Es ist ein absoluter Traum! Das Kleid ist eine sanfte A-Linie aus einem herrlich weichen Stoff, der sich bestimmt sanft an meinen Beinen herabschwingen würde. Die breiten Träger und der V-Ausschnitt harmonieren wunderbar miteinander. Viele kleine Perlen wurden zusammen mit einer schönen Spitze auf dem Kleid fest gestickt, ein absoluter Traum.
„Komm, ich kleide dich ein. Das Wunderbare, es hat hinten eine Schnürung, sodass du immer nach deinem Wohlbefinden und der Größe deines Bauchs variieren kannst". Es dauert nicht lange, da zieht Elena den Vorhang beiseite.
Das gleichzeitig eingestimmte ‚Awwwww' erfüllt den Raum, selbst meine Schwester sitzt mit blitzenden Augen neben Julia. Sofort schießen der die Tränen in die Augen und auch Vivi greift nach einem Taschentuch.
„Absolut perfekt". Vivi schnieft lauthals und Theresa verdreht die Augen. „Könnt ihr zwei bitte mal aufhören, sonst muss ich auch noch weinen".Elena hilft mir wieder auf das Podest und zupft das Kleid unten zurecht. Aber schon der erste Blick in den Spiegel reicht aus, ich weiß es: das ist meins! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals ich daran denke, wie ich in diesem Kleid auf Matteo zuschreite. Der Gedanke daran, dass er bald mein Ehemann sein wird, lässt mich vor Vorfreude zittern.
Mir schießen ebenfalls Tränen in die Augen und eine Taschentuchpackung wird nach oben gereicht. Eine, wo man schön dramatisch die Taschentücher herausreißt, wie bei Bridget Jones und den anderen romantischen Filmen, die wir immer mit Julia zusammen gucken müssen.
„Gott, jetzt brauch ich auch eins", höre ich Theresa schniefen und sehe im Spiegel, wie sie sich ein Taschentuch von Vivi schnappt. Nur meine Schwester, die ich überhaupt noch nie habe heulen sehen, sitzt mit einem selig glücklichen Lächeln auf dem Sofa und strahlt mich an.
„Du siehst toll aus Schwesterchen", sagt sie und dankbar lächle ich.
„Ich glaube, wir haben es gefunden, oder?". Ich nicke Elena zu, die ebenfalls glücklich lächelt. „Sehr schön. Lass mich dir aus dem Kleid helfen, danach könnt ihr anstoßen".Als ich wieder aus der Umkleidekabine trete, haben sich die anderen wieder halbwegs beruhigt. „Matteo wird ausflippen, wenn er dich in dem Kleid sieht", meint Vivi und umarmt mich kräftig. Julia quiekt vor Freude und umarmt uns beide, bis wir uns bald in einer Gruppenumarmung zu fünft wiederfinden.
„Du wirst hinreißend aussehen". Kiki gibt mir einen Kuss auf die Wange, dann lösen wir uns und ich gehe nach vorne zu Elena, um das Kleid zu bezahlen. Es sprengt zwar meine Erwartungen an den Preis, aber das ist mir egal. In dem Kleid sehe ich toll aus und das ist alles, was zählt!
„Dann machen wir doch gleich einen Termin für die Anpassungen, wie wäre es in zwei Wochen?". Ich notierte mir den Termin im Kalender und verlasse danach mit den Mädels den Laden.
Es hat mittlerweile angefangen zu regnen und wir quetschen uns unter meinen und Vivis Schirm. Kiki verabschiedet sich, sie muss wieder zu ihrem Labor und an ihren Berichten arbeiten.„Wollen wir noch eine Kleinigkeit essen gehen?". Julias Vorschlag trifft auf Zustimmung und so quartieren wir uns in einem kleinen Italiener ein, bis Vivi und ich uns auf den Heimweg machen. Natürlich ist es selbstverständlich, dass Vivi in unserem Haus übernachtet, während sie uns besucht. Matteo würde da nichts gegen haben.
Zuhause bringt Vivi ihre Tasche in das Gästezimmer und kommt danach auf eine Tasse heiße Schokolade herunter.
„Und? Wie läuft es so?", fragt sie und nippt vorsichtig an dem heißen Getränk. Wir sitzen in der Küche an unserem Tresen, die Regentropfen klatschen peitschend an die Fensterscheibe, so stark ist der Regen mittlerweile geworden.„Gut. Alle Vorbereitungen für die Hochzeit sind so gut wie abgeschlossen". Vivi zieht eine Augenbraue hoch und deutet dann auf meinen Bauch. „Ich meinte eher, wie es mit der Schwangerschaft so läuft. Morgenübelkeit oder so?".
Ich schüttle den Kopf und grinse. „Das ist bis jetzt Gott sei Dank an mir vorübergegangen. Matteo meint nur, ich hätte komische Gelüste entwickelt".
Vivi schüttelt sich und quiekt. „Das will ich gar nicht hören". Ich verdrehe lachend die Augen. „Doch nicht Bettgelüste. Essenstechnisch".
„Ach so". Lachend mustert sie mich. „Und was? Isst du Pizza etwa mit Essiggurken?". Ich schüttle den Kopf und kichere. „Ich mag die neuerdings mit Dönerfleisch und Sauce Hollandaise".
„Iiiiiiih". Ich zucke mit den Schultern und kichere. „Probiere ruhig, schmeckt echt lecker". Vivi schüttelt sich vor Ekel. „Nein danke".Da hören wir, wie Matteos Auto vorfährt. Er parkt hinter meinem Wagen in der Einfahrt, die Lichter werden ausgeschaltet, die zuvor noch über die Küchenwand geglitten sind.
„Oh, was bin ich auf sein Gesicht gespannt". Vivi freut sich wie ein kleines Kind und steht mit herausgestreckter Zunge am Fenster. Die Haustür wird geöffnet und Matteo schnaubt. „Was ein Ekelwetter", murrt er, streift sich dem Geräusch nach zu urteilen die Schuhe ab und hängt die tropfende Jacke direkt in das kleine Badezimmer über die Heizung.Dann kommt er barfuß und mit leicht dumpfen Gang in die Küche. „Wusste ich es doch, dass ich diese Zunge wiedererkannt habe. Als Kind hast du mir die öfters mal gezeigt". Grinsend nimmt er seine Schwester in die Arme, lässt sie los und kommt dann zu mir. Sanft gibt er mir einen Kuss, bevor seine Hand über meinen Bauch streichelt. Sein neuestes Ritual.
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In aller Freundschaft: die jungen Ärzte - Lifelines
FanfictionCassy und Matteo sind überglücklich miteinander, steht doch ihre Hochzeit bevor und das erste gemeinsame Kind erblickt bald das Licht der Welt. Doch wie wird es weitergehen? Werden Sie glücklich zusammen sein bis an ihr Lebensende? Und was ist mit...