Das 6. Türchen

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Als Sandra morgens aufwachte hörte sie, dass Fabian bereits die Wohnung verließ. Sie öffnete den Kalender und legte sich gleich wieder ins Bett um das nächste Hörspiel zu starten.

Kerstin wurde vom Gerumpel in der Küche geweckt. Einer ihrer Mitbewohner musste wohl etwas runterfallen gelassen haben. Eigentlich hätte sie gerne noch länger geschlafen. Aber O.K. Dann würde sie sich gleich ein neues Hörspiel anhören. Was würde wohl heute für eine Geschichte kommen? Welche Geschichten hatte sie eigentlich die letzten Tage gehört? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Aber sie fühlte sich immer gut, wenn sie die Augen nach den Geschichten öffnete. Warum machte sie eigentlich immer die Augen zu? Egal, sie freute sich auf die nächste Geschichte. Sie öffnete den Kalender. Diesmal war ein Bild einer tanzenden Frau darin. Sie setzte die Kopfhörer auf und startete die Geschichte.

Wieder schlossen sich die Augen sofort beim ersten Ton der Musik. Diese Musik schien sie ganz tief in die Entspannung zu ziehen. Die Stimme, die erklang, nahmen die beiden Frauen bereits nicht mehr wahr. Die Stimme leitete sie an, sich noch tiefer fallen zu lassen und wieder alles zu vergessen. Außerdem sollten sie ein neues Interesse entwickeln. Sie sollten sich für erotischen Tanz an der Stange interessieren. Sie sollten sich eine Frau vorstellen, wie sie erotisch einen Poledance hinlegt. Sie sollten sich davon gefangen nehmen und erregen lassen. Und nun sollten sie sich vorstellen, wie sie an der Stange tanzen. Wie sie ihre Körper lasziv und erotisch präsentieren. Und dieses Verlangen werde jetzt in ihnen wachsen. Sie werden sich danach sehnen ihre Körper so zu präsentieren. Sie werden nach dem Erwachen anstreben, die Kunst des Poledance zu erlernen. Sie werden es zu ihrem neuen Hobby machen. Natürlich würde ihr Verlangen nach Sport sie dabei unterstützen, auch das Tanzen an der Stange schnell und professionell zu erlernen. Sie sollen lernen ihren Körper zu lieben, ihn erotisch zu finden und zur Schau zu stellen, ihn mit Sport zu formen, ihn mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen und ihn zu pflegen. Das wäre das Wichtigste ab jetzt in ihrem Leben. Was sie bis jetzt gemacht haben oder machen, würde hinter diesem inneren Drang zurückstehen. Außerdem werden sie ab jetzt die Hörspiele nackt anhören. Sie werden jetzt generell versuchen, ihre Körper zu präsentieren. Durch erotische Kleidung oder nackt. Sie seien stolz auf ihren Körper und würden ihn gerne zeigen wollen. danach weckte die Stimme die Frauen auf.

Kerstin erwachte. Sie stand auf und ging ins Badezimmer. Dort zog sie sich Sportklamotten an und ging Joggen. Als sie gerade in den Park einbog sah sie ein bekanntes Gesicht. Ihr entgegen kam Sandra. Die beiden Frauen liefen den Rest des Trainings gemeinsam und machten ab in Zukunft gemeinsam laufen zu gehen. Zuhause gingen beide duschen und cremten danach ihre erschöpften Körper ein.

Kerstin trank mit zwei ihrer Mitbewohner, mit Frank und Astrid, eine Tasse Kaffee. Dann ging sie an Laptop um für die Universität zu lernen. Aber sie wurde unruhig und schaute auf Seiten in denen verschiedene Kurse in ihrer Stadt angeboten wurde. Kerstin blieb zuerst am Yoga-Kurs an der Uni und danach an einem Poledance-Kurs hängen. Beide Kurse buchte sie. Danach kaufte sie auf einer anderen Webseite eine Poledance-Stange, um das Erlernte Zuhause üben zu können. Dann lernte sie weiter. Abends zündete die Wohngemeinschaft gemeinsam die zweite Kerze am Adventskranz an und tranken etwas Glühwein.

Sandra ging nach der Dusche in ihr Zimmer. Wieder fehlte ein Bildchen des Adventskalenders. Wo war es? Sie fand es weder auf dem Boden, noch in der Küche oder im Wohnzimmer. Sie klopfte an Fabians Zimmertür. Niemand antwortete. Sie öffnete und sah Fabian mit Kopfhörern auf dem Bett liegen. Sie sah das Bildchen neben ihm liegen. Er hörte anscheinend auch ihren Adventskalender an. Sie fand es amüsant, da er ja für Frauen war. Aber sollte er doch auch seinen Spaß haben. Sie betrachtete ihn. Er hatte, so wie er dalag eine besondere, anziehende und magische Ausstrahlung. Man sah die Ruhe und Entspanntheit. Er hatte schon oft versucht sich ihr zu nähern, aber sie hatte immer abgeblockt. Sie wollte keine Unruhe in die WG bringen. Sie schloss leise die Tür hinter sich und ging ins Wohnzimmer.

Dort buchte sie einen Poledance- und einen Yoga-Kurs. Als Fabian aus seinem Zimmer kam, fragte sie ihn, warum er es nicht zugegeben hatte, dass er vor ein paar Tagen das Bildchen hatte. Er wurde rot und bat um Verzeihung. Er habe sich geschämt, etwas von ihr zu benutzen ohne nachgefragt zu haben. Sie sagte, das sei doch kein Problem. Er könne gerne weiter die Hörspiele anhören. Sie wolle sie aber immer zuerst hören. Er sagte, es sei kein Problem, er habe bis jetzt immer das Hörspiel des Vortages gehört. Danach schauten sie gemeinsam einen Film an. Nachmittags sagte er dann, dass er jetzt Joggen gehen würde. Sie schlug vor in Zukunft mal gemeinsam Joggen zu gehen. Heute wäre sie aber schon gewesen.

Spätabends tranken auch sie Glühwein und zündeten die Kerzen des Adventskranzes an. Fabian hatte heimlich ein kleines Nikolausgeschenk für Sandra vor ihre Zimmertüre gestellt, was sie beim Zubettgehen entdeckte. Sie lächelte, sagte danke und ging zu Bett.

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