzwunden nicht das einzige, was von seiner Reise übrig geblieben war.

"Draco..." Sie lief an mir vorbei, musterte ihren Sohn voller Sorge, traute sich aber nicht ihn anzufassen. "Was ist passiert?"
"Was machst du hier?" Er war komplett ernst. Blickte noch immer nur in eine Richtung. Harry warf mir einen fragenden Blick zu, ich zuckte allerdings nur genauso verwirrt mit den Schultern. "Ist er auch hier?" Der Ton in Draco's Stimme wurde schärfer.
"Nein, er ist nicht mit hier, Draco." erklärte Mrs. Malfoy, wirkte ein wenig verbittert. Ihr Sohn nickte leicht. Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, doch mein Onkel kam mir zuvor.

"Ah, hallo! Sie müssen die Heilerin sein. Wir haben schon früher mit Ihnen gerechnet, aber schön, dass Sie es doch noch einrichten konnten. Wie ich sehe, haben Sie den..." Ich deutete ihm mehrmals und mit übertriebenen Gesten, dass er bitte aufhören sollte zu sprechen. "Was ist denn...?"
"James, das ist Draco's Mum... Narcissa Malfoy." Mein Onkel hob überrascht die Augenbrauen.
"Es tut mir leid, dass ich einfach so in Ihr Haus platze, Mr. Edwards." Narcissa wandte sich an ihn und seufzte. "Aber ich habe keine andere Möglichkeit gefunden noch einmal in Ruhe mit Draco zu sprechen nach unserer Auseinandersetzung." Von der hatte selbst ich noch nichts gehört. Mein Blick schweifte zu meinem Freund, der angespannt an Harry lehnte.

Bevor mein Onkel oder Draco etwas entgegnen konnten, mischte sich der Brillenträger ein.
"Ich denke wir sollten den Heiler erstmal rein und ihn seine Arbeit machen lassen." Sein Blick lag auf etwas hinter mir. Ich wandte mich an den älteren Herren, ließ in sofort in den, sowieso schon engen, Flur und begrüßte ihn.

Narcissa blickte zwischen uns allen hin und her. Man sah ihr an, dass sie sich unwohl fühlte, nicht wusste, was sie machen sollte.

"Kommen Sie erstmal mit ins Wohnzimmer." bat James sie schlussendlich und deutete mir, dass ich mich um den Rest kümmern sollte. Ich nickte, besprach kurz ein paar Details mit dem Heiler und machte mich dann mit ihm und den beiden jungen Männern auf den Weg ins Gästezimmer.

Draco wurde auf das zerwühlte Bett gesetzt, der ältere Herr breitete gleich sein Equipment aus und machte sich an die Arbeit. Es war faszinierend, wie schnell sich die Wunden schlossen und Knochen erneuerten. Die Prellung an seinem linken Knöchel verschwand langsam.
Der Blondschopf verzog desöfteren sein Gesicht, gab aber keinen Ton von sich.
Harry stand neben mir, beobachtete die ganze Prozedur.

"Zu guter Letzt..." murmelte der Heiler, kniete sich vor Draco, hob dessen Kopf ein wenig und kümmerte sich dann um seine Augen.
Man konnte erkennen, wie das tiefe blau wieder zurück kehrte.

Er blinzelte ein paar Mal, zog die Augenbrauen zusammen und blickte dann zu mir. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Mein Herzschlag verschnellerte sich.

"Und?" wollte ich wissen, trat ein paar Schritte auf die beiden zu.
"Du hast deine Haare geschnitten, Edwards." Draco grinste und stand vorsichtig auf. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Er machte die ersten kleinen Schritte auf mich zu, war noch unsicher, da dies vor ein paar Minuten noch nicht geklappt hatte. Seine Augen trafen schnell wieder meine.
Bei mir angekommen wurde mein Gesicht gleich von warmen Händen umrahmt, an sich gezogen und meine Lippen von seinen berührt.

Ich schlang meine Finger um seine Handgelenke, war überglücklich, dass alles gut ging.
"Du bist so verdammt schön." nuschelte er leise in unseren Kuss und intensivierte ihn noch etwas. Eine einzelne Träne kullerte meine Wange herunter.

Wir hatten in letzter Zeit unsere Probleme, doch nur schon dieser Moment zeigte mir, dass es sich lohnen wird, für uns zu kämpfen.
In diesem einen Moment fühlte es sich an, als ob es nichts anderes geben würde außer uns.
Ich hatte ihn, er hatte mich. Und das für immer.