Alec Pov
Ich zitterte. So nervös war ich in meinem ganzen Leben noch nie gewesen, noch nicht mal, als ich Magnus nach einem Date gefragt habe oder als wir uns das erste Mal geküsst hatten, hm obwohl, da hatte ich ja eigentlich gar keine Chance gehabt nervös zu sein. Ich lächelte bei der Erinnerung:
„Alexander? Bist du noch unter uns?", fragt er belustigt, nachdem wir das ‚Hunter's Moon' verlassen haben. „Was? Ja, ich hab nur nachgedacht". „Worüber?", fragt er interessiert. Etwas verwirrt und überrascht sehe ich ihn an, sonst interessiert sich nie jemand dafür, was ich denke oder fühle. „Nichts besonders", sage ich also und werde prompt rot, was meine Aussage lügen straft. „Ich wäre echt ziemlich blöd, wenn ich dir das jetzt glaube, oder? Also rück schon raus, worüber hast du wirklich nachgedacht?". Etwas beschämt senke ich den Kopf und schweige. Er nimmt mit seiner Hand mein Kinn und zwingt mich in seine goldbraunen Augen zu sehen. „ok, nochmal, worüber hast du nachgedacht?", fragt er nochmals. „Na gut, wenn du es unbedingt wissen musst, ich habe mich gefragt, wie es ist, dich zu küssen", gebe ich beschämt zu. „Oh, dann hoffe ich, diesen Gedanken aus deinem hübschen Kopf vertreiben zu können". Und noch bevor ich die Einzelteile dieses Satzes analysieren kann, hat er sich schon über mich gebeugt und mich geküsst. Vor Schreck halte ich einen Moment die Luft an, dann schlinge ich meine Arme um seinen Hals und küsse ihn zurück.
„Alec, wo bleibst du denn? Ich habe dich schon vor 5 Minuten zum Abendessen gerufen", ruft in diesem Moment meine Mutter Maryse von unten. Ich beeile mich ihrer Bitte zu folgen, da die Nachricht, die ich ihn mitzuteilen hab, sie vermutlich ziemlich schocken wird. Unten angekommen begrüßt Maryse mich mit einem strengen Blick, sie hasst es, wenn ich zu spät komme, sei es, weil ich noch auf Mission mit Jace war oder, was in letzter Zeit häufiger vorgekommen ist, wovon sie natürlich aber nichts wissen, mit Magnus in seiner Wohnung war.
Dieser Gedanke bringt mich zum Grinsen, was mir von meiner Familie einige verwirrte Blicke einbringt, sogar von Max, der normalerweise gar nichts von seiner Außenwelt mitbekommt. „So, also wie war euer Tag?", fragt mein Dad, kaum, dass wir uns hingesetzt und zu essen angefangen haben. Izzy und ich senken beide wie auf Kommando den Kopf, denn ich war mit Magnus unterwegs und Izzy, wie ich aus sicherer Quelle weiß, mit Simon, von dem sie unseren Eltern auch noch nichts gesagt hat. Oh man, ich weiß, dass ich jetzt bald mal mit der Sprache rausrücken muss, aber ich weiß einfach nicht wie. Kaum merklich zittern meine Hände und auch meine Knie, was mich selber mehr stört, als ich sollte. Ich habe schon vor langer Zeit akzeptiert, wer oder eben in diesem Fall, was ich bin. Ich weiß, dass alle immer sagen, man muss auf den richtigen Moment warten, aber den gibt es meiner Meinung nach gar nicht, denn jeder Moment kann der richtige sein, er muss nur richtig genutzt werden. So also stochere ich nur in meinem Essen herum und überlege mir, was ich sagen soll. Und plötzlich, und ohne mein absichtliches Zutun räuspere ich mich vernehmlich. Alle heben die Köpfe von ihrem Essen und sehen mich an. Mist, ich habe gar nicht gemerkt, dass ich Max und meine Eltern aus einem Gespräch gerissen habe, aber ich war einfach zu sehr mit dem beschäftigt, was ich jetzt sagen muss.
„Mom, Dad, ich muss euch etwas sagen.", fange ich also an. „Ja, Alec, du hast doch nicht schon wieder alle weißen Sachen in rosa verwandelt?", fragt Maryse panisch. „Was? Nein, es ist was anderes. Ich... bin mit jemandem zusammen". Es ist das einzige, was mir einfällt. „Oh, Alec, deine erste Freundin. Wer ist sie?", fragt Maryse mit leuchtenden Augen. „Das ist es ja, es ist kein Mädchen". Meine Eltern sehen mich verwirrt an. „Was denn sonst?", fragt mein Dad schließlich. „Sie ist ein Junge", sage ich, worauf erst einmal Stille im Raum herrscht. „Wer?", fragt mein Dad schließlich mit leiser Stimme. „Magnus Bane. Ich bin mit Magnus zusammen", sage ich mit fester Stimme. Da kichert Max plötzlich los. „Alec hat einen Freund, Alec hat einen Freund". Gegen meinen Willen muss ich grinsen, denn Max muss man einfach liebhaben. „Magnus? Magnus Bane, der Hexenmeister?", fragt meine Mutter, die ganz blass geworden ist. „Ja, genau der, ich liebe ihn". „Alec, das kannst du doch nicht ernst meinen? Du bist..?" „Ja, Mom, ich bin schwul", sage ich bestimmt und sehe ihr dabei in die Augen. „Ich wusste es", freute sich plötzlich Izzy neben mir. „Was?". Perplex drehe ich mich zu ihr um. „Alec, ich bin nicht blind", erklärt sie augenverdrehend. „Allein von euren Blicken hätte ich kotzen könnnen. Aber da ich euch beide mag, habt ihr meinen Segen", grinst sie und umarmt mich. „Meinen auch", sagt da Max und lächelt mich an.
Mir fällt eine Hälfte des Steins vom Herzen, meine Geschwister sind schon mal auf meiner Seite, doch was ist mit meinen Eltern? Vorsichtig schaue ich zu ihnen herüber Maryse zieht ein Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen und mein Dad sieht einfach nur wütend aus. Mit einem Satz rutscht mir mein Herz in die Hose. Tief in meinem Inneren hatte ich gehofft, sie würden anders reagieren. Obwohl ich es ja eigentlich besser wissen müsste. „Du wirst dich auf gar keinen Fall weiter mit ihm treffen", rutscht es da meinem Dad hinaus. „Dad.." „Nichts Dad, du wirst ihn nicht wiedersehen", befiehlt mein Dad. Plötzlich werde ich wütend. Das hier ist mein Leben und das werden sie mir nicht kaputtmachen. „Oh und wie ich ihn wiedersehen werde. Ich bin achtzehn Jahre alt, ich darf mich treffen mit wem ich will. „Nicht, solange du die Füße unter unserem Tisch hast", schreit er mich fast an. „Gut, dann gehe ich eben zu Magnus. Ihr könnt mir das nicht verbieten. Wenn ihr morgen mit mir reden wollt, meldet euch", rufe ich noch wütend, dann verlasse ich das Esszimmer und gehe in mein Zimmer, um einige meiner Sachen in eine Tasche zu werfen.
Eine halbe Stunde später stehe ich vor Magnus' Haustür und klingele. Nach einigen Sekunden öffnet er, bereits in seinem dunkelgrünen Morgenmantel. „Alexander, was machst du denn hier? Nicht, dass ich mich nicht freue, dass du da bist, aber warum?" „Kann ich für eine Weile hierbleiben?", frage ich. „Natürlich, du bist mein Freund, aber komm erst mal her.", sagt er, zieht mich an sich und gibt mir einen Kuss. „Ich habe es meiner Familie heute gesagt" „Oh, offensichtlich haben sie nicht so gut reagiert.". „Doch, also meine Geschwister schon, also zumindest Izzy und Max, Jace war nicht da, der ist bei Clary, aber meine Eltern waren der absolute Alptraum" „Was haben sie denn gesagt?", fragt er mitfühlend und nimmt meine Hand, während er mich ins Wohnzimmer und auf die Couch zieht. Doch bevor ich antworten kann, hält er mir schon einen Drink hin, den ich erst mal auf den Couchtisch abstelle.
„Na ja, Maryse hat gar nichts gesagt und mein Dad hat versucht mir zu verbieten, mich mit dir zu treffen". „Würdest du mir einen Gefallen tun?", frage ich und sehe, dass er nickt. „Könntest du mich umarmen und vergessen lassen, dass dieses Gespräch überhaupt stattgefunden hat? Ich muss mich ablenken.", bitte ich ihn. Einige Sekunden später liege ich in seinen Armen, die er um meine Taille gelegt hat. „Ich liebe dich, vergiss das nicht", flüstert er sanft in mein Ohr. „Ich liebe dich auch", flüstere ich zurück. Ich löste mich von ihm, nahm meinen Drink zur Hand und trank ihn in einem Zug aus, wobei ich den bitteren Alkohol schmeckte. „Besser?", fragt Magnus neben mir. „Viel besser. Ich hab noch eine Bitte" „Alles, was du willst, Alexander", murmelt er in meine Haare hinein, denn er hat mich sofort wieder an sich gezogen, als ich meinen Drink runtergekippt hatte. „Ich würde jetzt gerne duschen und dann einfach nur mit dir kuscheln und gemeinsam einschlafen, geht das?"
„Ich hab doch gesagt, alles was du willst, Alexander und diesen Wunsch erfülle ich gerne." Danke"; murmele ich, stehe dann auf und gehe ins Badezimmer. Dort dusche ich, putze dann meine Zähne und trockne mich dann ab. Mit dem Handtuch gehe ich dann ins Wohnzimmer, hole dort eine Boxershorts aus meiner Reisetasche und schlüpfe hinein. Im Schlafzimmer angekommen, schlüpfe ich unter die Bettdecke, wo Magnus schon wartet, der auch nur eine Boxershorts anhat. Ich rücke zu ihm, lege meinen Kopf auf seine Brust und meine Arme um seinen Bauch, bevor ich meinen Kopf seinem zuwende. „Ich liebe dich und ich bin so froh, dass ich dich habe, nicht jeder hätte sich so selbstlos um mich gekümmert". „Ich liebe dich auch. Du bist mein Freund, du hättest für mich dasselbe getan", flüstert er und sein Atem kitzelt an meinem Ohr. Ich lasse meinen Kopf wieder auf seine Brust sinken und schließe die Augen. „Gute Nacht, Magnus". „Gute Nacht, mein Schattenjäger, schlaf gut", sagt auch Magnus, dann gleite ich langsam ins Traumland hinab.
Hey, Leute, es gab zwar bis jetzt keine Rückmeldungen für die One-Shots, aber da ich sehr viel Spaß daran habe sie zu schreiben und versprochen habe jeden oder zumindest jeden zweiten Tag zu updaten, mache ich es trotzdem.
Diese Woche und nächste Woche wird wahrscheinlich nichts kommen, da ich nicht da bin, aber danach wieder jeden Tag oder spätestens jeden zweiten. Im Übrigen freue ich mich schon über 7 Leser! :D
euer Unicorn
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Malec One-Shots
FanfictionWie schon auf dem Cover zu sehen, schreibe ich hier Malec One-Shots. Manche von ihnen werden Au sein, andere wiederum nicht. Malec ist boyxboy, also wer das nicht mag, sollte die 'Geschichte' gar nicht erst anfangen. Viel Spaß beim Lesen! PS: Ich w...