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„Was meinte Dumbledore?", fragte Elizabeth, als sie sich in ihrem Abteil niederließen.
„Wir essen hier zu Mittag, aber ich schätze er will keinen zweiten Streit", Abraxas stellte seinen Fuß auf die Heizung unter dem Fenster und Sierra zog ihre Schuhe aus. Sie setzte sich in einen Schneidersitz und lehnte sich mit dem Rücken gegen Abraxas Schulter. So konnte sie die anderen besser beobachten und es war gemütlicher.
Elizabeth, die ihren Kopf in Walburgas Schoß legte und ihre Beine über Frederick und Helen streckte, antwortete: „Nein, ich mein den Weg des Zugs. Blythe liegt doch an der Küste und Durmstrang in Europa."
Sierra nickte zustimmend.
„Fliegen wir oder was?"
Elizabeths Blick, der auf die Zugdecke gerichtet war, wanderte hinunter und von einem ihrer Freunde zum anderen.
„Genau das tun wir", Tom, der sich den anderen Fensterplatz genommen hatte, legte seinen Zauberstab auf den Tisch zwischen den zwei Bänken. „Im Ernst?", Sierra löste die Flechtfrisur in ihrem Nacken auf.
„Woher weißt du das?"
Er dehnte seinen Nacken und als die Wirbelkonstruktur knackte, fiel ihr Blick auf die Ringe an den Fingern seiner rechten Hand. „Slughorn", antwortete er, aber Sierras Aufmerksamkeit hing an seiner Hand. Er fuhr fort, seine dunklen Augen auf ihr.
„Er hat es mir erzählt, aber eigentlich sollten die anderen Vertrauensschüler das auch wissen."
Sierra sah ihm wieder ins Gesicht. Bleiches Licht fiel durch die Fenster auf den hölzernen Tisch und malte tiefe Schatten.
„Ich wusste es nicht", Walburga klang eingeschnappt und Sierra begriff, dass sie auch ein Vertrauensschüler war.
„Slughorn hat mir aufgetragen es dir zu erzählen", Tom machte eine wegwerfende Bewegung. Walburga stieß einen leisen Laut der Empörung aus, aber Tom ignorierte sie.
„Und wohin fliegen wir?", versuchte Sierra das Gespräch wieder in sicherere Gewässer zu lenken. „Durmstrang wird doch nie und nimmer seinen Standort bekannt gegeben haben."
Sie sah ihn an.
„Soweit ich weiß haben sie das auch nicht", wählte Tom seine Worte, „aber wir werden bis zu einem gewissen Knotenpunkt reisen und ab dort begleitet uns jemand aus Durmstrang. Vermutlich verwenden wir einen riesigen Portschlüssel."
Sierra wickelte, in Gedanken vertieft, eine ihrer blonden Strähnen um ihren Finger. Toms Blick bemerkte sie nicht.⚜️⚜️⚜️
„Ich werde nie wieder in meinem gesamten Leben Schach mit dir spielen", Abraxas kniff seine Augen zusammen.
Sierra hatte ihn für eine Partie überreden können, aber nachdem sie ihn Figur für Figur niedergemetzelt hatte und seinen König eine Viertelstunde über das Brett gejagt hatte, war seine Begeisterung verschwunden.
„Nicht schmollen", lachte sie und die hölzerne Krone des Königs rollt über den Brettrand. Die restlichen Slytherins beobachteten die Partie mit schläfrigen Augen, versuchten so die Gryffindors aus ihren Köpfen zu verscheuchen.
Sierra, Abraxas, Frederick, Tom und Walburga hatten sich die Ohrensessel geschnappt und vor allem die Brünette hatte Sierra angefeuert.
Jetzt aber war es kurz vor Mittag, die Mägen leer, die Köpfe voll und jeder hatte sich zurückgezogen. Sierra glaubte sogar, dass Eliot schlief.
„Ich hätte es dir nie beibringen sollen", fluchte der Malfoysohn und fuhr sich mit seinen Händen durch die Haare. Sierra grinste und streckte sich. Plötzlich mischte sich eine andere Stimme in das Gespräch: „So gut ist sie gar nicht."
Toms Lippen verbogen sich bei seinen Worten in ein Schmunzeln, sein Blick aber noch immer auf den bleichen Seiten seines Buches liegend.
„Ach ja?", schnaubte Sierra und ihre Augen funkelten. Sie wollte ihre Kränkung nicht allzu offen zeigen.
„Versuch's doch selbst einmal", forderte sie ihn dann heraus.
Stille. Es herrschte plötzliche, ebene Stille.
Davor war es nicht laut gewesen, aber es fühlte sich an, als würde das Abteil die Luft anhalten. Tom blickte auf, seine Augen trafen ihre.
„Gerne doch."
Die Füße seines Sessels kratzten über den Boden, als er ihn ohne Hand anzulegen und noch darin sitzend an den Tisch bewegte. Abraxas wich zur Seite aus. Sierras Herz schlug höher, aber sie befahl sich zu denken. Aufregung hinderte daran.
Sie konnte Tom besiegen. Walburga neben ihr rutschte näher, Blicke legten sich auf das Schachbrett und Spannung ballte sich zwischen den Zugwänden. Tom, gelassen wie eh und je, nahm einen weißen und einen schwarzen Bauer in die Hände. Er tauschte sie hinter seinem Rücken, streckte ihr die Fäuste entgegen und meinte mit nach oben zuckendem Mundwinkel: „Wähle deine Farbe."
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Todesspiele mit einer Todesfee
FanfictionEine Halbwaisin, versteckt vor der Welt und in sich ein Wesen, das sie nicht kontrollieren kann. Ein Malfoysohn, repräsentiert die höhere Schicht und weiß doch nicht, wer er wirklich sein will. Und ein Parselmund, Erbe von Slytherin, machthungrig un...