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(Pov. Nati)
Ich wache auf als ich die sanfte Stimme meiner Mutter höre. Langsam öffne ich meine leicht angeschwollenen Augen und löse mich von Montys Schulter. Sie lächelt mich mitleidig an, streicht mir durch die Haare und sagt nur: "Hey, Spätzchen." Sie kniet vor mir und ich frage nur: "Wo ist Dad?" Seufzend antwortet meine Mutter: "Der ist bei Rico auf dem Polizeirevier. Wir können nicht fassen, dass er das getan hat." Kurz schweigen wir uns an, bis sie zu mir meint: "Nun gut, komm, wir ziehen dich erstmal um. Du willst sicher nicht in dem Kleid hier rumsitzen." Zögernd stehe ich also auf und wir gehen auf Toilette, wo Mom mir beim Umziehen hilft. Sie hat mir einfach etwas lockeres zum Anziehen mitgebracht, sogar bequemere Unterwäsche.

 Sie hat mir einfach etwas lockeres zum Anziehen mitgebracht, sogar bequemere Unterwäsche

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Wir machen noch meine Haare nach oben und ich lege den ganzen Schmuck ab.
Außerdem entfernen wie das, nun verwisschte, Make-Up. Eigentlich zeige ich mich nicht gerne ungeschminkt, aber das ist mir gerade so Schnuppe.
Wir setzen uns nun wieder zu den Anderen und warten.

Eine Stunde später kommt endlich mal ein Arzt und ruft Mrs. Dempsey zu sich. Ich höre nicht viel nur wie sie sagt: "Oh, Gott sei dank. Danke." Der Arzt nickt ihr nochmal zu und sie kommt zurück. Etwas nervös frage ich: "Und?" Seufzend setzt sie sich auf ihren Stuhl zurück und antwortet: "Er hatte Glück. Keine inneren Verletzungen, Knochenbrüche oder ähnliches. Er schläft jetzt." Etwas erleichtert atmen wir alle auf. Nun fügt Mrs. Dempsey hinzu: "Ich denke ihr solltet nach Hause fahren und euch alle ausruhen, ihr seht kaputt aus." Einige bestätigen das mit einem Gähnen.
Ich weigere mich erst, bis sie noch erklärt: "Nati, Liebes, er schläft und es geht im einigermaßen gut, du kannst morgen wieder kommen. Ich werde auch nach Hause fahren." Seufzend gehe ich also doch darauf ein.
Zwar habe ich Angst Zuhause auf Rico zu treffen, aber Mom meinte ja, er wäre noch bei der Polizei. Ich hoffe wirklich, ich muss ihn nie wieder sehen.
Zuhause angekommen bringt Mom mich ins Bett und deckt mich noch zu. Sie erklärt vorsichtig: "Mach dir keine Sorgen. Wir fahren morgen wieder hin, ja? Vielleicht kannst du ihn morgen schon wieder sehen." Ich nicke leicht, sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht.

(Nächster Morgen)
Ich habe zwar wenig geschlafen und unruhig, aber immerhin etwas. Ich sehe nun auf die Uhrzeit. Es ist schon kurz vor um 9.
Mein Handy hat Mom gestern zum Glück ans Ladekabel gehangen. Als ich darauf sehe sind das die üblichen Benachrichtigungen, naja ein paar Snaps, Instagrambenachrichtigungen und ein Systemupdate.
Außerdem habe ich eine Nachricht von Monty. Er schreibt: "Ich fahre gleich nochmal ins Krankenhaus willst du mit?" Sofort sage ich zu und mache mich schnell fertig.
Ich komme die Treppe nach unten und gehe in die Küche.
Mom steht dort, lehnt sich an die Arbeitsplatte und trinkt ihren Kaffee. Überrascht sieht sie mich an und sagt: "Guten Morgen, äh, ich hätte nicht erwartet dich jetzt schon zu sehen. Ich dachte du schläfst noch." Ich schüttle den Kopf während ich mir Kaffee in einen Thermobecher eingieße. Nun antworte ich: "Ich werde gleich von Montgomery abgeholt, er will jetzt eh ins Krankenhaus und hat gefragt ob er mich gleich mitnehmen soll."
Meine Mom kommt nun auf mich zu und nimmt meinen Kopf in die Hände. Sie sagt: "Ich bin sicher alles geht gut!" Sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

Im nächsten Moment klingelt es schon. Ich mache schnell den Deckel zu, nehme mein Handy und meine Schlüssel und verlasse das Haus.
Vor der Tür steht Monty, komplett in Schwarz gekleidet, naja, außer seine Sportlerjacke ist alles schwarz. Schwarze Jeans, schwarzes Shirt, schwarze Schuhe. Ich frage etwas verwirrt: "Warum bist du so gekleidet?" Er sieht kurz an sich runter, schmunzelt und antwortet: "Keine Ahnung, habe ich wohl unbewusst gegriffen." Das entlockt auch mir, zum ersten mal seit gestern Abend, ein kleines Lächeln.
Wir fahren also los. Auf dem Weg trinke ich meinen Kaffee und versuche ruhig zu bleiben. Aber das ist nicht so einfach, wenn Monty mich so verrückt macht. Er sagt die ganze Zeit sowas wie: "Es wird schon nichts schlimmes sein, wahrscheinlich hat er nur blaue Flecke im Gesicht oder am ganzen Körper, oder er behält Narben im Gesicht und so weiter. Oder eine Wunde entzündet sich..." und, und, und. Jetzt meine ich etwas lauter: "Genug! Das was du hier erzählst ist nicht gerade hilfreich für meinen Kopf!" Sofort hält er den Mund und wir parken auf dem Parkplatz vor dem großen weißen Gebäude.
Drinnen kommen wir wieder im Wartebereich an, wo Zachs Mutter auch wieder, oder immer noch, sitzt. Immerhin trägt sie die gleichen Sachen wie gestern Abend. Sie sieht müde zu uns auf und sagt während sie aufsteht: "Guten Morgen, na ja ob das ein guter Morgen ist weiß ich noch nicht. Wie geht es euch heute?" Während wir uns, wie eigentlich schon gewohnt, mit einer kurzen Umarmung begrüßen, antworte ich: "Guten Morgen, ich sage mal so. Ich konnte schlafen und an sich geht es mir gut, na ja aber ich mache mir sehr Sorgen." Seufzend lösen wir uns und sie wendet sich an Monty. Ich setze mich derweil mit meinem Becher schonmal hin.

Als sich auch die beiden setzen frage ich: "Gi-gibt es schon etwas neues?" Während die Asiatin sich ihre Schläfen massiert antwortet sie: "Nicht wirklich, der Doktor ist gerade nochmal ins Zimmer gegangen. Bis jetzt ist er noch nicht wieder raus gekommen."
Sie sieht nach hinten zu einer bestimmten Tür durch die gerade eine Krankenschwester geht. Sie dreht sich wieder zu uns um und erklärt emotional: "Ich hoffe sein Zustand hat sich nicht verschlechtert. Als erstes ist eine Krankenschwester nach drinnen gegangen und hat dann den Doktor geholt, jetzt geht eine Weitere hinein. Ich mache mir so Sorgen." Ich lege ihr meine Hand auf die Schulter und stimme zu: "Ich hoffe auch, dass es ihm besser geht. Wir können aber leider nur hoffen."

Ich sehe nochmals nach drüben wo beide Krankenschwestern nun raus kommen. Eine mit einer Mappe in der Hand, sie scheinen darüber zu sprechen, denn sie zeigt öfter auf etwas darin.
Ein paar Minuten sitzen wir nun so. Monty hat sich einen Kaffee aus dem Automaten geholt und eine Packung Kekse. Ich habe meinen Becher eh schon ausgetrunken um wach zu bleiben.
Gerade als ich Monty Luft holen höre, kommt der Arzt aus dem Krankenzimmer mit einem leichten schmunzeln auf dem Gesicht.
Gleichzeitig springen Mrs. Dempsey und ich auf. Der Arzt kommt auf uns zu während er seine Hände noch mit Desinfektionsmittel einreibt. Wir müssen nicht mal fragen und er erzählt knapp: "Er ist aufgewacht!" Wir sehen uns nur hoffnungsvoll an. "Aber..." beginnt nun Dr. Finnigan (der Name steht auf dem Schildchen, versteht sich).
Aber? Was 'aber'? Ich platze irgendwie vor Aufregung.

Liberty  Love 2 - 13reaonswhy Fanfiction (in Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt