Feuer hält dich warm, also hol eine Fackel raus oder mach ein Lagerfeuer, wenn es zu kalt wird.
Der T-Rex hielt inne, brüllte, erschütterte die Luft, brachte die Erde zum Beben. Ich war gelähmt vor Angst, konnte nicht denken, alles lief wie in Zeitlupe vor meinen Augen ab.
Die Welt kippte mit einem Schlag wieder in die normale Geschwindigkeit zurück, als Chiyo einen so durchdringenden Schrei ausstieß, dass mir das Blut in den Adern gefror.
Sie hatte bloß dagesessen. Und doch hatte der Rex sie bemerkt. Er richtete seine Bernsteinaugen auf sie und brüllte nicht mehr.
Kemen schrie ihren Namen und ich sah aus dem Augenwinkel, wie er sich bereitmachte, loszustürmen. Tim hielt ihn gewaltsam auf, selbst als Kemen nach ihm schlug. „Das schaffst du nicht!", brüllte er direkt in Kemens Gesicht.
Alle anderen kamen jetzt auch auf die Füße. „Dort!", rief Himaya und machte bereits die ersten Schritte in die Richtung, in die sie deutete. Ganz in unserer Nähe befand sich der dritte Pfad. Was auch immer uns dort erwarten würde, es konnte nur besser sein, als das hier.
„Wir können sie nicht hierlassen!", schrie Kemen und ich spürte seinen Schmerz, spürte ihn in meinem ganzen Körper.
„Wir haben keine Wahl!" Pablo half Tim, Kemen in die Richtung des Ausgangs zu bugsieren.
„Kemen!" Chiyos panische Stimme, verzerrt vor Angst, schallte zu uns herauf. Kemen begann wieder gegen Tim und Pablo zu kämpfen und nun versuchte auch Nicky ihn davon abzuhalten, in den sicheren Tod zu laufen. „Nein!", schrie dann wieder Chiyo. „Nein! NEIN!"
„Chiyo!"
Die Hälfte von uns rannte, die andere kümmerte sich um Kemen, der es wohl irgendwann einsah und verstummte. Wir rannten, rannten so schnell wir konnten über den ebenen Pfad, vorbei an einer kleinen Gruppe Dodos, durch niedrig gewachsene Pflanzen bis hin zu Felsen, die über dem Pfad und den Klippen eine Art natürlichen Bogen bildeten.
„Lasst uns hier hochklettern!", schlug Diego außer Atem vor und diesmal befolgten wir seinen Rat. Der Bogen funktionierte wie eine Brücke und wir fanden alle darauf Platz. Stille breitete sich um uns herum aus und die Geräusche des Dschungels schienen in unserer Wortlosigkeit umso lauter zu werden. Mit der Zeit atmeten wir alle nicht mehr so schwer, beruhigten uns. Chiyos Abwesenheit lastete tonnenschwer auf jedem einzelnen von uns.
Ich wusste nicht, wie lange wir so dahockten und niemand ein Wort sprach. Himaya war die erste, die die Stille durchbrach. Nach einem kurzen Blick zum Himmel sagte sie: „Wir müssen noch mal zurück."
Mehrere Leute reagierten darauf mit ungläubigen „Was?!"
„Natürlich müssen wir zurück!", ereiferte sich überraschend Kemen. „Vielleicht konnte sie sich retten, vielleicht hat sie sich versteckt, vielleicht –"
Niemand brachte es über sich, ihm zu sagen, wie gering die Wahrscheinlichkeit dafür war.
„Was, wenn der Rex noch da ist?", gab Sophie zu bedenken.
„Wir können jedenfalls nicht hier übernachten", entgegnete Himaya.
Also kletterten wir wieder runter. Auf dem Pfad zwischen den Steinwänden war es bereits dämmrig und kaum ein Sonnenstrahl schaffte es durch den Blätterbaldachin über uns bis auf den Boden. Zum Glück war es leicht, dem Pfad zu folgen und wir begegneten keinem Tier. Es war merkwürdig, ohne Gepäck und den Speer in den Händen unterwegs zu sein, doch auf der Flucht vorhin hatten wir uns nicht damit aufhalten können, irgendetwas mitzunehmen. Einige von uns hielten ihre Jagdmesser in unsicheren Händen, aber andere Waffen hatten wir zurücklassen müssen.
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ARK
MaceraWir alle blätterten gleichzeitig die nächste Seite um und fanden endlich ein bisschen mehr Text vor. „Sieben Stämme", las Lance vor. „Doch nur ein Stamm kann überleben." 28 Teenager. 7 Stämme. 1 Ziel. Unendlich viele Bedrohungen.