Am nächsten Morgen konnte ich ausschlafen, uns war es bis zum Rest der Woche verboten worden in die Schule zu kommen und man sollte nur bei äußerster Notwendigkeit das Haus verlassen, da der Bürgermeister angeordnet hatte, dass er erst wieder Lockerungen erteilen würde, wenn dieser Wolf tot war.
Ich streckte mich, erledigte meinen morgendlichen Gang ins Bad und schlurfte dann die Treppen runter in die Küche, wo ich meine Mum mit ihrer Zeitung, einem Kaffee und einem halbaufgegessenen Brötchen sitzen sah.
„Guten Morgen, Mama. Hast du gut geschlafen?" begrüßte ich sie und sie gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Ja, allerdings und du mein Engel?" stellte sie die Gegenfrage.
„Ebenfalls, wie ein kleines Baby. Neben mir hätte vermutlich eine Bombe platzen können und ich wäre nicht wach geworden." kicherte ich und meine Mutter grinste.
„Freut mich, dass du dich hier wohl fühlst, ich war wirklich sehr erleichtert, als du mir erzählt hast, dass du hier so schnell Freunde gefunden hast und das sie nett zu dir sind." beichtete sie mir und ich umarmte sie feste.
„Ich auch, Mama, ich auch. Du weißt ja gar nicht, was für eine Angst ich hatte, dass mich niemand mag und alle nur komisch wären." lächelte ich und nahm mir dann mein Müsli und die Milch.
Schnell schüttete ich mir was ein und stellte die Milch dann wieder in den Kühlschrank.
„Ich muss dich leider schon wieder verlassen, da ich nicht wie du auf der faulen Haut liegen kann. Die Arbeit ruft, mach dir einen schönen Tag mit den Jungs die waren vorhin schon da und meinten, sie würden gegen 10 Uhr wiederkommen." grinste sie verschwörerisch und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch genau 15 Minuten übrig hatte.
Meine Mutter verließ das Haus und ich schlang mein Müsli runter, sprintete ins Bad, wobei ich mir auf der Treppe erstmal noch eine Schürfwunde holte, da ich abgerutscht war.
Schnell putzte ich Zähne, kämmte nebenbei meine Haare, machte Deo drauf, bisschen Parfüm, hetzte dann in mein Zimmer, zog eine Jogginghose an und ein Top, natürlich davor noch Unterwäsche, irgendwelche Socken und dann klingelte es auch schon.Ich sprang die Treppe runter und ignorierte dabei das Brennen meines Schienbeines und riss dann die Tür auf.
„Wow, da konnte es ja einer kaum abwarten uns wiederzusehen." grinste Noah und schlang seine muskulösen Arme um mich, mit denen er mich fast zerquetschte.
„Lass sie los, Noah, du bringst sie noch um." grinste Tyler und von ihm wurde ich als nächstes zerquetscht, wie eine alte Cola Dose.
„Eyy, eigentlich wäre ich als erstes dran, ich kenne sie am längsten." grinste Derrick und drückte mich eng an seine trainierte Brust.
Als er mich losließ ging ich endlich zur Seite, sodass sie alle reinkommen konnten.
Sie zogen ihre Schuhe und Jacken aus und ich zeigte ihnen im Schnelldurchgang das Haus und erklärte die wichtigsten Wege: Küche, Badezimmer, Wohnzimmer.
Ich brachte sie ins Wohnzimmer, bevor ich aus dem Keller die Cola holte und auf einem Tablett 4 Gläser balancierte.
„Sag uns nicht, du bist gerade erst aufgestanden?" fragte Noah dann völlig aus dem Nichts und ich überlegte schnell, woran man das merken könnte.
„Neiiiiiiin natürlich nicht, wieso fragst du?" überspielte ich schnell die Lage und mein Gehirn konnte nicht aufhören mir zu sagen, dass ich irgendwas vergessen hatte, nur WAS konnte es mir nicht sagen.
„Ach so dann rennst du wohl immer mit Zahnschiene im Mund rum." grinste der Teufel selbst und zuckte die Schultern, bevor er sich ein Glas Cola eingoss.
„Mieser Pisser." knurrte ich und ging hoch ins Bad, um die Schiene rauszunehmen, wobei mir einfiel, dass ich Trottel dann ja auch meine Zähne nicht wirklich geputzt habe.
Schnell putzte ich diese nochmal schnell, bevor ich dann wieder runter ging.„Sag schon, wie lange hattest du Zeit, nachdem deine Mutter es dir erzählt hat?" fragte Derrick und alle schauten mich neugierig an.
„Na gut, 15 Minuten." schnaubte ich und sie schauten mich verständnislos an.
„In 15 Minuten kriege ich meinen Ablauf drei mal hin." sagte Tyler dann und schaute verdutzt aus der Wäsche.
„Ja das riecht man." kicherte ich und von den beiden anderen Jungs kam ein grölendes „OHHHH! Hops genommen!".
„Na wart's ab." knurrte Tyler und schon drehte ich mich um und rannte los, er hinter mir her und natürlich war er schneller als ich.
Er packte mich an der Hüfte und warf mich über seine Schulter, bis er mit mir zur Couch zurückging, mich dort WWE-mäßig drauf klatschte und solange kitzelte, bis ich fast erstickt wäre.
„*hechel* *hechel* ich... ich... hahahahahahahahha... ich... kapi... ich kapi... kapituliere... ich kapituliere." brachte ich abgehackt hervor und er zog sich zurück und ließ mich halb tot auf der Couch zurück.
„Du Pray... *hüstel* ..." begann Noah dann und sah mir starr in die Augen.
„Was denn?" fragte ich und überlegte, was diesmal falsch sein könnte.
„Man ehm dein Top öhm das ist ähm weggerutscht man ühm sieht dein Bh." brachte er dann heraus und ich sah, dass sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde runter wanderte.
Ich lief rot an und schnell richtete ich mein Top wieder dahin, wo es hingehörte.
„Whoopsie, naja sollte mir eigentlich nicht peinlich sein ihr seid schließlich wie kleine Brüder zumindest vom geistigen Alter." zuckte ich die Schultern und sofort richteten sich alle Blicke auf mich.
„Das nimmst du zurück!"
„Du provozierst es echt!"
„Drei. Zwei. Eins. Los!"
So schnell es ging nahm ich die Beine in die Hand und flüchtete mich in den Raum, den Mama und ich den Kinosaal nannten.
Der Boden war mit flauschigem Teppich bedeckt und der Raum quoll förmlich über an Kissen, Decken, Bettlacken und Matratzen.
Ich nahm mir ein paar Kissen und Decken und versteckte mich dadrunter, zumindest war das mein Plan.
Sofort fanden die Jungs mich und rissen mir die Decke weg.
„Du hast was wichtiges vergessen Schätzelein: wir sind Werwölfe, wir riechen dich ganz einfach." grinste Derrick und danach wurde ich so heftig gekitzelt, dass ich echt keine Luft mehr bekam.
„Okay... Timeout *atme* was wollt ihr... dass ihr... aufhört?" fragte ich, der letzte Ausweg eines Verzweifelten.
„Einen Kuss!"
„Gangbang!"
„Einen Blowi!"
Die Antworten waren nicht gerade hilfreich und das gab ich ihnen auch mit meinem berühmten Augenrollen und meinem schönsten aller Finger zu verstehen.
„Na gut, wir wollen Kuchen, danach Film gucken und dann Mädchenabend." beschloss das Kartell und ich seufzte.
„Mädchenabend? Müsst ihr mir was beichten?" fragte ich vorsichtig nach.
„Willst du Fragen stellen, also weiter gekitzelt werden oder akzeptieren sie die Bedingungen?" fragte Tyler und tat dabei auf Geschäftsmann.
„Ist ja gut, was für einen Kuchen wollt ihr?" fragte ich die Babys und im Einklang kam: „Prinzessin Lillifee Kuchen."
Ich grinste und ging dann mit meinen Kindergartenkindern in die Küche, wo sie mir dabei halfen und zusahen, wie ich Kuchen backte.
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Im Bann des Vollmondes
WerewolfNach der Trennung ihrer Eltern, muss die 17 Jahre alte Pray sich nun in dem Heimatdorf ihrer Mutter neu zurecht finden. Was einst vertraut war in ihrer alten Heimat ist nun neu und fremd, genau wie die Menschen, die in Northville wohnen. Die gleicha...