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Seufzend spricht er nun weiter: "Aber er möchte eine bestimmte Person zuerst sehen!" Wir sehen uns an mit fragendem Blick. Monty, der nun hinter mir steht fragt: "Und die wäre?" Kurz sieht der Arzt Monty ermahnend an. Ja, der Ton indem er gefragt hat war schon etwas genervt(?) oder eher gesagt frech(?).
Er meint nun: "Er möchte eine gewisse Nati sehen. Keinen anderen. Die erste Person die er sehen will, soll Nati sein. Er hat sich bis gerade eben sogar geweigert mich oder eine der Schwestern anzusehen." Den letzten Satz lacht der Arzt eher. Zachs Mutter kichert nun: "Das klingt so als wäre er 7 oder 8 und nicht 18." Ich bin immer noch etwas überrascht. Er will mich zuerst sehen? Wegen mir liegt er doch quasi überhaupt hier.

Der Arzt fragt nun an mich gerichtet: "Bist du Nati?" Ich beginne leicht zu nicken und werde mit der Zeit immer sicherer. Er deutet nun auf die Tür und meint: "Na dann, bitte."
Etwas unsicher sehe ich nochmal Mrs. Dempsey und Monty an, die mir beide zunicken.
Ich laufe also erstmal auf die Tür zu und klopfe kurz an, bevor ich eintrete.
Der große Asiate liegt dort in dem, verhältnismäßig kleinen, Krankenhausbett und hat die Augen geschlossen.
Ich schließe die Tür leise und nähere mich ihm. Je näher ich komme desto mehr sehe ich. Sein linkes Auge ist komplett blau und etwas angeschwollen, seine Lippe ist aufgeplatzt und er trägt eines dieser typischen Krankenhaushemden. Erst als ich neben dem Bett stehe versuche ich zu sprechen. Es kommt aber eher ein Krächzen raus, also räuspere ich mich und versuche es nochmal: "Zach? *räusper* Zach?" Noch bevor er die Augen öffnet fragt er: "Bist du es, oder verarscht mich jemand?" Durch seine Wortwahl muss ich leicht schmunzeln und beteuere: "Nein, ich bin es." Er öffnet jetzt langsam seine Augen, na ja zumindest das eine komplett, das mit dem Veilchen rundherum nur ein Stück. Seine dunkel-braunen Augen sind etwas glasig und meine füllen sich langsam mit Tränen. 

Er rutscht etwas nach oben und deutet auf den Bettrand. Kratzig fordert er mich auf: "Setz dich zu mir, bitte." Klingt an sich wie seine typische Morgenstimme. Wie jedes mal jagt es mir eine Gänsehaut ein diese zu hören.
Ich befolge seine Bitte und setze mich vorsichtig hin. Zugleich erkläre ich: "Es wundert mich, dass du mich als Erste sehen wolltest. Schließlich bin ich überhaupt der Grund, warum du hier bist." Ich höre mich wahrscheinlich traurig an, aber das bin ich ja auch. Seine Hand sucht etwas nach meiner. Als er sie findet versucht er mich umzustimmen: "Nein, der Grund warum ich hier drinnen bin, ist die Schuld von so einigen. Na ja hauptsächlich meine." "Aber wäre ich niemals her gekommen, dann wärst du nicht hier, du hättest dir allgemein viel Leid erspart. Dann war ich so dumm zu sehen, was Rico vorhatte obwohl ihr mich gewarnt habt, Monty, Du, die Mädels. Ich bin hier die Schuldige." Seine Hand drückt etwas die meine und er fordert mich auf: "Lass das! Du bist nicht schuldig hierfür!" Seufzend erzählt er weiter: "Wärst du nicht hier her gekommen, dann wäre ich jetzt immer noch so ein armseliger Sportlertyp. Du hast mich verändert. In dir habe ich die Person gefunden die mir immer gefehlt hat." Ich quengle nun etwas: "Zach!?" Er stoppt mich ehe ich mehr sagen kann: "Hör mir einfach zu! Ohne dich, gibt es nicht mich. Du machst mich vollständig. Ich habe nie aufgehört an dich zu denken. 16 Stunden am Tag denke ich an dich, den Rest davon Träume ich von dir. Ich habe es dir immer wieder gesagt und sage es nochmal: Ich liebe dich und ich will dich nie verlieren, für immer bei dir sein und mein Leben mit dir leben." Ein paar Tränen rollen über meine roten Wangen und ich muss mich kurz von ihm wegdrehen bevor ich selbst wieder sprechen kann. Auch wenn es schwierig ist, mit Kloß im Hals, ich erkläre nun: "Zach, ich weiß nicht was ich sagen soll." Ich löse meine Hand aus seiner und stehe auf.

Während ich etwas hin und her laufe, sage ich: "Ich war so dumm und habe gedacht, dass ich Rico liebe und, dass er mich liebt, aber das war ein Irrtum. Ich habe nie auch nur eine Sekunde mehr richtig glücklich sein können seit wir uns getrennt haben. Seit diesem Tag war ich nie mehr vollkommen Glücklich. Egal wie schön etwas war oder auch nicht, immer hat etwas gefehlt ich meine... *seufz* Als die Mädels letztens bei mir waren und diese Frage kam: Wie soll dein perfekter Junge sein? Ich habe nicht mal bemerkt, dass ich dich beschrieben habe! Erst als ich die Mädels darüber tuscheln gehört habe, da ist es mir klar geworden. Als wir diesen Streit hatten, das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Was wollte ich jetzt sagen?"
Ich sehe ihn an und er scheint etwas verwirrt oder überrascht. Ich setze mich wieder zu ihm und flüstere fast: "Alles was ich sagen will ist, ich habe auch nie aufgehört an dich zu denken oder an unsere gemeinsame Zeit! Ich liebe dich und das seit wir uns das erste Mal geküsst haben. Da war es mir klar, ich wusste insgeheim, dass du der Junge bist mit dem ich für immer zusammen sein will." Kurz schweigen wir uns an.
Ich habe echt zu viel gesagt, dass war wirklich zu viel.

Zach räuspert sich einmal und fragt: "Was heißt das jetzt für uns?" Da ich weiß worauf es eh hinausläuft und ich jetzt auch nicht einfach mit den Schultern zucken kann, nehme ich vorsichtig seine Hand und meine: "Zachary Shan-Yun Dempsey..." wir beide müssen kurz schmunzeln, da ich ihn noch nie bei komplettem Namen genannt habe. Ich fahre fort: "Ich liebe dich sehr und ich würde mich sehr freuen, wenn du mit mir, ich mit dir, wenn wir wieder..." er schmunzelt schon so, dass ich die letzten 2 Wörter irgendwie nicht sofort rausbekomme. Nachdem wir uns ein paar Sekunden angeschwiegen haben fragt er: "Dass wir wieder...?" Ich beiße mir auf die Unterlippe und flüstere die nächsten 2 Wörter: "...zusammen sind." Er provoziert mich schon wieder und fragt: "Was? Ich verstehe dich nicht, kannst du das wiederholen?" Ich muss kurz lachen und atme noch einmal durch, bevor ich nochmal deutlich meine: "Ich möchte, dass wir wieder zusammen sind." "Das möchte ich auch!" Meint er sanft. Wir lächeln uns kurz an. Unsere Hände ineinander gelegt ist es kurz still im Zimmer. Naja außer das EKG-Gerät was nebenbei Geräusche macht.

Etwas verlegen fragt er jetzt: "Weißt du was jetzt fehlt?" "Eine Versöhnungsumarmung?" Frage ich. Er wippt leicht mit dem Kopf hin und her und sagt: "Fast, na ja, also ich dachte jetzt eher an einen Kuss." Etwas verwirrt frage ich: "Bist du sicher? Ich meine, du hast da eine Verletzung und ich will nicht, dass die sich entzündet oder sowas!?" Etwas stolz sagt er: "Aber wenn du mich jetzt küsst, dann verheilt das sicher gaaanz schnell." Wir beide kichern wieder kurz und ich meckere noch amüsiert: "Du bist echt unmöglich." Während wir uns also nähern, flüstert er noch: "Du kennst mich doch." Sanft berühren sich unsere Lippen.
Meine Güte, wie sehr habe ich diese Art von Kuss vermisst. Ich habe seinen Geschmack vermisst, so doof es klingen mag. Seinen Geruch, auch wenn der gerade etwas mit Desinfektionsmittel und allgemein Krankenhaus vermischt ist. Ich habe es wirklich sehr vermisst.

Liberty  Love 2 - 13reaonswhy Fanfiction (in Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt