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Wir ruderten weiter bis an die südlichste Spitze des Festlands und schoben da unsere Flöße an Land. Sophie saß die ganze Zeit starr an die Schlafsäcke gelehnt und hatte einen beunruhigend leeren Blick.
Ich blieb bei ihr, als sie sich vom Floß schleppte und sich in den Sand fallen ließ. Sie hatte seit Stunden kein Wort mehr gesagt und das Funkeln in ihren blauen Augen war erloschen. Sie beobachtete den Mondaufgang, als hätte sie alle ihre Gefühle abgestellt.
Nein, nicht alle.Alles an ihr drückte vollkommene Schuld und Reue aus. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, wie sie sich fühlen mochte und deswegen sagte ich nichts. Irgendwann fasste ich mir allerdings ein Herz, hob ihre Hand aus dem Sand und verschränkte meine Finger mit ihren. Sie zeigte keine Reaktion und obwohl es meinerseits nur eine Geste der Unterstützung sein sollte, klopfte mein Herz bis zum Hals.
Um uns herum wuselten die anderen und gingen ihren Aufgaben nach. Lance murrte, dass ich nichts beitrug, aber Himaya stellte ihn schnell ruhig. Feuerholz wurde gesammelt, ein Lagerfeuer entzündet, Fackeln in den Boden gesteckt, Schlafsäcke ausgebreitet. Der Strand war flach und gut zu überblicken, sollte sich etwas nähern würden wir es immerhin kommen sehen. Nicky und ich wurden für die erste Nachtwache eingeteilt. Jemand versuchte Sophie dazu zu bringen sich in einen der Schlafsäcke zu kuscheln, aber sie reagierte auch darauf nicht. Wir hatten inzwischen neun Schlafsäcke, wenn also drei Leute Nachtwache hielten, konnten alle anderen bequem schlafen. Sophie wurde mit uns für die Wache eingeteilt, damit sie sitzen und in Ruhe gelassen werden konnte. Nicky und ich unterhielten uns leise und stocherten hin und wieder im Feuer herum, um es am Leben zu halten. Ob wir gesehen wurden, war uns egal. Das Feuer würde Tiere von uns fernhalten, und wenn Menschen sich mit uns anlegen wollten, sollten sie es versuchen. Ich war jedenfalls in Mörderstimmung.
Aber es passierte rein gar nichts.
Als Nicky und ich zu müde wurden, weckten wir unsere Ablösungen und tauschten die Plätze. Sich in einen vorgewärmten Schlafsack zu kuscheln musste eins der angenehmsten Gefühle der Welt sein. Selbst Sophie ließ sich von uns in Himayas Schlafsack bugsieren und legte sich hin. In ihren weit offenen Augen spiegelten sich die Sterne. Als hätte sie Angst vor dem, was sie sehen würde, wenn sie ihre Augen schloss.
Es dauerte allerdings nicht lange, bis ich einschlief, Sophies Finger nach wie vor mit meinen verschränkt.
***
Als es am Morgen hell wurde, ergriff eine tiefsitzende Nervosität die Gruppe. Sophie aß nichts und war wortkarg und ich nahm mir vor, sie den ganzen Tag nicht aus den Augen zu lassen. Wir mussten uns von den Flößen verabschieden und konnten nur hoffen, sie wiederzufinden, wenn wir – hoffentlich mit dem zweiten Artefakt – hierher zurückkehren würden.
Waffen wurden verteilt, Rucksäcke gepackt, Schlafsäcke auf Rücken geschnürt. Schlimm genug, dass wir unsere mühsam zusammengezimmerten Flöße hierlassen mussten, alles andere wurde mitgenommen. Es war auch durchaus machbar, aber manche von uns mussten einen Schlafsack und einen Rucksack tragen. Dann ging es los. Zuerst noch am Strand entlang, bis wir den südlichen Zipfel der Insel hinter uns ließen und Drayo's Cove erreichten. Von dort aus mussten wir wohl oder übel den Dschungel betreten.
Beim Holzfällen- und sammeln für die Flöße waren wir stets darauf bedacht gewesen, nicht zu weit in den Dschungel einzudringen. Jetzt ließen wir alle Vorsicht fahren, arrangierten uns so, dass immer zwei Leute nebeneinander liefen und ließen zum ersten Mal die trügerische Sicherheit des Strandes hinter uns.
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ARK
AdventureWir alle blätterten gleichzeitig die nächste Seite um und fanden endlich ein bisschen mehr Text vor. „Sieben Stämme", las Lance vor. „Doch nur ein Stamm kann überleben." 28 Teenager. 7 Stämme. 1 Ziel. Unendlich viele Bedrohungen.