21. Die Champions

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Stühle scharrten, die Schüler stürmten aus dem Zimmer und Sierra mischte sich unter den Strom, bis sie den Ärmel Walburgas zu fassen bekam.
Sie heftete sich an die Braunhaarige und als sie aus der Tür draußen war, zog Walburga sie mit sich. „Schneller", stachelte sie, dann gesellten sich auch Lorya und Cicco zu ihnen.
„Wo sind die anderen?", flüsterte die Beauxbatonsschülerin.
Sierra murmelte: „Bib."
Cicco hing mehr mit der Slytheringruppe ab, als mit irgendwem aus ihrer Schule.
Ihre Direktorin nannte es Integration, ihre Mitschülerinnen Betrügen.
„Schon bereit für den großen Tag?", Walburga spähte über ihre Schulter und grinste Sierra an. Heute Abend würde der Feuerkelch die Namen der Champions ausspucken.
„Es ist noch nicht sicher, ob Tom und ich ausgewählt werden", belehrte Sierra sie, „genauso gut könnte es Tom und irgendwer werden, oder ich und irgendwer. Oder irgendwer und irgendwer."
Sie bogen um eine Ecke, die lärmenden Schüler hinter sich lassend. Es war Freitag, heute war der große Tag. Die Bibliothek würde wie ausgestorben sein.
„Na na", schnalzte Walburga, „nicht so pessimistisch."
Dann passierten sie eins der Fenster, das wie ein riesiges Loch in der Wand klaffte und Wind, sowie Kälte in die Burg führte.
Die Gitter vor den runden Fenstern brachten nicht viel, sie hielten lediglich die Raben und Eulen draußen.
Die Tür zur Bibliothek lag nur noch wenige Meter entfernt, da hörten sie eine andere Gruppe Schüler um eine Ecke kommen.
Sierra beschleunigte ihre Schritte, sie kannte die Stimmen und hatte wenig Lust auf eine Auseinandersetzung.
Lorya tat es ihr gleich, Cicco und Walburga ließen sich hinter sie fallen und grinsten.
Nachdem ein Löwe Cicco als dreckige Franzosin ohne Hirn beleidigt hatte, konnte sie die Gryffindors nicht mehr ausstehen.
Sie und Walburga teilten sich bei diesem Punkt eine Meinung und jedes Mal, wenn rot goldene Wappen aufglänzten zuckten ihre Hände zu ihren Zauberstäben.
Sierra stemmte die Tür auf, aber als sie zu der Gruppe Schüler blickte, wusste sie wohl, dass sie nicht so bald hindurch gehen würden.
Finnigan, Creevy, Smith, ein Gryffindormädchen und zwei Durmstrangschüler kamen auf sie zu und jeder von ihnen grinste provozierend.
Das Wissen, wie sehr die Situation eskalieren konnte stieg in Sierra auf und schwärzte ihre Gedanken. Smith, der bis jetzt immer still gewesen war, hatte sich Mut gefasst und rief: „Wo wollen wir denn so schnell hin?"
Seine Freunde lachten und Sierra sah, wie Walburgas Hand in die Tasche in ihrem Umhang griff. Ihr Zauberstab.
Cicco zog ihn aus ihrer Frisur, eine Angewohnheit ihre langen schwarzen Haare hochzudrehen und mit dem Stab festzustecken. Seidige Strähnen fielen auf Ciccos Schultern und Sierra warf einen Blick in die Bibliothek.
Sie wollte kein Duell auf den Gängen, es würde ihnen nur wieder Nachsitzen oder Ähnliches einbringen.
Dumbledore stand nicht auf ihrer Seite und Dippet überließ ihm die Bestrafungen.
„Weg von euren hässlichen Fratzen", schoss Walburga zurück und besiegelte damit, dass kein Ausgang aus diesem Gespräch friedlich sein würde. „Oho, hört was sie sagt", spottete Finnigan und sie stellten sich gut für Metern von ihnen entfernt auf. Eine Linie und jede Hand an einem Zauberstab.
Der Funke würde bald schreckliches Feuer sein und irgendjemand würde brennen.
Sierra ließ die Tür fallen, griff nach ihrem Zauberstab und positionierte sich neben Walburga. „Reiches Reinblut hält sich für besser", Finnigan lachte und Walburgas Lippen schmückte ein bösartiges Lächeln.
„Weiß es", korrigierte sie den Gryffindor, „ich weiß, dass ich besser bin."
Wenn Walburga so lächelte, rieselte immer ein Schauer Sierras Rücken hinunter.
Es war nicht mehr die Walburga, die sie kannte.
Es war eine grausamere, die Blut geleckt hatte.
„Arrogante Hure", beleidigte das Mädchen neben Finnigan Walburga.
Ein hohes, kaltes Lachen von der Slytherin. Dann traf die Gryffindor ein Lähmungsfluch und sie sackte noch mit zu einem hässlichen Grinsen verzogenem Mund zu Boden.
Walburgas Augen funkelten und Sierra hob ihren Zauberstab. Finnigan, Smith, Creevy und die beiden Unbekannten hielten die ihren auf sie.
„An eurer Stelle würde ich das nicht tun", riet sie dem Gespann aus Vollidioten. Im Augenwinkel sah sie auch Ciccos erhobenen Stab, ebenso wie Loryas und Walburgas.
Es stand vier gegen fünf und doch würden die Slytherins den Sieg aus einem Duell tragen.
Creevy schnaubte, dann höhnte er: „Ja sicher doch, weil wir tun was du sagst, dreckige Neulingsschlange."
Er lachte gehässig und die Wut in Sierras Herz fand seinen Weg in ihre Adern. Sie jagte ihm eine Beinklammer in den Körper und winkte ihm noch nach, als er umkippte.
Finnigan sah das als direkten Angriff und ein orangener Blitz prasselte an Sierra vorbei.
„Knapp daneben ist auch vorbei", murmelte sie, dann antwortete sie mit einem Expelliarmus und hielt in der nächsten Sekunde Finnigans Zauberstab in den Händen.
Der Betsitzer lag auf dem Boden und wimmerte. Walburga hatte auch Smiths Zauberstab in Verwahrung genommen und jetzt waren vier Zauberstäbe auf die beiden Unbekannten gerichtet. Sie hoben ihre Hände und Sierra atmete aus.
„Wir bekommen sowas von Nachsitzen", flüsterte Walburga.
„Jap", seufzte Sierra. Sie nahm die beiden Zauberstäbe, legte sie auf den Boden und wandte sich dann zur Tür. Lorya, Cicco und Walburga gingen über die Schwelle.
Sierra selbst warf einen Blick über ihre Schulter, dann murmelte sie die Auflösung für Walburgas Lähmfluch und ihre Beinklammer.
Sie sah zu, wie die Gryffindors sich aufrappelten und sie anstarrten.
„Ihr bekommt das zurück", rief Finnigan.
„Ihr werdet schon noch sehen!"
Sierra wandte sich um, strich sich die langen Haare hinter die Ohren und als die Tür ins Schloss fiel, hörte sie noch Smiths: „Viel Glück im Turnier. Hoffentlich krepiert ihr schnell."
Dann lachten die Löwen und dann verschluckte die Wand jeden Laut. Sierra ging zu der Ecke, bei der sie die anderen vermutete.
Manchmal wünschte sie wirklich, dass sie zeigen konnte wer sie war.
Vielleicht würden die Gryffindors dann ihre vermaledeite Klappe halten.

Todesspiele mit einer TodesfeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt