23.

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Als Monty nun auch die Haustür geschlossen hat, geht er langsam die Treppen nach oben und hört Nati Gitarre spielen und singen (Lied oben).
Kurz bevor er bei ihrem Zimmer ankommt, ruft Scott ihn an. Natürlich geht er ran und versucht leise zu sein.
"Hey, du triffst dich heute mit Nati, oder?" Fragt Scotty nach. Monty antwortet knapp: "Ja wieso?" Nach einem kurzen Moment fragt er nochmal etwas: "Nur so ähm, also triffst du dich nicht mit uns?" "Nein, Mathe geht ausnahmsweise einmal vor. Ich weiß, das aus meinem und kann man kaum glauben." Scherzt Monty mit seinem Freund, der ihn nun auf die Geräusche im Hintergrund anspricht: "Okay, ähm, singt da gerade Nati?" Monty hört kurz zu und antwortet mit einem sarkastischen Kommentar: "Nein, meine Oma singt." "Haha, sehr witzig. Ist schon ok. Es ist nur komisch! Ich bin gerade noch bei Zach, der ist kurz duschen, bevor wir uns mit den anderen treffen. Rate mal was er unter der Dusche singt?!" "Was denn?" Fragt Monty seufzend. Amüsiert, aber auch beeindruckt gibt Scott nun die Antwort preis: "Komischerweise das gleiche wie Nati, hört sich zumindest so an." Nun selbst verwundert bemerkt Montgomery: "Stimmt, ich höre es auch." "Was für ein Zufall." Sagt Scott mit einem gewissen Unterton, als wolle er irgendwas andeuten. Da Monty aber keine Lust auf mehr Spekulationen hat, lenkt er ab und fragt: "Ja. Ist noch was?" Glücklicherweise geht sein Teamkollege einfach darauf ein: "Nein, ich wollte eigentlich nur fragen  ob du zum Treffen kommst." "Okay gut, wir sehen uns morgen." Verabschiedet Monty sich nun schnell und wartet kurz auf die Antwort, die auch schnell kommt: "Ok, bis dann."
Monty hört nun den letzten Ton verstummen und klopft nun sanft an. Er öffnet langsam die Tür und sieht Nati mit Tränen in den Augen auf dem Bett sitzen. Sie sieht total fertig aus.

(Pov. Nati)
Meine Gefühle haben mich einfach wieder überwältigt. Mir stehen Tränen in den Augen und meine Gedanken hängen wieder bei den Worten meines Cousins.
Nachdem ich meinen Blick etwas durch den Raum schweifen lasse, fällt mir Monty auf, der im Türrahmen steht.
Schnell wische ich die Tränen weg und frage: "Oh Monty, ähm, seit wann stehst du da schon?" Er zuckt mit den Schultern, kommt richtig in mein Zimmer und antwortet: "Erst seit ein paar Sekunden." Erst jetzt frage ich: "Was machst du hier, ich dachte ihr trefft euch mit den Jungs?" Er setzt sich nun mich mitleidig ansehend neben mich und antwortet dann: "Wir haben doch schon seit einer Woche geplant, das du mir heute bei Mathe hilfst." War das heute? Oh man, das habe ich voll vergessen. Ich schlage mir die Hand an den Kopf und lege dann die Gitarre zur Seite.
Seufzend legt er fest: "Aber ich denke, dass wir über etwas anderes reden sollten." Ich sehe erst ihn etwas gequält an und dann wieder den Boden. Vorsichtig aber trotzdem bestimmend fordert er mich auf: "Erzähl mir was los ist!" Nervös stehe ich nun auf und gehe zu meinem Fenster.

Nach einem innerlichen Seufzer beginne ich zu erzählen: "Ich habe mich an meine 2 Freundinnen erinnert, aus Spanien. Camilla und Daniela waren wie zwei unbiologische Schwestern für mich. Wir haben oft zusammen gesungen, Gitarre gespielt, alles zusammen gemacht. Diese Gitarre...", ich drehe mich um und deute mit meinem Kopf auf das Instrument und spreche weiter: "Sie erinnert mich an diesen einen Tag. An dem Abend davor haben wir noch zusammen gespielt, aber eine Saite war gerissen. An dem Tag habe ich sie ersetzt und neu gestimmt, aber auf einmal kam meine Mom rein. Sie sah mich bemitleidend an und meinte, sie müsse mir etwas sagen. Sie seufzte und sprach dann gerade heraus: 'Camilla und Daniela, sie...', sie stockte und ich bekam schon Angst. Auf einmal platze es aus ihr heraus: 'Sie sind von der Brücke gesprungen.' Tränen schossen mir in die Augen, aber sie wollten die Grenze zunächst nicht überschreiten. Erst nach 2 Minuten Stille versuchte sie noch etwas zu sagen, aber in dem Moment liefen meine Tränen dann doch. Ich ließ die Gitarre von meinem Schoß rutschen und fing an zu zittern. Ich hatte einen Heulkrampf. 3 Wochen bin ich nicht aus dem Haus gegangen. Ich habe viel geweint, hatte auch S*izidgedanken. Erst zu ihrer Beerdigung bin ich gegangen. Ein letztes mal habe ich auf dieser Gitarre für sie gespielt. Auch, wenn es schief klang, oder ich Wörter durch meinen Tränen verschluckt hatte, ich habe es für sie getan. Und um nicht noch mehr oder länger zu leiden bin ich hier her gekommen. Als ich gerade den Karton geöffnet habe, war das das erste woran ich Gedacht habe." Ich schlinge meine Arme um meinen Körper, um nicht anzufangen zu stark zu zittern. Monty sieht abwechselnd mich und die Gitarre ergriffen an. Kurz ist stille und erst als er sich räuspert und etwas sagt, kann ich meinen Blick von dem Boden abwenden. Er sagt: "Das tut mir so leid, Nati. Ich weiß eigentlich nicht wie das ist, aber ich fühle mit dir. Es ist nur so..." als schon diese Wörter höre, sehe ich ihn skeptisch an. Als er dann nicht fortfährt, frage ich nur: "Was? Was ist noch?" Er sieht mich nun wieder an und beteuert: "Ich glaube, dass ist nicht das einzige was dich bedrückt." Ich drehe mich wieder zum Fenster. "Bitte, erzähl es mir, Nati." Fordert er mich wieder auf. Nach ein paar Sekunden der Stille, gehe ich einmal zu meinem Schminktisch und hole aus der aller untersten Schublade, ganz unten in dem Fach, ein Bild hervor. Das einzige was ich noch von IHM und mir habe. Statt irgendwas zu erzählen fluche ich: "Fuck, ich habe an Ihn gedacht. Es kam mir einfach in den Kopf. Verdammt, ich musste daran denken. Wieso ist es so schwer ihn zu vergessen? Ich bin zu unfähig! Ich hänge an ihm. Es ist wie Zusammengeschweißt. Ich liebe Rico, aber immer, wenn ich an eine Beziehung oder den Begriff Liebe denke, immer taucht sein verficktes Gesicht vor meinen inneren Augen auf." Ich schmeiße nun voller Frust das Bild einfach zu Boden. 

Monty, der mittlerweile aufgestanden ist, hebt es auf und legt es wieder zurück in die Schublade. Mitfühlend nimmt er mich in den Armen, versucht mich zu beruhigen und streicht mir durch die etwas zerzausten Haare. Irgendwann zieht er mich gänzlich in eine Umarmung.
Nach ein paar Minuten, die wir so da stehen seufze ich und bedanke mich: "Danke, ich musste das jetzt loswerden. Irgendwie fühle ich mich besser." Wir lösen uns und er lächelt mich zaghaft an.

Ich atme noch einmal durch und versuche uns beide abzulenken indem ich festlege: "So, dann wagen wir uns mal an Mathe ran, oder?" Ohne jeglichen Widerspruch stimmt er mir zu und wir starten mit den Hausaufgaben, wobei ich ihm auch gleich nochmal alles erkläre.

2 Stunden brauchen wir, um das alles Fertig zu kriegen und nun gehen wir runter um uns etwas zu trinken zu holen.
Wir lehnen uns an den Tresen und er spricht wieder dieses Thema an: "Warum redest du nicht nochmal mit Zach?" Ich stelle, genervt aufstöhnend, mein Glas ab und antworte: "Er hat mich beleidigt. Entschuldige aber dann sollte er auf mich zukommen. Ich wollte den Frieden mit ihm, wenn er es wieder versaut dann ist das ja wohl..." er lässt mich nicht aussprechen und hält mir schnell eine Hand vor den Mund. Er sagt: "Ist gut, ich habe es verstanden."
Seufzend verabschiede ich mich ein paar Minuten später von ihm.

Liberty  Love 2 - 13reaonswhy Fanfiction (in Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt