Hogwarts FF

Kapitel 11 - Dienstmädchen Draco

Aileen PoV:

Am nächsten Morgen wachte ich zufrieden auf. Draco wird schon noch sehen, was sein Verhalten für Konsequenzen hat. Ein schelmisches Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich öffnete den Kleiderschrank, in dem sein Outfit war und nahm es heraus. Dann ging ich in den Gemeinschaftsraum, wo er bereits war.

"Hey, Malfoy", grinste ich.
"Was willst du?"
"Etwas freundlicher bitte. Du weißt doch wohl genau, was ich will." Er seufzte und stand auf. "Okay, gut. Von mir aus. Fang an", sagte er.
"Also erstmal wirst du mich gefälligst siezen und mit...Herrin...Ansprechen und jetzt...", sagte ich und drückte ihm das Kostüm in die Hand. "Zieh das an", fuhr ich fort. Er sah mich skeptsich an. "Na los." Er wollte gehen, doch ich hielt ihn zurück. "Hier. Es wird Zeit, dass du gedemütigt bist. Ich dreh mich natürlich um, schließlich will ich deine Hühnerbrust nicht sehen, aber die anderen können dich liebendgerne begutachten", grinste ich mit selbstgefälligem Unterton. Er gab ein Knurren von sich, während ich mich umdrehte.

Während er sich umzog, kamen tatsächlich ein paar Leute in den Gemeinschaftsraum. "Warum zieht Draco sich denn hier um?", hörte ich wen sagen. "Ja. Und wieso ausgerechnet so 'n Outfit?", meinte wer anders. Gerechtigkeit.

Als er fertig war, sagte er mir Bescheid und ich drehte mich wieder um. Ich begann sofort zu lachen. Na ja, Kleider schienen ihm zu stehen. "Na los, Draco. Auf die Knie", sagte ich um mich über ihn lustig zu machen. Wieder sah er mich kritisch an und blieb einfach stehen. "Wird's bald?" Er verzog das Gesicht und kniete sich hin. "Na los. Verneig dich." Er tat wie ihm geheißen. Als er wieder hoch kommen wollte, hielt ich ihn erneut zurück. "Du bleibst da, bis wer vorbei kommt. Die sollen sehen, dass du hier nichts mehr zu vermelden hast", sagte ich gehässig. Nach einer Weile kamen wieder zwei Schüler und sahen uns verwirrt an. "Ihr könnt allen sagen, dass Draco jetzt offiziell eine Witzfigur ist und niemand mehr Angst zu haben braucht." Die Schüler lachten und gingen dann an uns vorbei. "Steh auf, Dienstmädchen", sagte ich. Er quittierte die Aussage mit einem Brummen und stand dann auf. "Mitkommen", sagte ich und er tat wieder wie ihm geheißen.

Wir gingen zum Gemeinschaftsraum der Ravenclaws. Luna kam heraus und sah uns irritiert an. "Hey, ist Leonora noch da drin."
"Soweit ich weiß, wollte sie in der großen Halle auf dich warten", antwortete sie und lächelte Draco dann mitleidig an, so als würde sie denken, er hätte sich absichtlich so angezogen und wäre etwas bescheuert.

Wir erreichten die große Halle und traten ein. Es waren nicht sonderlich viele Leute da, aber immerhin ein paar Lehrer, die ihn schockiert ansahen und vereinzelte Schüler. Ich ging auf Leonora zu. "Du wirst dich jetzt angemessen entschuldigen, ist das klar?", sagte ich dominant. "Ja", brachte er gequält hervor. "Es tut mir leid..."
"Ne. Sag lieber so was wie "Es tut mir leid. Sie stehen deutlich über mir und ich bin ein Idiot." Er atmete entnervt durch und wiederholte dann meine Worte. "Ist schon gut, Schoßhündchen", sagte Leonora belustigt. "Draco?"
"Ja, Herrin?", erwiderte er.
"Ach nichts. Ich wollte ihr einfach nur zeigen, dass ich jetzt deine Herrin bin."
"Nicht mehr lange. Ich will..."
"Du bist gerade nur ein Dienstmädchen, klar? Also mach den Mund zu."
"Sag ihm mal, er soll in Zukunft um die Erlaubnis zu sprechen bitten", sagte Leonora und grinste ihn siegerisch an. "Das Schlammbl..."
"Wag es nicht", zischte ich. "Und ab sofort fragst du, ob du sprechen darfst", befahl ich ihm, woraufhin er mit den Augen rollte.
"Wieso sieht Draco aus wie ein Dienstmädchen?", fragte plötzlich eine dunkle Stimme. Leonora und ich drehten uns um. Snape. Für den hatte ich jetzt echt keine Zeit. Leonora schien das zu übernehmen, also wandte ich mich wieder Draco zu. "Er hat gegen sie beim Quidditch verloren und wir wollen's ihm heimzahlen", sagte sie. Snape zog eine Augenbraue hoch und sah Draco belustigt an. Selbst er musste über ihn lachen. Ich war mir sicher, er lachte innerlich. Snape sagte nichts mehr und verschwand. "Hmm...Was könnte man noch mit ihm anstellen?", fragte ich und betrachtete ihn. "Ich hätte Hunger. Wie wär's, wenn wir in den Gemeinschaftsraum gehen und Draco macht uns was zu essen", schlug ich vor. Leonora nickte.

Wir setzten uns in den Gemeinschaftsraum, während Draco verloren da stand. "Und wie soll ich Ihnen jetzt Essen machen, Herrin? Ganz offensichtlich ist hier keine Küche", sagte er genervt.
"Lass dir was einfallen", entgegnete ich mit provokantem Unterton.

Draco PoV:

Die ging mir echt auf die Nerven, aber irgendwie mochte ich ihre freche Art auch. Na ja. "Gut, ich bin sofort wieder da", knurrte ich und ging aus dem Gemeinschaftsraum.

Unter der großen Halle war die Küche der Hauselfen, die unser Essen machte. Denen konnte ich bestimmt was klauen. Es machte eh Spaß Hauselfen zu ärgern und abgesehen davon musste ich wenigstens irgendwem zeigen, dass ich hier immer noch das Sagen hatte. Selbst wenn es nur Hauselfen waren.

Nachdem ich mich in die Küche geschlichen habe, schaute ich mich um. Die arbeiteten ja alle ganz fleißig. "Mach mir zwei Mahlzeiten", sagte ich abfällig zu einem. Er sah mich mit großen Augen an. "Na los! Wofür hat man euch denn, wenn ihr nicht nützlich seid?" Er wandte sich traurig ab und bereitete etwas an. "Gib schon her", sagte ich und trat ihn unsanft zur Seite. "Und übrigens", sagte ich möglichst laut. Die Hauselfen sahen mich an. "Euer Essen schmeckt beschissen", beendete ich den Satz und verschwand. Natürlich war das Essen lecker, aber irgendwen musste ich ja ärgern.

Ich ging zurück und setzte ihnen ihr Essen vor. "Gar nicht so schlecht, Dienstmädchen", sagte Aileen und betrachtete die Mahlzeiten. Die soll bloß ruhig sein. Morgen wird die nicht so milde davon kommen. Ich werde sie zerstören. Sie begannen zu essen. Als sie fertig waren, blieb noch etwas übrig. "Iss die Reste", sagte Aileen und deutete auf die Teller. Das reicht jetzt. "Was hast du gesagt?", fragte ich wütend. "Iss das auf. Jetzt sofort", sagte sie gebieterisch. Es kamen wieder einige Schüler in den Raum, die leise lachten. Das konnte ich nicht hin nehmen. "Mach deinen Scheiß alleine!", schrie ich, nahm die Teller und warf sie wütend auf den Boden. "Gut. Wenn du lieber fegen willst", sagte sie amüsiert. Immer mehr Schüler kamen und beobachteten das Geschehen entweder staundend oder lachend. Ich mach mich hier doch nicht zum Deppen, schließlich hatte ich einen Ruf zu verlieren. "Hört auf zu starren!", schrie ich. Einige erzitterten. "Du da. Mach das weg", sagte ich lauthals zu einem schwarzhaarigen Jungen. Dieser blieb einfach so stehen. "Draco. Du wirst das weg machen", sagte Aileen, die nun aufsprang. "Ganz sicher nicht!"
"Oh doch. Du hast die Wette verloren, also..."
"Ich lass mich doch nicht von dir demütigen. Oder denkst du, du wärst so wunderbar, dass ich das einfach hin nehme. Du wirst noch dafür bestraft werden!", raunzte ich sie an.
"Ich denke nicht", erwiderte sie.
"Hey, Leute. Euer lieber Draco Malfoy ist ein schlechter Verlierer. Sicher, dass ihr euch so einem beugen wollt?"
"Halt die Klappe!", schrie ich und schubste sie so stark dass sie gegen die Wand flog. "Und ihr solltet mich lieber respektieren, denn ihr wisst, welche Mittel ich habe", schrie ich die anderen an. "Mach das jetzt weg", sagte ich zu dem schwarzhaarigen Jungen. "Und ihr haut ab! Und wagt es nicht noch einmal euch über mich lustig zu machen", schnautzte ich sie an und haute ab.