21.

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Nun äußere ich also doch meine ganze Meinung zu Rico: "Nati, ehrlich gesagt kommt mir Rico schon seit einer Weile komisch vor. Ist dir mal aufgefallen, dass immer wenn etwas mit ihm war, es etwas mit Zach zu tun hatte, oder anders herum? Das ist doch sicher kein Zufall." Unsicher nickt sie. Jedoch, gerade als ich weitersprechen will, kommt Rico die Tür rein. Wir wechseln schnell das Thema und reden über Schule.
Unser Gesprächsthema von gerade eben, setzt sich neben Nati und fragt: "Na, worüber redet ihr beiden?" Sie antwortet etwas sehr schnell und knapp: "Schule!" Er nickt also und sieht mich nun misstrauisch an. Jedoch sagt er nichts weiter.
Wir reden noch den ganzen Nachmittag, doch kurz bevor Natis Eltern nach Hause kommen sollen erkläre ich: "Ich sollte dann besser mal gehen, oder?" Nati reagiert jedoch nicht, da sie einfach auf ihr Handy starrt. Stattdessen steht Rico auf und sagt: "Ich begleite dich noch zur Tür." Er geht schon vor in den Flur und ich stelle mich vor Nati, um mich zu verabschieden. Sie starrt aber weiter wie fixiert auf ihr Telefon. Um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, nehme ich einfach ihr Handy weg. Sie starrt nun noch auf ihre leeren Hände.
Nun schaue ich verwirrt auf den Bildschirm. Ein Bild von Zach springt mir regelrecht entgegen. Er versucht gerade diesen Trick mit dem Löffel auf der Nase. Das Bild scheint schon etwas älter zu sein. Zum einen, weil seine Haare mittlerweile etwas anders sind und zum anderen würde Nati wohl kein aktuelles Bild davon haben, woher auch?
Sie erklärt nun zaghaft: "Ich... ähm, habe das gerade in meiner Galerie gefunden. Das war zu unserem 2. Date damals." Seufzend gebe ich ihr das Handy wieder und sage nur: "Ich denke du vermisst ihn mehr als du zugeben willst." Mit den Worten gehe ich einfach. Was sollte ich sonst sagen. Ich habe ihr wenigstens ein paar meiner Gedanken mitgeteilt, jetzt ist es ihre Entscheidung. Ich kann ihr schlecht sagen: Mach mit Rico Schluss und geh zurück zu Zach. So einfach wäre es vor allem nicht.

