33 - Der Anfang von Etwas

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33 - Der Anfang von Etwas

Es war Freitag, der 16. März 2018 und das bedeutete für Hope, dass sie heute endlich siebzehn war. Im Vorfeld hatte sie sich mit allen, die es betraf, geeinigt, ihren Geburtstag nach der Schule in ihrem Zimmer zu feiern und so verlief der Tag recht normal, bis Hope gegen sechzehn Uhr den Raum betrat.

Amélie, Alina und Sophia hatten tatsächlich aufgeräumt und ein paar Girlanden aufgehängt und Sophia hatte von irgendwo sogar einen kleinen Kuchen organisiert. Jetzt kam Amélie herein, im Schlepptau Grischa, Louise und Clara.

„Geschenke!", rief Louise begeistert, sobald alle sich auf dem Fußboden versammelt hatten und jeder ein Stück Kuchen und eine Tasse heißen Kakao in der Hand hielten. Hope lachte und nickte.

„Na gut, dann her mit der Ausbeute."

Alle kramten in ihren Taschen herum und Amélie zog ein Tuch (Hope nahm an, dass sie einen von Sophias Hijabs entwendet hatte) von einem kleinen Stapel aus Geschenken und Briefumschlägen, die vermutlich von Zuhause gekommen waren. In der Mitte des Kreises, in dem sie saßen, hatte sich jetzt ein kleiner Haufen gebildet, den Hope freudig mit den Augen scannte.

Sie griff wahllos nach einem Geschenk. Es war wirklich klein, passte in eine Hand, war ziemlich unförmig, flach und schöner eingepackt, als sie es jemals hinbekommen hätte, besonders dafür, dass es so ungewöhnlich geformt war.

„Von wem ist das?", fragte sie. Alle zuckten mit den Schultern.

„Das haben mir Emma und Alex am Dienstag für dich mitgegeben.", erklärte Grischa. Hope musste lächeln. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass die beiden mitbekommen hatten, dass sie Geburtstag hatte. Offenbar hatte Grischa es ihnen erzählt. Oder Jela. Wusste Jela, dass sie Geburtstag hatte? Wenn ja, dann hatte sie wohl beschlossen, es zu ignorieren, denn Hope hatte sie heute noch nicht gesehen, was ungewöhnlich war, denn normalerweise liefen sie sich recht oft über den Weg (auch wenn Jela sie in den letzten zehn Tagen stets nur mit einem knappen Nicken begrüßt hatte).

Hope wischte den Gedanken an das andere Mädchen weg. Auch wenn ihr Ärger verflogen war, war sie immer noch ein bisschen enttäuscht, dass ihre Freundin sich so überhaupt nicht rührte. Vielleicht war es dickköpfig von ihr, aber sie bestand darauf, dass nach so langer Funkstille wirklich Jela den ersten Schritt tun musste. Und heute hatte sie Geburtstag, (und sie liebte Geburtstage) und wollte an diesem Tag lieber mit den Menschen zusammen sein, die Zeit mit ihr verbringen wollten, als über die nachzudenken, die daran offenbar kein Interesse hatten.

Vorsichtig löste sie das Papier von dem kleinen Päckchen von Emma und Alex. Darin war ein kleiner Anstecker. Er hatte die Form einer wehenden Fahne und war in Regenbogenfarben gestreift. Um ihn herum war eine kleine Notiz gewickelt.

Liebe Hope,

wir wünschen dir alles Liebe zum Geburtstag. Trag die Regenbogenflagge mit Stolz. Lass dich nicht unterkriegen, du bist prima so, wie du bist.

Alex und Emma

Mit einem Lächeln faltete Hope die Nachricht zusammen und befestigte den Anstecker auf ihrem Pullover.

Als sie fertig war, wandte sie sich an Amélie.

„Welches ist von dir?"

Amélie deutete auf ein etwas unförmiges Geschenk, welches weich war, als Hope es in die Hand nahm.

„Es ist von mir und Sophia zusammen.", erklärte sie und beide sahen gespannt zu, wie Hope es auswickelte.

Es war der blaue Blazer. Hope musste grinsen.

Schmetterlinge fürchten sich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt