Kapitel 7 - Konflikte

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Aileen PoV:

Ich wartete in der Nähe meines Gemeinschaftsraums auf Leonora, da dieser ebenfalls in den Kerkern war. Sie kam aus der Tür, die zu Snapes Räumen führte und lief mit einem breiten Grinsen zu mir. Als sie ankam atmete sie durch und lachte etwas. "Noch'n Lehrer mit Stimmungsschwankungen", schmunzelte sie. Es dauerte einen Moment bis ich verstand was sie meinte, dann riss ich jedoch den Mund auf und schlug sachte auf ihre Schulter. "Nein! So wie Monsieur Longue?", fragte ich und klang wohl etwas überdreht. "Ja", lachte sie.
"Oha, das wird noch lustig mit dem", grinste sie. "Das dachte, ich mir gerade auch. Der ist so seltsam. Erst macht der mich da zur Schnecke und dann macht der sich Sorgen um meine Hand. Und der verzieht immer so seltsam sein Gesicht", sagte sie und musste lachen. Der war ja wohl vollkommen seltsam. "Boa, ne, ey. Nicht schon wieder so einer", lachte sie. Wir lachten so laut, dass es im Gang wieder hallte und die Tür des Raumes, aus dem sie gerade kam plötzlich aufgerissen wurde. Snape stürmte aus dem Raum auf uns zu. Oh, oh, das war nicht gut. "Was um alles in der Welt tun Sie hier?", fragte er. "Ganz offensichtlich lachen wir", sagte ich vorlaut und sah ihn frech an. Es war wahrscheinlich nicht gerade schlau, sich jetzt mit seinem Haus- und Tränkelehrer anzulegen, aber allein die Tatsache, dass er so war wie Monsieur Longue regte mich auf. Genauso respektlos und außerdem hatte er Stimmungsschwankungen. "Das hab ich gehört. Die Sperrstunde fängt gleich an und diesmal lasse ich Sie nicht davon kommen", sagte er sichtlich wütend. Der sollte sich mal beruhigen. Wie konnte man nur dauerhaft so schlecht gelaunt sein. "Und was fällt Ihnen ein so laut auf den Gängen rumzuschreien?"
"Was fällt Ihnen ein uns zuzuhören?", entgegnete ich und sah ihn herausfordernd an. Meine Freundin warf mir einen kritischen Blick von der Seite zu, der so viel sagte wie Wir haben uns doch schon genug Ärger eingehandelt. Aber ich hatte jetzt schon die Nase voll von Snape. Was fällt dem ein uns durchgehend fertig zu machen? "Es war nicht zu überhören", zischte er und kam näher auf uns zu, um uns dann einen Todesblick zuzuwerfen. "Wenn Sie das so sehr stört, können Sie sich ja die Ohren zuhalten", sagte ich wütend. Er sah zu Leonora, da er offensichtlich erwartete, dass sie irgendwas vernünftiges zu unserer Konversation beitrug. Auch ich schaute zu ihr und sah sie fordernd an. Die stand mir doch jetzt wohl bei. Wieso überlegte sie überhaupt so lange? Sie sah ängstlich zwischen uns hin und her. "Also...So lang die Sperrstunde noch nicht angefangen hat, haben Sie ja eigentlich nicht das Recht uns so zur Schnecke zu machen." Er sah sie wütend an. Als sie gehen wollte drückte er sie gegen die Wand, ließ aber sofort wieder von ihr ab. Dann musterte er sie bedrohlich. "Wie bitte?", fragte er zwischen zusammengepressten Lippen. Sie drehte ihren Kopf nach links, um seinem Blick auszuweichen und weil ihr seine Nähe sichtlich unangenehm war. In ihrem Gesicht spiegelte sich Angst wieder. Jetzt reicht's. "Wieso ziehen Sie sie da mit rein?", fragte ich wütend und zog ihn am Arm zurück, damit sie sich aus der Situation befreien konnte. Er riss seinen Arm schnell weg. "Gut. Da ihr ja so auf die Regeln besteht...Die Sperrstunde beginnt in einer Minute", sagte er. "Sie sollten sich also beeilen", meinte er dann an sie gewandt und sah sie finster an. Ohne zu zögern rannte sie los, während ich ihr bedröppelt nachsah und mich dann wieder Snape zuwandte. "Na vielen Dank. Meinen Sie sie hat so'n einfaches Leben. Als wäre sie so schon nicht unsicher genug und dann schüchtern Sie sie noch ein", sagte ich, vor Wut kochend. Er sah mich furchteinflößend an. "Wenn Ihre Freundin es so schwer hat, dann hätten Sie es ihr vielleicht nicht noch schwerer machen sollen."
"Sie haben sie da doch mit rein gezogen."
"Ich wusste davon nichts und abgesehen davon...Das Leben ist nicht fair und es könnte sicher von Vorteil sein, dass schon früh zu wissen." Ich sah ihn entgeistert an. Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt. "Sie haben keine Ahnung..." Ehe ich ausreden konnte, ergriff er das Wort. "Oh doch. Andernfalls hätte ich diese Aussage wohl kaum getroffen."
"Aha und sind Sie deshalb so verbittert? Und übrigens wollte ich nur sagen, dass Sie keine Ahnung von ihr haben", zischte ich. Er grinste belustigt. "Wenn du wüsstest wie viel Ahnung ich von ihr hab", knurrte er. Ich lachte amüsiert auf. "Na klar. Weil Sie so verständnisvoll sind, oder was?"
"Nein...Und noch was. Reden Sie nicht von Dingen von denen Sie nichts verstehen." Mit diesen respektlosen, überheblichen Aussagen erinnerte er mich immer mehr an unseren damaligen Lehrer und ich musste mir die Frage stellen, ob dieser weiterhin die Position der meist verhasstesten Person meines Lebens inne hatte. "Ich versteh davon mehr als Sie!"
"Gehen Sie lieber schlafen. Vielleicht beruhigen Sie sich dann ja wieder."
"Ebenso", zischte ich, wandte mich ab, murmelte das Passwort und ging in meinen Gemeinschaftsraum.

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