Malec Fernbeziehung

312 15 2
                                    

Hast du denn schon Bescheid gegeben, dass du den Job in Alicante annehmen möchtest?", fragte Magnus Bane, Hexenmeister von Brooklyn, seinen Freund, Alec Lightwood. Ich hab Aline gesagt, ich würde sie es bis spätestens bis heute Abend wissen lassen", erwiderte dieser, Magnus bemerkte aber, dass er es vermied, ihn anzusehen. „Was ist los, Alec? Hast du Zweifel?", fragte er, während er vorsichtig seine Hand streichelte. „Ja, aber nicht, weil ich glaube, dass ich diesen Job nicht machen kann, es ist eigentlich viel einfacher, du bist der Grund.", erklärte Alec. „Aber Alec, Ich kann dich doch besuchen kommen", versuchte dieser ihn aufzumuntern, doch Alec sah nicht glücklicher aus, eher im Gegenteil. „Was ist denn los?", fragte Magnus verwirrt. „Magnus, du kannst mich nicht besuchen kommen, es sind keine dunklen Wesen in Alicante erlaubt, wusstest du das nicht?". Nein, das hatte er tatsächlich nicht gewusst, oder vielleicht doch, er hatte es nur verdrängt, schon seit dem ersten Mal, als Alec dieses Angebot bekommen hatte. 

„Nein, oder doch, Ich hatte es nur verdrängt.", sagte Magnus deprimiert und bewegte sich langsam auf Alec zu. Dieser streckte die Arme sehnsuchtsvoll nach ihm aus und Magnus nahm ihn in den Arm und streichelte seinen Rücken. Er spürte wie Alec sich verkrampfte und einige Sekunden später spürte eine Träne, nur eine einzige, weitere würden auch nicht folgen, so gut kannte er Alec inzwischen schon, immerhin waren sie schon eine ganze Zeit zusammen, auf seiner Hand, und wie sie dann langsam weiter nach unten rollte, um dann in den Untiefen von Magnus' Mantel zu verschwinden. „Ich weiß es doch auch nicht, Magnus", äußerte sich Alec, nachdem er sich wieder von ihm gelöst hatte. „Ich dachte, du hast schon ewig von so einem Job geträumt", fragte Magnus verwirrt nach. „Ich hab' schon immer davon geträumt, jemanden wie dich kennen zu lernen", gab Alec zu, sah aber nicht verschüchtert weg, wie Magnus erwartet hatte, sondern sah ihm direkt in die Augen dabei. 

„Aber die Stelle gilt doch nicht für immer oder?", warf Magnus nachdenklich ein. „Nein, jedes Jahr werden neue Schattenjäger dafür ausgesucht, der Vertrag gilt also ein Jahr", erklärte Alec ihm verwirrt, nicht in der Lage herauszufinden, wieso Magnus ihm diese Frage stellte. „Na dann, ist die Sache doch klar. Ich gebe dich auf jeden Fall nicht mehr her, dafür liebe ich dich zu sehr, also, was bleibt uns noch übrig?". Er sah neugierig zu Alec, ob dieser von selbst darauf kommen würde, doch dieser starrte nur mit leerem Blick auf die Wand und die Bar hinter ihnen. „Hallo, Alec, bist du noch da? Ist doch klar oder? Schon mal was von Fernbeziehungen gehört?", ließ Magnus die Bombe platzen.

„Fernbeziehung?". Endlich hatte er Alec's Aufmerksamkeit und bevor er diese wieder woanders hinlenken konnte, sprach er weiter. „Ja, Alec, Fernbeziehung. So nennt man es, wenn zwei Menschen, die weit voneinander weg wohnen, immer noch eine funktionierende Beziehung führen. Das funktioniert aber nur, wenn sich die beiden wirklich lieben, ansonsten können wir das gleich vergessen." „Aber ich liebe dich, wirklich, und ich möchte ja auch nicht, dass unsere Beziehung endet. Aber glaubst du wirklich, dass es funktioniert? Nach Alicante ist es wirklich ein ganz schönes Stück und ich hab gehört, dass das W-Lan da echt schlecht sein soll. „Hey, Hey, Alec, stopp. Aber hat jetzt mal Pause, denn wir werden nie herausfinden, ob es funktioniert, wenn wir es nicht probieren, oder?". „Ja, du hast ja Recht", seufzte dieser und wieder lagen sie sich in den Armen und gaben sich gegenseitig Halt, so lange sie noch konnten. „Dann ruf jetzt Aline an, dass du den Job annimmst, ich werde auf dich warten, ok?", schlug Magnus vor, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten. „Ja, das mach ich. Ich liebe dich", fügte er dann noch zögerlich hinzu, bevor er Magnus einen Kuss gab und dann aus der Bar ging, um zu telefonieren.

...

„Alec, wir schaffen das ok? Wir telefonieren jede Nacht, jetzt wo sich rausgestellt hat, dass das W-lan in Alicante doch nicht so schlecht ist", sagte Magnus zu Alec, als sie sich vor dem Institut voneinander verabschiedeten, er würde jetzt von ihm nach Alicante geschickt werden, und von dort würde er so schnell auch nicht mehr wegkommen. Ein Jahr, das musste doch zu schaffen sein, andere schafften das, und länger, doch auch. Wieso dann nicht sie? Alec seufzte und drehte sich zu seinen Eltern und Izzy und Max, die sich, außer Magnus, noch vor dem Institut aufgestellt hatten, um ihn zu verabschieden. Einer nach dem anderen ging nach vorne, um Alec zu umarmen, ja, sie würden ihm auch fehlen, selbst seine Eltern, die manchmal wirklich furchtbar sein konnten. Aber er konnte das Gefühl gar nicht beschreiben, das er jetzt hatte, da er sich von Magnus verabschieden musste. Er hatte eine wahnsinnige Angst, dass ihre Fernbeziehung nicht funktionieren würde und dass sie Schluss machen mussten. Doch daran mochte er noch gar nicht denken, sie hatten es ja noch gar nicht ausprobiert, er musste sich jetzt einfach überraschen lassen, mehr blieb ihm doch gar nicht übrig. 

Malec One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt