Kapitel 35

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„Hör auf dein Herz, Pray. Zu wem fühlst du dich zugehörig, wer ist das fehlende Puzzleteil in deinem Kunstwerk?" fragte Cino und in dem Moment waren meine Gedanken sofort bei ihm.
„Du" hauchte ich und die Wolfsgestalt löste sich auf und in meiner menschlichen Gestalt kauerte ich vor Cino auf dem kalten Boden.
Schnell zog dieser sein Jackett aus und legte es mir schützend um die Schultern.
Seine Hände verweilten dort und er zog mich noch ein Stück näher an sich ran, bevor er sanft mit seinen Händen mein Gesicht umfasste und dann vorsichtig seine weichen Lippen auf meine legte.
Zaghaft erwiderte ich seinen Kuss und als wir uns lösten, war dieses Funkeln in seinen Augen, welches sich bestimmt auch in meinen widerspiegelte.
Als wir uns vom Boden erhoben, brachen plötzlich Derrick, Noah, Tyler und Alex durch die Büsche vollkommen bereit jeden umzuhauen, der in ihrem Wege stand.
Doch als sie mich, nur in Cinos Jackett gehüllt, sahen, blieben sie wie angefroren stehen.
„Auch mal am Geschehen eingetroffen?" fragte ich amüsiert von ihren irritieren Gesichtern.
„Ähh wir wollten dich retten?" gab Noah dann langsam von sich und schaute sich um, alle anderen Wölfe hatten bereits das Weite gesucht, als sie von Ethans Bann befreit waren.
„Sehr lieb von euch, aber tatsächlich habe ich mich bereits selbst gerettet." grinste ich und die Augen der Jungs wurden noch größer, falls das möglich war.
„Trommelwirbel ... ich bin auch ein Werwolf." lachte ich und jetzt lag die Kinnlade der Jungs definitiv auf dem Boden.
Langsam kamen sie näher und Alex musterte konzentriert Cino, der schützend seine Arme um mich gelegt hatte.
„Wer ist er?" gab er dann sehr klug von sich und deutete auf Cino.
„Das ist Cino. Mein Seelenverwandter." brachte ich dann heraus und konzentrierte mich darauf Alex Gesichtszüge zu entziffern.
Ein Staunen ging über sein Gesicht und er legte fragend den Kopf schief.
„Wie ist das möglich? Du bist doch meine Mate?" fragte er dann zögerlich und Cinos Griff verhärtete sich um mich.
„Alex, du musst dich irren, ich habe diese Verbindung zu Cino, die ich zu keinem anderen jemals gespürt habe." versuchte ich ihm sanft die Lage zu erklären, doch Alex schien alles andere als verständnisvoll.
„Nein", knurrte er und kam langsam näher, „du bist meine Mate, keine Diskussion."
„Zwing mich nicht dir weh zu tun, Alex." knurrte ich zurück und ich spürte wieder dieses faszinierende brennende Gefühl, doch diesmal wusste ich genau was kommt und gab mich diesem komplett hin.
Alex hatte sich ebenfalls bereits verwandelt und sprang mit großen Sprüngen auf uns zu, Nisha übernahm die Kontrolle und keine Minute später lag Alex zusammengekauert unter ihr.
„Ich wollte es wirklich friedlich halten hier, aber du lässt mir keine andere Wahl, als dich zurück in dein Territorium zu verweisen und dir zu raten dort bis an dein Lebensende zu verweilen." knurrte Nisha und ihre grünen Augen blitzten.
Mit eingeklemmten Schwanz stand Alex auf und entschwand schnell von der Lichtung.
Nisha zog sich zurück und Cino nahm mich wieder schützend in sein Jackett, welches ich vorher ausgezogen hatte.
„Schön, dich gesund und munter wieder zu sehen Pray, wir haben uns solche Sorgen gemacht." stieß Noah hervor und die drei umarmten mich freudig.
„Cino, dass sind Derrick, Noah und Tyler." stellte ich alle nochmal vernünftig vor und sie gaben sich schnell die Hand.
„Wie habt ihr mich denn gefunden?" fragte ich dann neugierig.
„Das ist eine lange Geschichte, komm wir erzählen sie dir auf dem Weg nach Hause, Cino du bist herzlich eingeladen." erklärte Derrick und Cino nickte und nahm meine Hand in seine.
Sofort spürte ich wieder dieses angenehme Kribbeln und nun schien alles so, als hätte es seinen Weg gefunden.
Im Auto angekommen reichte Tyler mir die Decke, in die ich mich hüllte und kuschelte mich dann, auf der Rückbank, an Cino.
Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen entglitt ich in die Welt der Träume, die mich mit freudigen Armen begrüßte.

The End

Im Bann des VollmondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt