Forest Spirit

Chapter - 38

Elian

Klirrend knallten unsere Schwerter aufeinander. Es galt nur noch Kraft auszuüben, doch das Ergebnis war offensichtlich.

Mein fehlendes Training merkte man mir viel zu sehr an, als ich von Kain einfach zurückgedrängt wurde. Und wie ich es bereits erwartet hatte, wurde mir Hirana einfach aus der Hand geschlagen und landete einige Meter weiter genauso wie ich am Boden. Kain hatte mein Fallen jedoch nicht bedacht und im Sonnenlicht sah ich seine Klinge aufleuchten, die ungehalten auf mich zu sauste.

Badum.

Mein Herz gab einen kräftigen Schlag von sich und kaum, dass ich darüber nachgedacht hatte, nur einen Gedanken daran verschwendet hatte, bildete sich die Wand aus hellen Sternen schützend um mich und Kains Schwert prallte daran ab.

Hingegen meiner Erwartungen flog es jedoch nicht weg, sondern hielt sein Schwert weiterhin fest am Griff. Obwohl seine Hände durch den Rückstoß heftig zitterten und er einen Fluch ausstieß, weil die Kollision wohl so unangenehm durch ihn vibriert war..

Mit hochgezogenen Augenbrauen schüttelte er seine Hände aus, steckte die Klinge in den Boden und stützte sich dann auf den Griff, und sah auf mich runter.

»Du bewegst dich zu ungeschickt. Dein Kampf mit Gloria sah ja ganz gut aus, aber du holst viel mehr nur auf Glück mit deinem Schwert aus. Wo bleibt deine ehemalige Eleganz?«

Seufzend ließ ich mich auf meinen Rücken fallen und legte mir meinen Arm über die Augen.

Die Arbeit war auszuhalten, obwohl sie sich stapelte. Das kam davon, wenn man sich nicht mehr wie ein Wahnsinniger an die Aufgaben setzte. Aber nur weil mir dafür gewaltig in den Arsch getreten wurde. Und ich hatte nicht vor, meinen Gefährten länger zu quälen, indem ich mich quälte.

Silvan unsterblich zu machen, zeichneten sich trotzdem durch tiefe Augenringe aus, obwohl ich genug schlief und auch aß. Die Arbeit war auch nicht all zu erdrückend. Trotzdem schaffte ich es kaum mich zu konzentrieren. So als würde sich mein Körper verweigern oder langsam runterfahren.

Der Schild zog sich zurück und die enorme pulsierende Kraft, die von meinem Herzen ausging, löste sich auf.

»Na komm. Willst du noch länger am Boden liegen bleiben? Vergiss nicht, dass wir uns extra im Wald zurückgezogen haben, damit niemand sieht, wie du verlierst.«

Bösartig hob ich meinen Arm und durchlöcherte Kain mit meinen Blicken.

»Guck nicht so. Du weißt, ich spreche bloß die Wahrheit aus.«

Genervt stöhnte ich. Er hatte ja Recht. Sagen würde ich es ihm trotzdem nicht.

»Na komm.« Er hielt mir seine Hand entgegen, die ich nur widerwillig annahm und mich zurück auf meine Beine ziehen ließ. Langsam schlenderte ich auf Hirana zu und hob mein Schwert auf.

»Wie hast du das eigentlich gemacht?«, fragte Kain dann.

Verwirrt wegen der Frage, zog ich meine Stirn kraus, sah aber aufmerksam zu ihm. »Was meinst du?«

»Wie hast du die Tür geöffnet? Es ist ja schon immer klar gewesen, dass der weiße Hirsch stark ist. Aber du hast praktisch die Zelle gesprengt, um da rein zu kommen. Ich bezweifle nicht, dass du das so oder so könntest. Aber du sahst etwas aus, als wärst du von einem Geist besessen, was absolut ironisch ist.«

Seufzend nahm ich mein Schwert in beide Hände und sah auf die glänzende Klinge herab. »Ich kann es nicht richtig beschreiben. Elladans Seele hat sich mit meiner vermischt, weshalb sich mein Seelenspiegel etwas verändert hat. Meine Kraft hat sich dadurch auch verändert. Und als wir uns verbanden, erhielt ich dieses Schwert. Kein anderer Herrscher hatte sowas vorher bekommen, deshalb...«