(Pov. Nati)
Gerade als Monty aus dem Raum raus ist, schaue ich noch einmal das Bild an. Kurz denke ich daran zurück. Als ich höre, dass Rico wiederkommt mache ich schnell mein Handy aus und stehe von der Couch auf.
Ich gehe in den Flur und direkt an ihm vorbei. Schon fragt er: "Alles in Ordnung bei dir? Du wirkst so betrübt." Ich antworte also: "Nein, äh ja, ich bin nur Müde von dem Tag heute. Ich gehe duschen und dann ins Bett." Sofort beginnt er zu grinsen und meint: "Dann komme ich mal mit!" Knapp bevor er auf mich zulaufen kann, kommt meine Antwort darauf ihm dazwischen: "Nein, nein. Ich will alleine duschen gehen. Und dann gehe ich wie gesagt gleich ins Bett, ich bin echt müde." Etwas traurig nickt er erst, aber protestiert dann doch: "Ach komm, du bist in letzter Zeit doch so: du wirst erst immer richtig geil darauf, wenn wir schon dabei sind, komm schon!" Erneut schüttle ich verneinend den Kopf und gehe alleine die Treppe hoch. Ich lasse ihn also einfach stehen.
Unter der Dusche lasse ich das heiße Wasser meine Sorgen wegwaschen. Zumindest ein wenig. Ich lasse mir Montgomerys Worte von vorhin noch einmal durch den Kopf gehen 'Ich denke du vermisst ihn mehr als du zugeben willst.' Seufzend stelle ich das Wasser ab, um mich einzuschäumen. Der vertraute Geruch von Mandarine steigt mir in die Nase und ich massiere alles schön ein. Nachdem ich fertig bin schminke ich mich noch richtig ab, bürste und föhne meine Haare und schlüpfe in meinen Pyjama.
Seufzend lege ich mich dann unter meine kuschlige Bettdecke und mache mir mein ASMR an.
Gerade als ich in meiner Einschlafposition bin, klopft es sanft an der Tür. Rico lunscht ins Zimmer uns fragt leise: "Schläfst du schon?" Ich brumme einmal verneinend und er kommt rein. Vorsichtig setzt er sich an die Bettkante und erklärt: "Ich habe das Gefühl, dass es dir nicht gut geht gerade." Nun drehe ich mich vom Bauch wieder auf den Rücken um ihn 'ansehen' zu können. Mein Freund legt eine Hand auf meinen Bauch und fordert mich auf: "Erzähl mir bitte was mit dir los ist?" "Rico, ich bin echt Müde und will einfach nur schlafen. Lass uns morgen darüber reden." Meine ich nun etwas genervt und quengelnd. Mit einem mal wird seine Stimme ernst und er fragt: "Dann hat Monty dir heute also nicht versucht einzureden, dass ich komisch sei? Dass du doch lieber zu Zach zurückgehen sollst und es immer Probleme gibt, entweder mit mir oder Zach?" Ich reiße ertappt meine Augen auf. Da es aber dunkel ist, kann er es wahrscheinlich nicht sehen. Überfordert beginne ich etwas zu stottern: "N-naja, also... n-nein, das... das hast du gehört? Ich meine wenn ja, dann ha-hast du es falsch verstanden."
Das Licht geht plötzlich an. Ich muss mich kurz an das Licht gewöhnen aber dann sehe ich Ricos Blick. Er ist auf der einen Seite traurig und andererseits genervt. Dieser Blick brennt mir im Herz. Es ist schlimm ihn so zu sehen.
Mit leicht kratziger Stimme meint er: "Na ja, wenn du mich nicht willst, ich kann das verstehen. Ich meine, ja, Zach und Ich wir sind uns nicht gerade 'sympatico' und wenn du Zach vermisst, dann beenden wir das und du kannst zu ihm zurück und so." Er steigert sich etwas in die Sache rein und ich merke, dass er knapp davor ist zu weinen. Schnell richte ich mich auf und beruhige ihn: "Nein, nein. Rico, du weißt, dass ich dich liebe und du kennst auch meine Meinung zu Zach. Er ist ein arrogantes Arschloch und ein totaler Weiberheld in letzter Zeit. Wie gesagt, du hast es falsch verstanden, Monty hat einfach drauf los gesprochen und so weiter. Bitte, bitte sei nicht traurig.. o-oder wütend!" Ich nehme ihn kurzerhand in den Arm in der Hoffnung es beruhigt ihn.
Wenig später liegen wir Arm in Arm im Bett und das Licht ist wieder aus. Rico ist mit unter der Decke und wir kuscheln einfach nur. Dass es ihn so hart mitnehmen würde, wenn er das weiß, das konnte ich echt nicht ahnen. 

Nach einem Moment der Stille beteuert Rico nun etwas ruhiger: "Nati du musst mir glauben, ich will weder dir schaden, noch Zach oder sonst wem. Du kennst mich und ich will hier einfach nur meine letzten Wochen noch genießen, vor allem mit dir." Ich drücke mich weiter an ihn und antworte nur auf seine Worte: "Ich glaube dir doch." Er drückt mich noch näher an sich heran und nuschelt in meine Haare: "Ich liebe dich, Sweety." "Ich dich auch, Chico Rico." Gebe ich erleichtert lächelnd zurück.
Und so schlafen wir zusammen in meinem Bett an diesem, eigentlich noch frühen Abend, ein. Klar, ich denke immer noch etwas Montys Worte, oder an dieses eine Bild von Zach, aber das ist nun zweitrangig. Wichtig ist jetzt Rico.

Liberty  Love 2 - 13reaonswhy Fanfiction (in Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt