Winter Mornings. (Established Relationship - Kurz und einfach, aber ich fand es schade, den Oneshot nicht zu verwenden 🥰 1178 Wörter)
Christina
Müde schlage ich die Augen auf und noch ehe ich wirklich realisiere, wo ich bin, fällt mein Blick auch schon auf Luca und meine Lippen verziehen sich automatisch zu einem Lächeln. Statt wie am Abend neben mir auf der Couch zu liegen, wo wir gestern eingeschlafen sind, steht er vor den deckenhohen Fenstern der Balkontür, eine dampfende Tasse Kaffee in der Hand, deren angenehmer Geruch sich im ganzen Wohnzimmer verteilt. Von meinem Platz aus habe ich einen perfekten Blick auf den funkelnden Christbaum, den wir vor ein paar Wochen bereits besorgt haben, gleich nachdem wir in der Schweiz angekommen waren. Luca hat darauf bestanden, dass wir den Baum noch am selben Abend aufstellen und schmücken, obwohl er von der anstrengenden Fahrt hundemüde war, nur weil er genau weiß wie sehr ich Weihnachten liebe. Mein Blick gleitet von den glitzernden Lichtern zurück zu Luca und hinaus auf die wunderschöne Schweizer Landschaft. Über Nacht hat es geschneit, sodass die Welt draußen in eine glitzernde Decke gehüllt ist und Luca fast wie eine total unrealistische Erscheinung wirken lässt. Manchmal kann ich immer noch nicht glauben, dass ich nicht träume, sondern dass ich wirklich in der Schweiz bin. Bei Luca. Bisher hat er noch nicht gemerkt, dass ich nicht mehr schlafe und so kann ich mir die Zeit nehmen, um zu bewundern wie unfassbar gut er mal wieder aussieht. Er kann noch nicht besonders lange wach sein, denn seine Haare stehen immer noch in alle Richtungen von seinem Kopf ab. Außerdem trägt er immer noch seine Schlafanzughose und wie so oft kein T-Shirt und ich kann selbst von hier aus die definierten Muskeln an seinem Rücken erkennen, die ich so gerne mit den Fingern nachzeichne. Verschlafen lächelnd setze ich mich auf, was jetzt aber auch Lucas Aufmerksamkeit erregt. Die Tasse stellt er auf der Kommode ab, dann dreht er sich zu mir um und sofort breitet sich auch auf seinem Gesicht ein Lächeln aus. "Warum bist du denn schon auf?", murmle ich verschlafen, während ich aufstehen und durch das Wohnzimmer zu ihm tapse, die Decke fest um meine Schultern geschlungen. "Du hast mich allein gelassen." Kaum bin ich in greifbarer Nähe, schlingt Luca seine Arme um meine Taille und ich kuschle mich seufzend an seine Brust, während Luca sein Kinn auf meinem Kopf ablegt. "Ich konnte nicht schlafen und dachte, ich schaue mir die Aussicht an. Ich wollte dich nicht wecken, du siehst einfach viel zu süß aus wenn du schläfst." Sanft platziert er einen kleinen Kuss auf meinem Haaransatz aber ich grummle nur unverständlich. Ich hasse es nunmal, ohne Luca aufzuwachen, auch wenn mich der Anblick vorhin zumindest ein bisschen entschädigt hat. "Was möchtest du heute machen?", fragt Luca irgendwann in die Stille hinein, während er gedankenverloren mit einer meiner Haarsträhnen spielt. "Keine Ahnung, ich hab mir noch keine Gedanken gemacht", antworte ich und fast kann ich spüren, wie Luca lächelt. "Gut. Ich hatte nämlich gehofft, wir könnten einfach den ganzen Tag auf der Couch bleiben und einen Film schauen oder so. Bambi vielleicht, den magst du doch so gerne." Es wundert mich nicht im Geringsten, dass Luca genau weiß wie man mich überzeugen kann - nicht, dass er das überhaupt müsste. Er weiß mittlerweile praktisch alles von mir. Er weiß, welche Filme ich liebe, wie er meine Augen zum Leuchten bringen kann, was ich absolut hasse und alle anderen Details dazwischen, aber dennoch beschleunigt sich mein Herzschlag mal wieder rasant. "Das wäre schön", entgegne ich leise, den Blick erneut aus dem Fenster gerichtet. Draußen hat es mittlerweile wieder zu schneien begonnen und die dicken Flocken glitzern wie tausend kleine Diamanten im Schein der aufgehenden Sonne. In der Entfernung liegt der Nebel in dichten Schwaden über den schneebedeckten Wiesen und lässt die ganze Szenerie merkwürdig surreal und gleichzeitig wunderschön aussehen. "Wollen wir vorher ein bisschen raus?", schlägt Luca leise vor und ich nicke lächelnd. Irgendwie ist das unser kleines Ritual geworden wenn wir hier sind und ich habe definitiv nichts dagegen noch ein bisschen extra Kuschelzeit zu kriegen. Und so schiebt Luca mich auch jetzt sanft zu der kleinen Sitzecke auf den Balkon und zieht mich sofort auf seinen Schoß. Die Luft ist eisig frisch und ich kuschle mich instinktiv fester an Lucas Brust, während er die Decke um unsere Schultern zieht, damit wir nicht frieren müssen. So sitzen wir da, dicht aneinander gekuschelt, und sehen zu wie sich die ersten Sonnenstrahlen langsam hinter den Bergen hervorkämpfen. Die frühen Morgenstunden waren schon immer meine liebste Tageszeit. Wenn alles noch ruhig ist, die Sonne gerade erst über den Horizont lugt und man das Gefühl hat, man wäre ganz alleine auf der Welt. Oder zu zweit, wenn es nach mir geht. "Weißt du, was perfekt wäre?", seufze ich verträumt und spüre im nächsten Moment die sanfte Berührung von Lucas Lippen an meiner Schläfe. "Was denn?"
"Wenn das alles für immer so bleiben könnte." Luca gibt mir keine Antwort, stattdessen legen sich seine Arme fest um meinen Bauch, als wollte er mir ein stummes Versprechen geben, mich so schnell nicht mehr gehen zu lassen. "Ich liebe die Schweiz einfach", rede ich weiter, ohne den Blick von der Landschaft zu nehmen. Ich bin durch und durch ein Stadtkind und ich liebe das pulsierende Leben, die Energie in der Stadt, aber das hier ist nochmal ein ganz anderes Level. "Und ich liebe dich", entgegnet Luca leise, bevor er seine Lippen sanft gegen meine Schläfe drückt. Unfähig das strahlende Lächeln auf meinem Gesicht zu verbergen drehe ich mich ein Stück in seinen Armen herum und verdrehe scherzhaft die Augen. "Schleimer", murmle ich, aber das Ende des Worts wird von Lucas Lippen verschluckt, als er sie unendlich liebevoll auf meine legt. "Ich sage nur die Wahrheit", flüstert er zwischen dem Kuss und bringt mein Herz damit zum wiederholten Mal heute gewaltig ins Stolpern. Für einen ganz kurzen Moment unterbreche ich den Kuss, weil ich plötzlich das Gefühl habe ich würde sonst jeden Augenblick aufhören zu atmen. Das Gefühl, das Luca so einfach in mir auslöst, ist auf einmal so stark, dass ich ihn nur völlig überwältigt ansehen kann. Wie in Trance hebe ich die Hand, fahre mit dem Finger all die Konturen seines Gesichts nach, die mir mittlerweile so vertraut sind. Mein Blick gleitet über seine Lippen, die sich zu einem liebevollen Lächeln verzogen haben, zu seinen funkelnden Augen, bis hin zu der kleinen Narbe unter dem Auge, die ich so an ihm mag. "Ich liebe dich auch", murmle ich leise, während ich meinen Blick immer noch nicht von ihm losreißen kann. Es dauert nicht mehr lange, bis ich es nicht mehr aushalte und mich ein Stück aufrichte, um meine Lippen wieder gegen Lucas zu drücken. "Du verpasst ja den ganzen Sonnenaufgang", murmelt Luca amüsiert, während er sich ein ganz kleines Stück zurücklehnt, um mich ansehen zu können. Ich zucke nur die Schultern und überbrücke schon wieder die minimale Distanz zwischen uns, noch ehe ich überhaupt ein unverständliches "Mir egal" herausbringe. Und spätestens als ich meine Hand in seinen Haaren vergrabe und ihn näher zu mir ziehe, ist auch Luca der Sonnenaufgang egal.
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Magnetic Stars
FanfictionLuna Adventskalender 2020 Ein kleiner Adventskalender aus 24 Oneshots, die euch das Warten auf Weihnachten hoffentlich ein bisschen versüßen können. Euch erwartet jeden Tag eine unabhängige Geschichte mit ganz viel Schnee, vielleicht dem ein oder an...