⚜️⚜️⚜️Die Hexe kam ein wenig später zurück, um das Geschirr abzutragen, doch sie huschte so schnell aus dem Abteil wie sie hereingekommen war und Tom ließ die Slytheringruppe den Ablauf wieder und wieder durch gehen.
Bald sank schon die Sonne, er verließ das Abteil, sein Ziel waren die älteren Slytherins und Frederick spielte mit Abraxas Schach.
Sierra schloss ihre Augen, genoss das flache Licht der Sonne auf ihren Wangen und summte eine Melodie vor sich hin. Die beiden Slytherins ließen halblaute Kommentare über das Spiel ab und in Sierras Kopf wurde es still.
Der Nachmittag, mit seinem Nichtstun hatte sie ausgelaugt und der Schlaf senkte sich über sie.
Ihre Stirn berührte die kalte Glasscheibe und eine Strähne ihres Haares rutschte vor ihre Augen und Nase. Sie spürte den Zug, wie er über den Ozean davonsegelte, ganz wie das Schiff von Peter Pan und das Licht fühlte sich wie eine Umarmung an.
Ihre Gedanken schwammen von ihr weg, verfingen sich in den dunklen Bildern des Turniers und sie fragte sich, was die Champions in diesem Jahr durchmachen mussten.
Gerade überlegte sie, ob der große Wald und der Fluss mit den Eisschollen, der nach den Zeichnungen ihres Vaters neben Durmstrang lagen, etwas damit zutun hatten. Ihr Vater hatte ihr nie von Durmstrang erzählt, alles was sie darüber kannte, waren die Skizzen auf verblichenen Stücken Papier, die sie zwischen den Bücherstapeln im Landgaus gefunden hatte.
Sie fuhr aus ihrem Halbschlaf hervor.
Die Skizzen!
Sie hatte sie unter ihrem Bett versteckt, genauso wie die Muggelromane, die Eulenkekse, Abraxas Briefe und die Strähnen ihrer Haarer, die sie vor einigen Jahren abgeschnitten und darunter gekehrt hatte. Das Schlimmste kam ihr in den Sinn.
Ihr Vater hatte alles gefunden. Er hatte alles gefunden und wollte sie nun zurück holen.
Es gab zwar keinen Grund zur Geheimhaltung, dass wusste sie, aber er sah es nicht gern und es versteckt zu finden, war noch schlimmer als das bloße Finden.
Sie starrte aus dem Fenster, auf dem ihr warmer Atem noch hing und hoffte ihr Vater hatte nicht das Bedürfnis unter ihr Bett zu sehen verspürt gehabt. Die Tür öffnete sich mit dem Geräusch von Biegen von altem Holz und dem Zähnefletschen von Metall.
Ihr Kopf schoss herum, aber es war nur Tom, der zurückkam und sich auf seinen Platz setzte. Er warf ihr einen Blick zu und dieser rutschte auf ihre Hände in ihrem Schoß.
Der Junge nahm sich eine Lektüre und hob seinen Kopf nicht für die nächste einundhalbe Stunde. Sierra hingegen rutschte näher zu Abraxas und blickte ihm über die Schulter, während er Partie für Partie gegen Frederick gewann.
Ein ganz so schlechter Schachspieler war er auch wieder nicht.⚜️⚜️⚜️
Sie aßen auch das Abendessen im Abteil, das weiche Leselicht beleuchtete ihnen den Tisch und sie sperrten die Nacht hinter die Fenster.
Der Zug fuhr weiter und die Stimmung lockerte sich. Sierra zeigte Eliot wie man Zöpfe flocht und er nahm Elizabeth als Versuchskaninchen her. Diese bemühte sich Eliots Freude zu bewahren, indem sie die Frisur nicht auflöste und betonte wie talentiert er war.
Lorya und Helen ließen die Schachfiguren zwischen den Tellern hindurchmarschieren und starteten schon bald Wettrennen mit den hölzernen Abbildern.
Walburga erzählte Sierra von dem Häuserkrieg und daraufhin zählte jeder nach, wie oft er im Krankenhaus lag. Eliot gewann, mit knappem Vorsprung zu Helen und Jim.
Tom meldete sich die ganze Zeit nicht zu Wort, nur sein Blick weilte in der Gesprächsrunde. Abraxas führte eine Diskussion mit jedem der sich einbinden ließ, das waren jedoch lediglich Edward, Jim und Frederick.
Sie fingen mit der Debatte über den Zug als Flugobjekt an und endeten bei der Frage, auf welcher Höhe Wolken standen. Der Abend pendelte zwischen Lachkrämpfen und hitzigen Diskussionen, das Essen wurde zur Nebensache und heiße Freude lief in Sierras Blutkreislauf.
„Frederick wie wär's mit Denken bevor reden", spottete Walburga und Sierras Blick schweifte aus dem Fenster.
Dunkelheit lag hinter den Glasscheiben, tiefe, klebrige Dunkelheit und darunter das Meer.
„Das sagt die Richtige-", schoss Frederick zurück, aber Sierra hörte ihm nicht mehr wirklich zu, sie lehnte sich an den blonden Malfoysohn und verwahrte den Abend für immer in ihren Erinnerungen.
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Todesspiele mit einer Todesfee
FanfictionEine Halbwaisin, versteckt vor der Welt und in sich ein Wesen, das sie nicht kontrollieren kann. Ein Malfoysohn, repräsentiert die höhere Schicht und weiß doch nicht, wer er wirklich sein will. Und ein Parselmund, Erbe von Slytherin, machthungrig un...