Ertrunken im Nebel des Gefühls

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Ich liege hier, im regengetränkten Gras,
meine wasserundichten Augen suchen die Dunkelheit, das pure Entfachen der inneren Wahrnehmung, mein Augenlicht verblasst, doch zwinge ich den Geist meines Selbst in den ausgeweinten Himmel zu starren,

Nicht nachgeben, nur nicht nachgeben flüstert die schwache Stimme in meinem eingezwängten Unterbewusstsein, doch die düstere Umwelt hält mich zum Narren,

Ein feuchter, unaufhaltbarer Nebel schleicht sich tonlos an mich heran, umgibt mich sowohl von Außen als auch von Innen,
ich spüre wie das Wesen des Nebels meinen blassen Körper verschlingt, ohne Gnade werde ich von den Verwandten der Regentropfen und der Tränen in die Verdrängung der Sichtbarkeit entführt, entfesselt von meinen Sinnen,

Auch meine Gedanken entschwinden der Klarheit, wie eine Fliege von dem höherrangigen Frosch aus dem Leben gezerrt wird, werden meine Gedanken von einem dominanten Gefühl ins Dunkel verbannt,

Traurigkeit, die Mutter aller schmerzender Tränen, lebt in mir und nährt sich von dem dämmernden Nebel meines Verstandes, lässt alles um mich trüb und tunichtgut wirken, als sei es der Geist einer unglücklich verstorbenen Person, der umherzieht und mich fand

Die Blätter der Bäume verlassen ihre grünverhangene Gestalt, ein Verlust

Der sonst hell erleuchtete Mond sinkt farblos unter die grauen Wolken, der Tag lässt den seelenlosen Mond ins Jenseits der Unsichtbarkeit und herausstechenden Alleinherrschaft verschwinden, ein Machtspiel

Das Gras unter meiner nun geisterhaft unfarbpigmentierten Haut steht nicht aufrecht, sondern wird von schweren Tränen des Himmels erdrückt, ein Kampf der Stärke

Die Umwelt färbt zweideutig auf mich ab, ich liege im weiten Meer von Grashälmen, unter mir ertrinken qualvoll die Hüter der Natur, Käfer und Insekten werden von flutartigen Tränen überschwemmt

Die Traurigkeit beherrscht das Geschehen auf Erden, die Verteilung von einem einzigen Gefühl... ihrer Selbst,
die Machtübernahme der Natur ist das Ebenbild einer Marionette, die von den Strängen der Düsterniss in Ketten gelegt wird, es lässt auch mich in das tiefe Tal der verblassten Natur einsinken, während der Nebel immer verdichteter rennt und rennt

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