Heute war ich vor meinem Wecker wach, was auch gut so war, denn ich musste noch meine Hausaufgaben für Philosophie machen.
Um 6:40 Uhr schnappte ich mir dann mein Skateboard und fuhr zur Schule.
Ich war gerne immer ein bisschen früher da, um in Ruhe meine Sachen holen zu können und um vielleicht noch ein bisschen Zeit zu haben mich mit Clary oder den Jungs unterhalten zu können.
Als ich auf den Schulhof kam war seltsamerweise kaum jemand da, was zu dieser Uhrzeit echt seltsam war, schließlich hatte es nichtmal das erste Mal geschellt.
Mit einem komischen Gefühl im Magen drückte ich die schwere Tür auf und machte mich auf den Weg zu meinem Spind.
Auch im Gebäude war es seltsam ruhig, was meinen Argwohn nur weiter anheizte.
Ich holte mein Handy raus, um Derrick eine Nachricht zu schreiben.Wo seid ihr alle? Ich bin in der Schule und habe bis jetzt noch keine Menschenseele gesehen. Dabei ist doch heute Mittwoch, habe ich irgendwas verpasst?
Tippe ich schnell in mein Handy und lehne mich dann an meinen Spind und warte.
Derrick kommt sofort online und beginnt zu schreiben.Konm dafaus!
Soforr!
Geh bloss nickt in due Nähe des Wakdes!
Wsrte!
Icg hol divh ab!
Warte an Einfang auf much!Schrieb er hektisch.
Woran ich merkte, dass er hektisch war?
Die Nachrichten hatten lauter Schreibfehler und kamen alle einzeln an.
Mein Puls schlug höher und ich wurde unruhig.
Vorsichtig ging ich leise zurück zum Eingang und öffnete die quietschende Tür.
Vor der Tür war alles ruhig und auch sonst konnte ich nichts ungewöhnliches feststellen, außer, dass niemand draußen war.
Ich nahm meine AirPods raus und setzte mich auf die Stufen vor dem Eingang und wartete dort auf Derrick.
Nach 5 Minuten kam dieser um die Ecke gejoggt und ich ging ihm langsam entgegen.
„Oh Gott, Pray, was machst du für einen Mist!" begrüßte er mich und drückte mich eng an seine trainierte Brust.
„Hey ich hab dich ja auch vermisst, aber kannst du mir bitte erklären, was hier los ist? Warum ist Niemand draußen? Wieso wurde ich nicht informiert?" fragte ich ihn, doch er hörte mir gar nicht zu, seine Augen wanderten unruhig hin und her.
„Hallo? Derrick!" quengelte ich und endlich lagen seine Augen wieder auf mir.
„Sorry, ich dachte du hättest die Nachricht von der Schule bekommen. Es soll wohl wieder eine Leiche gefunden worden sein, aber diesmal nicht im Wald, wie die anderen sondern mitten in der Einkaufsstraße. Die Leiche war wieder voll zerfetzt und es fehlte ein Bein." erklärte er mir die Kurzfassung und mir wurde übel.
„Glauben sie wieder es war ein Wolf?" fragte ich und sofort wanderten meine Gedanken zu dem schwarzen Wolf, den ich im Wald getroffen habe.
„Nicht ein Wolf. Ein WERWOLF! Es waren wieder erst Wolf spuren zu finden und danach von jetzt auf gleich keine Spuren mehr." flüsterte Derrick und seine Augen fixierten etwas hinter mir.
Langsam wollte ich mich umdrehen, um zu sehen, was da war, doch Derrick hielt mich an den Schultern fest.
„Okay, Pray, du musst mir jetzt vertrauen. Du gehst jetzt ganz langsam zum Schultor und drehst dich nicht um, wenn du da angekommen bist, dann rennst du so schnell wie es geht zu dir nach Hause und warte nicht auf mich, ich komme klar. Ich schreib dir wenn ich zu Hause bin, hast du mich verstanden?" fragte er mich eindringlich und fixierte dabei immer noch etwas hinter mir.
„Aber warum-" Derrick schnitt mir böse das Wort ab.
„Tu's einfach. Frag nicht, mach einfach!" wies er mich zurecht und ich nickte benommen.
Was war denn plötzlich in ihn gefahren?
„Okay, verstanden." murmelte ich und Derrick zählte von 3 runter, dann ging ich langsam bis zum Tor und ab da rannte ich los.
Jedoch konnte ich es mir nicht verkneifen, mich doch einmal umzudrehen.
Auf dem Schulhof sah ich eine dunkle pelzige Gestalt und ihr gegenüber stand, dort wo gerade eben noch Derrick gestanden hatte, ein hellgrauer Wolf.
Schnell drehte ich mich wieder um und rannte den ganzen Weg bis zu mir nach Hause.
Dort schloß ich hektisch die Tür auf und schmiss diese hinter mir zu und lehnte mich unregelmäßig atmend dagegen.
Sicherheitshalber schloß ich hinter mir wieder ab, bevor ich meine Schuhe auszog und mich in die Küche setzte, wo ich mir ein Glas Wasser nahm, was ich auf Ex trank.
Ich wechselte schnell noch meine Jeans gegen eine bequeme Jogginghose und dann begann das warten, ich musste unbedingt wissen, was mit Derrick war, ob es ihm gut ging.
Die Zeit verging und trotzdem bekam ich keine Nachricht von Derrick, er müsste auch längst zu Hause sein.
Ich konnte nicht länger warten, weshalb ich Noah und Tyler in eine Gruppe tat und ihnen eine Nachricht schrieb.Leute, habt ihr was von Derrick gehört?
Ich war vorhin an der Schule und niemand war da und dann meinte Derrick ich soll sofort nach Hause und er würde mich abholen. Dann hat er sich plötzlich so seltsam verhalten und meinte ich soll verschwinden und mich auf keinen Fall umdrehen, das habe ich aber trotzdem gemacht und dann waren auf unserem Schulhof plötzlich zwei Wölfe.Schrieb ich schnell und schilderte ihnen im Groben, was passiert war.
Schnell bekam ich Antworten von den beiden, jedoch nicht die, die ich erhofft hatte.Welche Farben hatten die Wölfe? -Noah
Wann war das?
-Tyler
Ähm die Wölfe waren einmal schwarz und einmal hellgrau, wieso ist das wichtig? -Pray
Oh fuck wir haben ein Problem, Tyler! -Noah
Und das war vor circa 45 Minuten. -Pray
Pray, ich hol' dich ab und dann erklären wir dir alles unterwegs. -Tyler
Hä? Was ist hier los ihr tut ja so, als wäre ich plötzlich in irgendeine Geheimsache verstrickt... -Pray
😬😬😬-Tyler
🥶🥶🥶- Noah
Okayyyy? Ich warte dann wohl. -Pray
Bin in 5 Minuten da. -TylerGenervt legte ich mein Handy weg und stellte mein Glas in die Spüle.
Warum waren sie so seltsam auf einmal?
Nach 5 Minuten hupte es und ich hätte mich fast zur Tode erschreckt.
Schnell schnappte ich meinen Schlüssel, schlüpfte in meine AirForce und schloß dann die Tür wieder auf, nur um sie danach wieder zu verschließen.
Meiner Mama hatte ich einen Zettel geschrieben, wo draufsteht, dass ich mit Freunden draußen bin, damit sie sich keine Sorgen macht.
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Im Bann des Vollmondes
WerewolfNach der Trennung ihrer Eltern, muss die 17 Jahre alte Pray sich nun in dem Heimatdorf ihrer Mutter neu zurecht finden. Was einst vertraut war in ihrer alten Heimat ist nun neu und fremd, genau wie die Menschen, die in Northville wohnen. Die gleicha...