Aus Dianas Sicht:
„Würde dieser Fremde Lupus etwas antun?... und was sollte ich jetzt nur tun? Um mich zu verstecken war es längst zu spät! Außerdem war es nicht meine Art mich zu verstecken, während Lupus noch dort draußen war und womöglich verletzt oder gar getötet werden könnte!" schoss es mir durch den Kopf.Angespannt und flach atmend machte ich einen Schritt auf den Felsen zu.
„Diana?!", kam es von hinter dem Felsen, während sich die Schritte in meine Richtung bewegten. Woraufhin mir Freudenstränen in die Augen schossen, bei der unverkennbaren Stimme von Siray. Meine Beine bahnten sich wie von selbst einen Weg zu ihm.
Mit ein paar großen Schritten war ich bei ihm und fiel ihm ohne ein weiteres Wort um den Hals. Er legte daraufhin seine Arme ebenfalls um mich und drückte mich etwas fester an sich, als würde er mich nie wieder gehen lassen wollen.
„Ich habe dich vermisst", gab ich schluchzend von mir und hielt mich daraufhin nur noch fester an ihm fest als könnte er mir sonst entgleiten und für immer verschwinden. „Ich dich auch", sagte er liebevoll und vergrub sein Gesicht in meinem Nacken.
Für einen Moment standen wir einfach nur da und umarmten uns, bis wir uns schließlich wieder von einander lösten, Siray mein Gesicht in beide Hände nahm und mich liebevoll ansah. Dann blieb sein Blick allerdings an meiner Verletzung an der Wange hängen, die ich weder verbunden noch versorgt hatte, da ich sie für nicht so schlimm empfand. Allerdings wusste ich, dass sie eine Narbe hinterlassen würde. Sirays Blick wechselte daraufhin in Besorgnis und Schmerz, als wäre es sein eigener gewesen, den er hätte durchleben müssen, als mir diese Wunde zugefügt wurde.
Er schluckte schwer und sagte dann mit gebrochener Stimme: „Es tut mir so leid. Ich hätte da sein müssen und...", dabei blieben ihm die Wörter fast im Hals stecken, da sich ein Kloß in seinem Hals zu bilden schien.Ich hingegen lächelt ihn an um ihm zu sagen, dass alles gut war.
Doch mein Lächeln schien das Ganze nur zu verschlimmern. Er schluckte erneut schwer und die erste Träne kullerte seine Wange hinunter. „Ich hätte nie weggehen dürfen", sagt er mit weinerlicher Stimme, mir direkt in meine Augen blickend, trotz der Tränen die ihm die Wangen hinunterliefen.
„Nein, du musstest gehen! Sonst hätten sie dich schwer verletzt oder gar getötet.", sagte ich ernst zu ihm, während ich sein Gesicht in meine Hände nahm und seine Tränen mit meinem Daumen wegwischte. „Siehst du, mir geht's gut.", sagte ich, strahlend lächelnd. „Ja ich seh's", sagte er leicht lachend, dann schniefte er, schloss seine Augen und legte seine Stirn schließlich an meinen Haaransatz.
Als er wieder aufschaute und mir direkt in die Augen blickte, wollte ich endlich das los werden was mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte: „Na gut dann sage ich es ihm jetzt ein für alle Mal.", dachte ich und sagte ihm direkt heraus was mir am Herzen lag: "Ich folge dir Ray! Egal wo du hin gehst, ich folge dir!"
"Das ist zu...", da stockte Siray plötzlich, nahm seine beiden Hände von meinen Wangen und schüttelte seinen Kopf leicht, als hätte er etwas sagen wollen, das keine Rolle spielte.
"...zu gefährlich? Das ist mir sowas von egal! Ich..." weiter kam ich nicht, da zog er mich auch schon in eine Umarmung und ich hielt verdutzt inne. Lächelnd schmiegte ich mich an seine Brust und zog ihn noch ein Stück näher, sodass ich ihn ein wenig quetschte. "Hey!", gab Ray lachend von sich und lockerte dabei seine Umarmung. Ich lachte nur und gab mir große Mühe mein Verlangen danach grinsend zu ihm hinauf zu schauen zu unterdrücken. Schließlich lockerte ich meinen Griff, sodass Siray seine Arme etwas fester um mich zog und seinen Kopf sanft auf meinen legte.
Als wir irgendwelche Laute hörten schauten wir beide gleichzeitig verdutzt neben uns, wo Lupus saß, der die Geräusche von sich geben hatte, als wollte er irgendetwas sagen. Doch das ganze klang so komisch, dass wir lauthals zu lachen begannen.
„Aber Lupus hat Recht, es wird Zeit weiter zu gehen,... sonst holt uns noch die Meute ein...", sagte ich, während ich mich von Siray löste und ein paar Schritte vorging. Dann drehte ich mich lächelnd wieder zu ihm um und fragte: „Kommst du?", aber eigentlich war es mehr eine Aufforderung.
„Lupus hat WAS gesagt?.. Verstehst du ihn etwa?", fragte er nun ungläubig. „Ja, klar", sagte ich beiläufig, als wäre es nichts Besonderes, um Ray einen kleinen Streich zu spielen. Jedoch lag es nur daran, dass ich Lupus schon eine Ewigkeit kannte und genau wusste was er mir mitteilen wollte, weil wir wie ein Herz und eine Seele waren.
Verdutzt sah er mich an und wusste nicht, was er sagen sollte. Daraufhin begann ich in Gelächter auszubrechen und stieß ihn leicht mit meinem Ellbogen in die Rippen, sodass er auch verstand, dass ich ihn reingelegt hatte. „Du...! Na warte, wenn ich dich kriege!", gab er lachend von sich und rannte mir hinterher, um mich meiner gerechten Strafe zuzuführen. Denn wie konnte ich es auch wagen ihn reinzulegen.
„Du kriegst mich nicht!", rief ich lachend und versuchte vor ihm davon zu laufen, doch es klappte nicht so recht, da mir Cloudy und Rainy zwischen die Beine liefen und mich somit zum Stürzen brachten.
Zu Boden gestürzt hörte mein Lachen abrupt auf und ich sah auf meine aufgeschürften Handflächen. Meine Knie wollte ich gar nicht erst anschauen. „Ist alles okay?", fragte Siray, der mich gerade erreicht hatte und sich zu mir hinunter beugte. Ich blickte zu ihm empor und musste aus irgendeinem Grund wie aus dem Nichts heraus erneut anfangen zu lachen. Dabei hielt ich ihm meine beiden aufgeschürften Hände entgegen und lachte einfach weiter, als wäre nichts passiert.
„Sieht nicht so schlimm aus", meinte Siray, nachdem er meine Hände angeschaut hatte und mir dann aufhalf. „Ist wirklich alles okay?", fragte er besorgt, während er auf meine Knie hinunterschaute. „Ja", gab ich mit strahlendem Lächeln von mir, und riskierte dann doch auch einen Blick auf meine Knie hinunter. Sie bluteten zwar, aber auch das schien nicht schlimm zu sein.
Winselnd machten sich die beiden kleinen Wölfe einen Schritt neben mir bemerkbar und kamen dann zu mir herüber um sich an meine Beine zu kuscheln, als wollten sie sich entschuldigen. „Ist schon gut", sagte ich, hockerlte mich unter Schmerzen in den Knien zu ihnen hinunter und streichelte sie beruhigend.Als ich dann wieder stand, sah ich bewusst zu Lupus hinüber der zufrieden hechelnd neben Siray saß. Ich lächelte und schnaubte leicht belustigt die Luft aus, als ich feststellte, dass sich meine Vermutung Lupus gegenüber bestätigt hatte.
„Was ist denn?", fragte Siray, der mein Schnauben gehört hatte. „Nichts", gab ich lächelnd von mir und begann langsam weiter zu gehen. „Lupus hatte doch tatsächlich den beiden kleinen gesagt sie sollen sich entschuldigen", dachte ich und lächelte weiter vor mich hin.
„Wenn es nicht mehr geht, dann brauchst du nur Bescheid zu sagen, dann machen wir eine Pause", sagte Siray fürsorglich, leicht lächelnd, nachdem er mich wieder eingeholt hatte.„Klar", meinte ich, drehte meinen Kopf leicht zu ihm und schaute ihn lächelnd an.Doch ich dachte nicht einmal im Entferntesten daran eine Pause zu machen, auch wenn meine Knie etwas schmerzten und meine Hände wie Feuer brannten.
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Berg Mädchen
AdventureEin Mädchen, alleine oben in den Bergen, ihre Mutter vor Jahren verschwunden, als auf einmal ein junger Mann auftaucht der ihre Hilfe benötigt und von irgendjemandem verfolgt wird. Mit dieser Begegnung ändert sich ihr gesamtes Leben und würde nie wi...