Kapitel 19

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ER WAR JA KOMPLETT NACKT NACH EINER VERWANDLUNG!

Ich lief knallrot an und hielt mir die Hände vor die Augen.
„Ahh es ist dir endlich auch eingefallen." kicherte er und drohte mir die Hände von den Augen zu nehmen.
„Lass mich." lachte ich und drückte sie nur noch stärker gegen meinen Kopf.
„Außerdem schuldest du mir noch eine Antwort." räusperte ich mich.
„Sie waren nicht so unschuldig wie du denkst und tatsächlich gehen nicht alle auf mein Konto." wich er ein wenig dem Thema aus.
„Ach ja?" hakte ich nach, denn jetzt wollte ich erst Recht eine Begründung und detaillierte Ausführung.
„Jaaa, also der erste Mann den ich tötete, der hatte seine 14 jährige Tochter in die Drogensucht getrieben, woraufhin sie sich im Bach hinter dem Haus ertränkt hat, ich zerrte ihn danach in den Wald. Die zweite Leiche gehörte einer Frau, nicht irgendeine Frau, sondern die Leiterin der hier ansässigen Firma für Immobilien." unterbrach er und sah mich ernst an.
„Ähmm und was ist daran so schlimm Leiterin für eine Firma für Immobilien zu sein?" fragte ich verständnislos.
„Sie hat schon mehrere Leute verarscht und ihnen unnötig Geld aus den Taschen gezogen, nur damit sie damit ihr Luxusleben finanzieren kann, nebenbei hat sie des öfteren Steuern hinterzogen und auf die Kosten ihrer Käufer sich ein neues Auto und mehrere Shoppingtouren bezahlt." erklärte er und ich verstand langsam, dass das, was die Medien einem sagen und wie sie es darstellen teilweise ganz verdrehte Tatsachen sind.
„Glaubst du mir? Ich würde wirklich niemals jemanden einfach aus Spaß töten." murmelte er und ich sah wieder in seine Augen, die mich so ehrlich anschauten.
„Ich glaube dir. Tut mir Leid, dass ich so misstrauisch war." entschuldigte ich mich und er winkte ab.
„Wäre ich auch gewesen. Ich bin übrigens nicht ohne Grund hergekommen." fiel ihm dann ein und er stand auf, weshalb ich mir wieder die Augen zuhielt.
„Jetzt stell dich nicht so an." kicherte er und ich konnte das necken in seiner Stimme deutlich hören.
„Doch, Sekunde." empörte ich mich und krabbelte dann zu dem Haufen mit den Sachen der Jungs.
„Hier bitte, dann kann ich dich auch wieder angucken." murmelte ich und hielt ihm eine Jogginghose von Noah und einen Pulli von Derrick hin, da er der breiteste war.
„Tut mir Leid, das geht nicht. Sie würden riechen, dass jemand anderes ihre Sachen anhatte und sie suchen mich sowieso schon und wollen mich vermutlich umbringen." merkte er an und ich erfror in meiner Bewegung.
„Sie wollen dich umbringen?" stotterte ich geschockt und schaute direkt in seine hellen Augen.
„Jap, sie wollen mich umbringen, damit ihre Stadt „Werwolffrei" ist." erklärte er und wirkte dabei kein bisschen besorgt darüber, dass er bald sterben könnte.
„Komm mit hoch, da habe ich glaube ich irgendwo noch einen Pulli von meinem Ex, den kannst du von mir aus danach zerfetzen." murmelte ich kurz dazwischen.
„Aber das können sie nicht machen, schließlich bist du unschuldig, naja eigentlich nicht, aber du hast das richtige getan." plapperte ich wild drauf los und überschlug mich in meinen Gedanken.
„Wieso hast du noch einen Pulli von deinem Ex?" fragte er und mir fiel auf, dass ich noch gar nicht seinen Namen wusste.
„Keine Ahnung hab ihm den irgendwie nie wieder gegeben. Aber sag mal, wie heißt du eigentlich?" fragte ich dann und er lächelte mich an.
„Alex und du?" stellte er die Gegenfrage und ich verriet ihm meinen Namen.
„Wow, Pray ist ein seltener und ungewöhnlicher Name, jedoch finde ich ihn auch schön, er passt zu dir. Sollte ich wirklich beten bei dir? Machst du mir das Leben sonst zur Hölle?" kicherte er dann und zog dabei eine Augenbraue hoch.
„Wenn du dir nicht langsam was anziehst, dann solltest du das, ja." knurrte ich und er winkte beruhigend ab.
„Ganz ruhig Tiger, aber eine Jogginghose wäre mir lieber." grinste er und ich holte die frisch gewaschene Jogginghose von Derrick aus dem Waschraum.
„Hier die ist von dem hellgrauen Wolf, ich trag sie danach einfach und wasche sie danach nochmal." erklärte ich ihm und drehte mich dann um, sodass er sich anziehen konnte.
„Du bist echt verklemmt." scherzte er und sofort gefroren meine Gesichtszüge und ich krampfte heftig.
Tränen flossen mir über die Wangen und ich rutschte an der Wand herunter.
„Hey hey hey, was ist los? Das war doch nur als Scherz gemeint." kniete sich Alex sofort vor mich und Besorgnis lag in seinen Augen.
„Nichts." presste ich hervor und sofort kamen die Flashbacks wieder.
„Nein, nichts ist gut. Ich wollte echt dich nicht beleidigen oder so." flüsterte er dann besorgt und ich wischte mir mit der Handfläche über die Augen.
„Was ist passiert? Was hat er gemacht?" fragte Alex dann und schaute mir direkt in die Augen.
„Erzähl ich dir irgendwann mal, bitte, lass gut sein." hauchte ich zitternd und Alex nahm mich eng in seine Arme und drückte mich an seine warme Brust.
„Versprochen?" fragte er nochmal und hielt mir seinen kleinen Finger hin.
„Versprochen." schluchzte ich und lenkte meine Gedanken auf das hier und jetzt.
„Na komm, du meintest es hat einen Grund, dass du hergekommen bist, obwohl dich alle tot sehen wollen." versuchte ich mich an einem Lächeln und rückte von ihm ab.
„Ja stimmt, warte kurz hier." befahl er mir und verschwand dann in dem Busch, der am nächsten zu der Terrasse war.
5 Sekunden später kam er mit einer Tasche in der Hand wieder rein und holte aus dieser eine kleine Schachtel.
Er überreichte sie mir und innen war eine feine Goldkette an der ein türkisfarbener Edelstein hängte.
„Wow sie ist wunderschön, aber wofür?" fragte ich ihn und bewunderte den Edelstein, der so hell funkelte, wie seine Augen.
„Dafür, dass du mich bei unserer ersten Begegnung vermutlich vorm sterben bewahrt hast. Sie hatten mir an dem Tag eine Falle gestellt mit Dornen in die ich reingetreten bin, alle hatte ich rausbekommen, bis auf diesen einen, er war zu tief drin. Wärst du nicht da gewesen und hättest ihn entfernt hätten sie immer weiter der Blutspur folgen können, bis ich vor Erschöpfung zusammengebrochen wäre und dann wäre es ein leichtes Spiel für sie gewesen. Außerdem hast du mit dem Geruch deines Parfüms und dadurch, dass du mich gestreichelt hast, meinen eigenen Geruch überdeckt, sodass sie vermutlich dann in eine andere Richtung gelaufen sind." erklärte er und schenkte mir dann sein schönes Lächeln.
„Soll ich sie dir ummachen?" fragte er und ich nickte und drehte mich dann mit meinem Rücken zu ihm.
Vorsichtig machte er sie mir drum und legte dann seine Hände auf meine Schulter, um mich umzudrehen.
„Wow sie sieht wunderschön an dir aus." lächelte er leicht verträumt und ich schaute sie mir nochmal genauer an, sie glänzte und war echt wunderschön.

Im Bann des VollmondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt