Malec Flitterwochen

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Côte D'Azur, Frankreich

„Wow, es ist wunderschön", staunte Alec Lightwood, als er und sein Freund Magnus Bane durch das Portal, das er geschaffen hatte, gestiegen waren und in Frankreich wieder herausgekommen waren. Sie standen nun hinter einem unauffälligen Gebäude, das offensichtlich früher als Bekleidungsfabrik gedient hatte. Es war noch warm, obwohl es sicherlich schon 8 Uhr abends war, bestimmt noch 24 Grad. „Also? Wie gefällt es dir? Das letzte Mal war ich hier im 19. Jahrhundert, da ist die Fabrik noch gestanden", meinte Magnus und lächelte, er schien in Erinnerungen zu schwelgen." „Ja, genau, also, ich hab ja noch nicht so viel gesehen, also kann ich da noch nichts zu sagen", sagte Alec und schmunzelte. „Stimmt, ich hab ja vergessen, dass du noch nie über Idris hinausgekommen bist", meinte Magnus und  strich Alec kurz über die Wange, bevor er nach seiner Hand griff und ihn mit sich zog. Sie standen nun auf einer hell erleuchteten Straße, was aber eigentlich total unsinnig war, da es noch hell war.

Genau das waren die Dinge, die Alec einfach nicht an den Irdischen verstand, wieso taten sie nur so etwas unlogisches? Doch dann riß er sich zusammen, er war schließlich mit seinem frisch angetrautem Ehemann hier, er musste einfach das Beste daraus machen! Mit neuer Energie versuchte er, mit Magnus mitzukommen, der sich gezielt einen Weg durch die Menschenmenge bahnte. Als er ihn schließlich erreicht hatte, hielt er ihn leicht am Arm fest. „Hey, Magnus, ich bin auch noch da", erinnerte er ihn und konnte sich nur schwer das Lachen verkneifen. „Oh, ja, tut mir Leid, Alexander", meinte Magnus schuldbewusst und blieb stehen." „Schon gut. Du scheinst eine Menge Erinnerungen an diese Stadt zu haben?", fragte er dann interessiert. „Ja, die ein oder andere", entgegnete Magnus und grinste. „Hey, in meiner Gegenwart wird nicht über andere Männer nachgedacht", beschwerte sich Alec, natürlich war das nicht ernst gemeint, nicht ganz zumindest. „Eigentlich war es kein Mann, hier habe ich mich in Valerié verliebt, sie war toll, leider hat es nicht lange gehalten, sie wollte irgendwann mehr, als ich geben konnte und wollte".

Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich kurz, bevor er sich zu erinnern schien, dass es Alec ja auch noch gab. „Tut mir Leid, das muss ganz schön langweilig für dich sein", entschuldigte sich Magnus. „Nein, ich finde es total interessant, etwas über dein Leben zu lernen", antwortete Alec nach einer kurzen Pause, denn eigentlich wollte er nicht über irgendwelche französischen Liebschaften Magnus' sprechen. „Komm, wir essen einen Crêpe, da hinten ist ein Cafè", versuchte Alec abzulenken, und tatsächlich sah Magnus sich neugierig um. „Ich würde tatsächlich für einen Crêpe töten, aber ich weiß ganz genau, wo es die besten gibt", versprach er, bevor er seinen Arm kurzerhand um Alecs Taille schlang, welcher den Arm seinerseits um Magnus' Schulter schloß. Gemeinsam gingen sie eine Weile im Licht der bereits eintretenden Dämmerung und genossen einfach nur die letzten Sonnenstrahlen. Alec fiel des öfteren auf, dass die Leute sie komisch ansahen, aber keinen von ihnen interessierte es, weswegen sie einfach weitergingen, als wenn nichts wäre. Etwa 10 Minuten später waren sie auf einer Straße angelangt, die Alec bei bestem Willen nicht aussprechen konnte, auf jeden Fall mit sehr vielen Akzenten und Bindestrichen.

„Ok, also hier sind wir, beim besten Café der Welt.", verkündete Magnus, als sie vor einem unauffälligen kleinen Laden stehen blieben. „Hier?", fragte Alec skeptisch. „Bist du dir sicher?". „Ich mag zwar mehr als 300 Jahre alt sein, aber dieses Café könnte ich niemals vergessen". Alec zuckte nur mit den Schultern, denn er wusste, dass es sich in 90 Prozent der Fällen lohnte, auf Magnus zu hören, wenn er etwas vorschlug. Sie betraten das kleine Restaurant. Innen sah es nicht sehr viel anders aus als außen.  Es war klein, etwas staubig und fast leer, nur ein anderes Pärchen saß noch darin. Sie setzten sich an einem der kleinen Tische gegenüber, beide auf einheitlichen Holzstühlen  mit dunkelroten Polstern. „Zwei Crêpes mit Schokolade", bestellte Magnus ganz natürlich auf Englisch. Alec wusste, dass er gut Französisch konnte und fragte sich, warum er es hier nicht benutzte." Genau diese Frage stellte er dann auch, als der Kellner wieder verschwunden war.

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