Weltreise Anfang III

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Als Alec die Augen aufschlug, war es so, als hätte ihn ein aggressiver Braun-Bär angegriffen, was ja auch der Fall war, daran erinnerte er sich zumindest noch. Was allerdings danach passiert war, daran konnte er sich einfach nicht erinnern. Und, als würde ihm jetzt erst auffallen, dass es wichtig war, fragte er sich, wo er eigentlich war. Er spürte, dass noch jemand bei ihm war und als er aufsah, sah er auch wer. Magnus Bane saß/lag auf einem Stuhl in direkter Nähe zu Alec und...schlief tief und fest. Verwirrt fragte sich Alec, wie spät es war.

"Magnus?", fragte er schließlich, als er das Gefühl hatte, seine Stimmbänder wären wieder ok. "Alec", murmelte dieser, und drehte sich in seinem Stuhl um, bis er ganz plötzlich aufwachte. "Alexander!", schrie er fast und fiel ihm um den Hals. Leise stöhnte Alec auf, allerdings nicht auf erfreuliche Weise. Dies schien Magnus auch zu bemerken, denn er ließ wieder von ihm ab und setzte sich neben ihm auf das Bett, das, wie Alec jetzt erkannte, das ihres Hotels war. Wieso hatte Magnus denn dann auf dem Stuhl geschlafen? 

"Oh, Alexander, ich bin ja so froh, dass es dir gut geht", schluchzte Magnus und Alecs Vorstellung, die er eigentlich als unmöglich befunden hatte, nämlich, dass Magnus, der Oberste Hexenmeister von Brooklyn, tatsächlich weinte. "Wieso? Was genau ist denn passiert?", fragte Alec verwirrt, dessen Erinnerungen ausgelöscht waren ab dem Moment, an dem ihn der Bär angegriffen hatte. "Der Bär hat sich auf dich gestürzt", fing Magnus an zu erzählen. "Ja, soweit weiß ich es auch noch", dachte Alec laut, bevor er still wurde, um Magnus' Geschichte zu lauschen. "Und es sah so  aus, als wollte er dich in Stücke reißen, irgendetwas hat ihn wohl angestachelt. Und ich, ich war wie bewegungsunfähig, ich konnte einfach nichts tun. Das kam erst, als du aufgehört hast, dich zu wehren. Du lagst da wie tot und da hat es bei mir einen Schalter umgelegt. Ich habe meine Magie benutzt, um den Bären bewusstlos zu machen und bin zu dir gerannt."

Magnus holte tief Luft, bevor er weiter sprach, er schien sie während der gesamten Konversation angehalten zu haben. "Ich hatte so Angst, dass du tatsächlich tot bist. Du hast dich nicht bewegt, du hast nicht mehr geatmet. Ich habe dich wieder belebt. Ohne Magie. Deine Rippe habe ich leider gebrochen, aber die habe ich wieder geheilt", sagte er eilig, auch wenn Alec das vollkommen egal war. Er wäre fast gestorben? Oder vielleicht war er ja sogar gestorben? Er konnte sich an absolut nichts erinnern. 

"Du..hast mein Leben gerettet.", brachte er irgendwann hervor und sah Magnus in die grünen Katzenaugen, in die er sich überhaupt erst verliebt hatte. "Richtig. Aber vielleicht hätte es gar nicht dazu kommen müssen, wenn ich nicht wie ein nutzloses Stück Holz rumgestanden hätte, als du mit dem Bären gekämpft hast. Ich fühle mich so schuldig". Jetzt weinte er nicht mehr, er heulte, etwas, von dem Alec gedacht hatte, dass er gar nicht im Stande war zu tun. "Magnus, du hast mein Leben gerettet. Du brauchst dich wirklich nicht schuldig fühlen. Nur wegen dir bin ich überhaupt noch am Leben. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt tot. Bitte, hör auf zu weinen.". Es war kein Befehl und auch keine Bitte, es war ein Flehen. Alec fühlte sich hilflos. Es musste doch irgend etwas geben, das er tun konnte, dass... Und plötzlich überzog ein Grinsen sein Gesicht und er beugte sich vor und.. küsste Magnus. 

Dieser hörte vor Schreck direkt auf zu weinen und erwiderte den Kuss zittrig. Der Kuss war sanft und war auch nicht der Auftakt zu mehr, es war ein Kuss aus Liebe, einer, den keiner der beiden so schnell wieder vergessen würde.

Als sie sich wieder voneinander lösten, standen Magnus nur noch vereinzelte Tränen im Gesicht. Vorsichtig wischte Alec diese mit der Hand ab, bevor er mit eben jener Magnus' Gesicht umfasste. "Ich liebe dich", flüsterte er und gab ihm einen kurzen Kuss. "Ich dich auch", flüsterte Magnus, dessen Tränen inzwischen getrocknet waren. "Legst du dich neben mich?", fragte Alec Magnus, der bis jetzt vor dem Bett gekniet hatte. "Natürlich", erwiderte dieser und einige Sekunden später lag er auch schon neben Alec. Er nahm die Decke und zog sie über sie beide, bis zu ihren Bauchnäbeln, na ja, zumindest Alecs. Vorsichtig kuschelte sich Magnus an Alecs Brust und begann automatisch mit seiner Hand durch dessen Brusthaar zu fahren, etwas das Alec zwar kitzelte, das er aber niemals gegenüber Magnus zugeben würde, da dieser es so liebte, außerdem war es aushaltbar.

"Also", fing Alec einige Minuten später wieder an zu sprechen. "Wo geht es heute Abend hin?", fragte er. "Hmmm...ich hätte da noch ein Restaurant, das ich dir gerne zeigen würde", meinte Magnus und grinste, bevor er Alecs Hand in seine nahm und sie streichelte. "Hmmm ok", stimmte Alec zu, auch wenn er fast ein bisschen Angst hatte, was Magnus da wohl wieder aufgetan hatte.

"So, hier sind wir", verkündete Magnus knappe zwei Stunden später. "Celine Dion??", fragte Alec panisch, als er das Schild sah. "Ja, sie hat hier mit ihrem Mann ein Restaurant" "Bitte, Bitte, Magnus, sag mir nicht, dass du mal was mit Celine Dion hattest", betete Alec. "Ach, Alec, was du gleich wieder denkst. Wir sind einfach nur sehr gute Freunde." "Ah ja". Sie gingen hinein und wurden von einem Kellner in Anzug und Fliege zu einem Tisch in einer Nische geführt. "Magnus, draußen stehen die Leute Schlange, um in dieses Restaurant zu kommen, wie also hast du das geschafft?", fragte Alec verblüfft. "Ich habe es dir doch gesagt. Celine und ich sind gute Freunde", beantwortete Magnus die Frage sehr offen. 

"hmm", war Alecs Antwort, der ihm immer noch nicht so ganz glaubte. "Magnus", ertönte da eine weibliche Stimme hinter ihnen. "Celine", begrüßte Magnus die große blonde Frau. Sie umarmten sich lange, fast ein bisschen zu lange für Alecs Geschmack, allerdings sagte er nichts, weil er Magnus natürlich vertraute. Tat er doch oder? "Oh, Celine, das ist Alec, mein Freund", stellte Magnus ihn dann vor und während Celine brav Alecs Hand schüttelte sah dieser ihn mit seinen grünen Katzen-Augen so liebevoll an, dass er es bereute, jemals an Magnus gezweifelt zu haben. "Ich lasse euch dann mal allein", grinste dann Celine und schon war sie wieder weg.

Das ganze Abendessen über hielten sie Händchen und unterhielten sich über alles und nichts, bis ihnen der Kellner die Rechnung brachte, welche ihnen Celine allerdings sofort wieder aus der Hand riss, da es ja "selbstverständlich sei, dass sie eingeladen seien". Magnus und Alec bedankten sich daraufhin artig bei ihr. Danach verabschiedete sie sich von ihnen und die beiden kehrten in ihr Hotelzimmer zurück, wo sie die angefangene Übung von vorher wieder aufnahmen...

Hey, Leute, ja, ich bin auch noch da, tut mir Leid, aber die Arbeit hält mich gefangen. Ich hoffe, der One-Shot hat euch gefallen, denn einen vierten Teil wird es nicht geben.

Bis bald,

euer Einhorn


Malec One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt