Malec Flitterwochen II

334 10 0
                                    

Alec war nervös. Nachdem sie die Côte D'Azur verlassen hatten, wollte Magnus ihm partout nicht sagen, wo sie als nächstes hinreisen würden. "Es soll eine Überraschung sein", verdeutlichte er ihm wieder, wenn Alec ihn anflehte, es ihm doch zu erzählen. Irgendwann hatte er aufgegeben und einfach nur versucht, ihren restlichen Aufenthalt in Frankreich zu genießen. Sie hatten sich viele Museen angesehen, aber auch einfach nur am Strand relaxed, weshalb Alec den Urlaub als sehr gelungen einstufte. Nun hatten sie ihre Koffer gepackt und standen wieder hinter dem alten Gebäude, hinter dem sie bei ihrer Anreise aufgetaucht waren. "Willst du mir nicht doch verraten, wo es hingeht?", quengelte Alec und sah Magnus mit seinem besten bittenden Blick an. "Nein, mein Schatz, aber ich weiß, dass es dir gefallen wird", grinste dieser und zwinkerte ihm zu, bevor er seine Hand nahm. "Bereit?", fragte er. "Bereit, wenn du es bist", gab Alec zurück und gemeinsam stiegen sie in das lila leuchtende Portal. 

Sie kamen hinter einem etwas heruntergekommen aussehenden Holzhaus wieder hinaus und für einen Augenblick konnte Alec nur die Sonnenstrahlen sehen, die ihn blendeten. Allerdings hatte er sich bereits einige Sekunden später an die strahlende Sonne gewöhnt und sah sich um. Neben dem Holzhaus, bei dem sie standen, befand sich ein großer Korb mit exotischen Früchten und noch exotischer aussehenden Süßigkeiten und daneben stand ein Schild, darauf stand "Herzlich Willkommen" auf Englisch, etwas, das wie Deutsch oder Schwedisch oder so aussah und eine Schrift, die er überhaupt nicht zuordnen konnte. Magnus offenbar schon, denn er sagte: "Ah, das hier, das letzte ist die offizielle Landessprache Dhivehi, obwohl hier natürlich alle Englisch und auch Deutsch sprechen, hier sind eine Menge Deutsche". 

Dann fasste er sich an die Stirn und schloss für einen Moment die Augen. "Tschuldige, Alec, ich glaub, jetzt muss ich dir schon mal sagen, wo wir sind oder?". "Ja, dafür wäre ich relativ dankbar", entgegnete Alec. "Wir sind...auf den Malediven, ich weiß, es ist sehr touristenlastig, aber ich habe gesehen, dass es hier ganz tolle Bungalows gibt, bei denen es überhaupt keine Nachbarn gibt. Wir können an den Strand gehen, essen gehen, wir haben All Inclusive, und wir können schnorcheln gehen und sogar ein paar Haie sehen." Er versuchte Alec zu überzeugen, hatte aber keine Ahnung, dass er das längst geschafft hatte. Das sah er dann auch, denn Alec fing an zu lächeln, genau dieses kleine, schüchterne Lächeln, in das er sich verliebt hatte. Alec hatte damals bei ihrer Hochzeit ganz genau das selbe Lächeln aufgesetzt, als sie sich gegenseitig das Ja-Wort gegeben hatten. "Spätestens bei Haien hattest du mich", grinste er, legte seinen Arm um Magnus' Taille, um ihn an sich zu ziehen und zu küssen. Magnus grinste in den Kuss und schlang die Arme um Alecs Hals. 

Einige Minuten, oder auch Stunden, später lösten sie sich wieder und betraten die Lobby. Wow. Sie bestand praktisch nur aus verglasten Fensterfronten, von denen aus man einen wunderschönen Blick auf den nahe liegenden Strand und das Meer hatte. In einer lichtdurchfluteten Ecke standen zwei Marmor-Tische mit Computern und einem Schild, auf dem "Rezeption" draufstand, natürlich wieder in verschiedenen Sprachen. "Herzlich Willkommen im Como Maalifushi, was kann ich für Sie tun?", fragte sie ein Mädchen hinter dem Tresen mit dem strahlendsten Lächeln, das sie jemals gesehen hatten. "Wir würden gerne einchecken. Bane", sagte Magnus freundlich, aber bestimmt. "Natürlich. Sie haben einen Bungalow reserviert. Für 2 Personen, richtig?". Magnus nickte, sie tippte etwas in ihren Computer, ein Blatt Papier wurde ausgedruckt und sie reichte ihnen zwei schicke Plastikkarten für die Tür, auf der auch die Nummer ihres Bungalows stand. 

"Hier haben Sie einen Plan für das Hotel, auf dem ist auch Ihr Bungalow eingezeichnet und wenn Sie das Blatt umdrehen, finden Sie alle wichtigen Informationen. Sie haben All Inclusive gebucht, Sie dürfen also alles im Wellness-Bereich benutzen und auch die Pools stehen Ihnen natürlich zur Verfügung. Alle Essenszeiten finden Sie natürlich auch auf dem Blatt. Haben Sie noch Fragen?", fragte sie zum Schluss ihrer kurzen Rede. "Im Moment nicht, aber falls etwas auftaucht, kontaktieren wir Sie natürlich", lächelte Magnus. "Natürlich, über die 1 erreichen sie uns immer", zwitscherte sie fröhlich, bevor Magnus und Alec sich abwandten und sich in Richtung Tür aufmachten, die hinaus zu den Bungalows führte. "Gott sei Dank sind wir hier draußen, ich dachte schon, sie hört nie auf zu reden", beschwerte sich Alec, kaum, dass sie hinaus getreten waren. "Ach komm schon, sie war doch ganz süß", hielt Magnus dagegen, doch das schien Alec nur noch mehr anzustacheln. "Findest du sie gut oder wie?", fragte er, wurde bereits wütend. Doch Magnus tat das einzig Richtige. Er nahm Alecs Gesicht in seine Hände, gab ihm einen kurzen Kuss und sagte: "Du weißt, ich will nur dich.". Alecs Gesicht entspannte sich wieder und er legte den Arm um Magnus' Schultern, während dieser seinen Arm um Alecs Taille gleiten ließ.

So machten sie sich auf den Weg zu ihrem Bungalow, wobei sie auf dem Weg an wunderschönen Sträuchern und Blumen vorbeikamen. "Nummer 19, das müsste er sein", sagte Magnus schließlich und zeigte auf einen relativ großen Bungalow, der mitten im Nirgendwo stand, nur umrissen von Büschen, einigen winzigen Bäumen und einer Blumenwiese mit den verschiedensten Blumen. "Na dann, schauen wir uns das doch mal an", riss Magnus Alec aus seinen Gedanken und ging den schmalen Weg zu ihrem Bungalow hoch. Er steckte die Karte in die Tür, worauf sich diese leise öffnete. Beide betraten gespannt den Bungalow. Sofort überkam beide ein Gefühl der Geborgenheit. Der Bungalow bestand hauptsächlich aus Holzmöbeln, die meisten waren in einem schlichten dunkelbraun gehalten, nur das reinreiße Bett fiel aus der Norm. Auf dem Boden lag ein großer Fellteppich, der ehrlich gesagt sehr bequem aussah und die Tür, die zum Badezimmer führte, erinnerte eher an eine Plastiktür. "Wow. Das hab ich mir ehrlich gesagt ziemlich anders vorgestellt, viel moderner.", sagte Magnus, zuckte dann aber mit den Schultern und küsste Alec stürmisch, während er ihm die vollgestopfte Tasche von der Schulter rupfte, seinen Rucksack hatte er vorher schon abgelegt. Immer noch wild küssend stolperten sie langsam aufs Bett zu, dort legte Alec sich zuerst hin, bevor Magnus über ihn glitt. "Ich liebe dich", flüsterte Alec leise und sah Magnus fest in die Augen. "Ich liebe dich auch, so sehr", flüsterte er zurück, bevor er ihn wieder küsste, sanft aber dieses Mal. So ließen sie sich gemeinsam aufs Bett nieder und hatten den sanftesten Sex, den sie jemals gehabt hatten.

Eine undefinierbare Zeit später:

Alec und Magnus lagen immer noch im Bett und Alec kuschelte sich an Magnus' Brust. "Magnus, kann ich dich was fragen?", unterbrach er die Stille, die aufgekommen war. "Natürlich, schieß los, Alec", meinte Magnus freudig und Alec drehte seinen Kopf so, dass er Magnus in die Augen schauen konnte. "Wieso hast du vorher noch nie jemanden geheiratet? Hast du schon einmal daran gedacht?", fragte er erstaunlich selbstsicher. "Alexander, ich bin doch auch nur ein Mensch", fing Magnus zögerlich an. "Na ja gut, zumindest zur Hälfte. Natürlich habe ich darüber nachgedacht." "Mit wem?", kam sofort die Frage, die Magnus gehofft hatte, dass Alec nicht stellen würde. "Eine Zeit lang Camille, wir waren schon so lange zusammen, fast 100 Jahre. Natürlich denkt man da irgendwann ans Heiraten. Doch an dem Abend, an dem ich ihr den Antrag machen wollte, hat sie mir gestanden, dass sie etwas mit einem anderen Vampir gehabt hatte und dass sie mir nie treu sein könnte. 

Da hab ich Schluss gemacht und den Ring im Klo runtergespült, ich habe es nie bereut. Und zum anderen war da Imasu. Ich habe ihn sehr geliebt, und er mich, aber er war ein Mensch, er wusste nichts von meiner wahren Identität. Ich habe nicht mal überlegt, ihm überhaupt einen Heiratsantrag zu machen, eigentlich hatte ich schon immer gewusst, dass Imasu mehr wollte, als ich geben konnte. Na ja, dann kam für eine ganze Weile überhaupt niemand mehr und dann, na ja, kamst du.". Er fuhr sich kurz durch die Haare, bevor er fortfuhr. "Ich wusste nicht von Anfang an, dass du derjenige sein würdest, dem ich letztendlich einen richtigen Heiratsantrag machen würde, aber mit der Zeit wurde es mir immer mehr bewusst. Du bist ein Schattenjäger, ich bin ein Schattenwesen, wir dürften eigentlich nicht einmal zusammen sein, aber es war einfach unmöglich, von dir wegzubleiben. Und kurz vor dieser Schlacht, da wusste ich es und ich war so glücklich, als du mich vor allen Leuten geküsst hast und ich wusste, dass ich dich nie wieder gehen lassen kann, da wusste ich, ich muss dich heiraten." Alec, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte, drehte sie plötzlich so, dass er über Magnus zu liegen kam und sagte: "Ich liebe dich auch so sehr und ich will nie wieder neben jemand anderem aufwachen", bevor er Magnus küsste, der nicht hätte antworten wollen, selbst wenn er die Chance gehabt hätte. Der Kuss intensivierte sich, doch bald löste Alec den Kuss und kuschelte sich wieder an Magnus, der ihn liebevoll näher an sich heranzog und seinen Kopf küsste.

Hey Leute, 

Ich bin genial, ich habe zwei Kapitel in zwei Tagen geupdatet. Wuhu!!

Das ist der erste Teil dieses Kapitels, der zweite wird in den nächsten Tagen folgen und jo, ich würde mich über Votes und vor allem Kommentare freuen :))

Bis bald,

euer Einhorn










Malec One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt