Matteo

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Matteo sitzt gähnend im Wagen und lehnt seinen Kopf gegen die Lehne. „Gott, bin ich müde", brummt er.
„War auch ein langer Tag für dich". Cassys Hand legt sich auf seinen Oberschenkel und sofort verschränkt er seine Hand mit ihrer. „Für dich aber auch". Auch er bemerkt die dunklen Augenringe, die sie hat und sie lächelt sanft.

„Stimmt. Dafür ist aber nach morgen schon Wochenende". Schnaubend bedeutet er ihr damit, dass er dann kein Wochenende haben wird.
„Haben wir wenigstens den Sonntag zusammen?", fragt sie hoffnungsvoll und grinsend nickt er. „Gut, dann hätte ich gerne Pancakes".
„Wie die Dame befiehlt", säuselt er und ist froh, als sie in die Straße zu ihrem Haus einbiegen. Vivi wird bald nachkommen, allzu lang würde sie nicht brauchen.

Schnell erklimmen sie die Treppen nach oben, machen sich fertig und kuscheln sich dann im Bett aneinander. „Du sahst heute umwerfend aus", flüstert er ihr ins Ohr und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Er merkt, wie sich ihr Gesicht an seiner Brust zu einem Lächeln verzieht. „Du auch. Ich weiß nicht wieso, aber ich finde dich von Minute zu Minute sexier".
„Danke, dass weiß ich", sagt er schelmisch und kitzelt sie leicht an der Taille. Kichernd dreht sie sich etwas und schüttelt mit dem Kopf. „Du hast ein erstaunliches Selbstbewusstsein, ist dir das klar?". Schulterzuckend grinst er im Dunkeln. „Allerdings. Und weißt du was? Mach dich auf was gefasst".

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Gerade als er unten die Haustür ins Schloss fallen hört, rollt sich Matteo zurück auf die Matratze und zieht Cassy in seine Arme. Außer Atem und leicht am Schwitzen deckt er sich und sie ordentlich zu, bevor sie sich noch erkältet.

Cassys Atem beruhigt sich langsam wieder. „Wow, ich dachte, du bist müde". Stolz wie Oskar grinst Matteo. „Das war ich. Und bin es jetzt wieder". Sofort gähnt er laut und reckt dann ihr Kinn, um sie zu küssen.
„Schlaf gut meine Schöne!", flüstert er und streichelt ihr zärtlich über das Haar. Cassys Lippen verziehen sich zu einem sanften Lächeln, bevor sie einschläft. Dann folgt auch Matteo ihr in einen traumlosen Schlaf.

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Als Matteo aufwacht, ist die Bettseite neben ihm schon leer. Er hört das Rauschen der Dusche aus dem Badezimmer und dreht sich stöhnend noch einmal auf die Seite. Sein Wecker zeigt halb sechs Uhr morgens. Er könnte noch ein wenig schlafen, bevor er zur Schicht muss. Spätschicht ist heute angesagt.
Gerade als er wieder etwas weggedöst ist, kommt Cassy ins Schlafzimmer, bereits fertig angezogen und setzte sich auf die Bettkante.

„Guten Morgen", flüstert sie und erntet von ihm nur ein Brummen. „Wenn alles gut läuft, mache ich heute etwas eher Schluss und gehe mit Julia zur Anprobe wegen des Kleides. Sehen uns dann heute Abend".
Dann gibt sie ihm einen Kuss auf die Stirn und huscht ebenso leise aus dem Schlafzimmer, wie sie hereingekommen ist.

Ruhe kehrt in das Haus ein, aber maximal für zwei Sekunden, dann hört er Vivi aufstehen. Polternd, Türen knallend und mit lauter, nerviger Musik. Seufzend zieht sich Matteo die Decke über den Kopf, doch es hilft alles nichts, jetzt ist er hellwach.
Brummend steht er auf, zieht sich fix die Joggingsachen an und erledigt einen morgendlichen Lauf. Das würde ihn noch wacher machen, was er sicherlich für die Spätschicht gebrauchen kann.

Als er an dem Haus, wo Julia wohnt, vorbeikommt, bleibt er staunend stehen. An der Eingangstür stehen sie und Niklas und umarmen sich. Es sieht nach einer Verabschiedung aus.
Schnell flitzt er hinter eine Plakatwand und guckt vorsichtig um die Ecke.

„Das war eine schöne Nacht", sagt Niklas und streichelt Julia zärtlich über die Wange. Sie strahlt himmelnd zu ihm auf, Matteo hat seit langem sie nicht mehr so lächeln sehen.
„Ja das war es!". Als sie sich küssen, kann Matteo es kaum aushalten und läuft los.

„Ah, guten Morgen Julia!", ruft er und sofort schrecken beide auseinander, was ihn grinsen lässt. Er liebt es einfach, seine Mitmenschen zu ärgern.
„M-Matteo, morgendliche Joggingrunde erledigen?", fragt sie mit Schamesröte im Gesicht und Niklas mustert Matteo von Kopf bis Fuß.

„Natürlich, du weißt doch, das gibt mir Kraft und Energie", sagt er und winkt, als er an ihnen vorbeiläuft. Niklas nickt bloß, doch da verliert Matteo sie bereits aus den Augen. Mehr als normal joggend rennt er beinahe zurück nach Hause, wo er völlig außer Atem ankommt.

Vivi hat bereits den Küchentisch gedeckt, sie wollten gemeinsam frühstücken. „Huch, du bist ja schon auf. Schade, wollte dich eigentlich wie früher wecken". Grinsend lehnt sie an der Theke und reicht Matteo ein Glas Wasser, welches er sofort hinunterstürzt.

„Für das Rumgehopse auf meinem Bett bist du etwas zu alt".
„Nicht unbedingt". Vivi kichert und deutet auf den Tisch. „Willst du erst duschen oder gleich frühstücken? Wobei du stinkst, geh besser sofort duschen!".

Matteo verdreht die Augen und wendet sich zum Gehen. „Dann erzähle ich dir später von Julia", ruft er noch, dann geht er die Treppe hinauf.

In aller Freundschaft: die jungen Ärzte - LifelinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt