Des Todes knochige Hand

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Das einst funkelnde Licht in mir, erloschen, 

Im Winde verweht, die tobenden Geister erbarmungslos erschossen, 

Zwischen Leben und Tod bewegten sie sich, 

Ein einzelner Schuss ließ sie erstarren, 

Ergreifen konnten sie meine ausgestreckte Hand nicht, 

Erloschen ist ihr Licht, nun sind sie gefangen in der beklemmenden Leere meiner Seele, 

Ein scheinbar ewiges Verharren. 



Die Menschen fragen mich, wieso ich nicht zeige, wozu ich fähig bin, 

Wieso ich so dermaßen wenig Gebrauch von meiner Stimme mache, 

Der Grund ist, dass der Tod mir mit seiner knochigen Hand meinen Hals zuschnürt, 

Es hat keinen Sinn, gegen dieses erdrückende Gefühl anzukämpfen, das nur ich spüren kann.

Kälte breitet sich in meinem Innern aus, 

Vertreibt die Wärme des Lebens, die mir nicht gebührt, 

Wann hört es auf, wann?



Verständnislose, vorwurfsvolle Augen blicken mich an, 

Könnt ihr nicht sehen, warum ich nicht reden kann?

Nein, ihr könnt es nicht sehen, weil eure Augen den Anblick des Todes nicht ertragen, 

Das helle Licht wollt ihr bewahren, die dunkle Sicht euch ersparen, 

Während eure Blicke weiter wandern, 

Bricht mit jeder Sekunde ein weiterer Teil meiner Seele ab, 

Verloren fühle ich mich im Stimmengewirr andere Seelen, 

Die sich nicht mit dem Tod abquälen. 



Wie gerne würde ich mir die Seele aus dem Leibe schreien, 

Stattdessen versuche ich nicht zu weinen, 

Tod sehen will mich der Tod, 

Ich gebe nach und lasse mich ein, 

Ein Stück meiner Seele ist nicht mehr rein, 

Stiller Tag, stille Nacht, 

In meinem Kopf bin ich immer wach, 

Nach außen hin bloß eine Leiche, 

Sehen könnt ihr nicht, wie ich verbleiche. 


(geschrieben am 09.07.2020) 




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