Kapitel 9 - Gespräche

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Draco PoV:

Als sich der Tag langsam dem Ende zuneigte, ging ich in die Kerker, um mich noch etwas im Gemeinschaftsraum zu entspannen. Hoffentlich war Aileen dort. Es wurde langsam langweilig Potter und irgendwelche anderen Idioten zu provozieren. Die reagierten ja nicht mal richtig. Und die Leute aus meinem Haus schreckten alle vor mir zurück. Ich grinste. Dieses Grinsen verschwand schnell wieder. Mir kam der Gedanke, dass sie eine gute Ablenkung von allem andern war. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Als ich im Flur ankam, sah ich Leonora vor unserem Gemeinschaftsraum und verzog das Gesicht. Für mich war es mehr eine Gewohnheit muggelstämmige zu beleidigen als wirkliche Absicht und die Intention sie zu verletzen. Manchmal überkam es mich auch einfach so und ich sagte ziemlich gemeine Dinge. Es war so was wie ein innerer Konflikt. Tief im Inneren wollte ich ein guter Mensch sein, aber alles was auf mir lastete, brachte mich dazu andere zu verletzen. Nur weil ich selbst irgendwie verletzt war. Ich wollte nicht dass man mir diese Verletzlichkeit ansah und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, ich brauchte jemanden der mich verstand und sah was wirklich mit mir los war. Als ich in ihrer Nähe war, sah ich sie fies an. "Na, Schlammblut. Hast du dich verlaufen? Das hier ist kein Zoo wie für Affen wie dich", sagte ich schelmisch und kam ihr näher. Sie schreckte zurück. Ohne Aileen war sie komplett hilflos. "Was ist? Hau schon ab!", schnautzte ich sie an.
"Ich warte auf Aileen", sagte ich.
"Verzieh dich. Offensichtlich bist du kein guter Einfluss sonst würde sie mich respektieren, wie's sich für eine wie sie gehört."
"Denkst du wirklich irgendjemand respektiert dich, indem du große Töne spuckst und versuchst anderen Angst zu machen?", entgegnete sie. Ich ging weiter auf ihn zu. Die traute sich ja doch was. Das gefiel mir nicht. "Pass auf was du sagst, Schlammblut! Außerdem hab ich dir nicht erlaubt zu sprechen", keifte ich und sah sie abfällig an. "Denkst du allen Ernstes, ich warte auf deine Genehmigung bis ich spreche?", entgegnete sie. Ich kam noch weiter auf sie zu, um sie bedrohlich zu mustern. Als ich ihr näher kam, presste sie sich gegen die Wand. Da hatte wohl doch jemand Angst. "Das solltest du", sagte ich möglichst angsteinflößend und musterte sie. "Ansonsten muss ich dich dafür bestrafen", fuhr ich fort. "Damit wirst du wohl kaum durchkommen", entgegnete sie.
"Willst du's drauf anlegen?"
"Das traust du dich doch eh nicht."
"Entschuldigung", sagte ich und grinste.
"Für wa-?" Noch bevor sie ausreden konnte, gab ich ihr eine Backpfeife und schubste sie dann zur Seite. "Für das. Und jetzt verpiss dich, Schlammblut!", schrie ich. Im nächsten Moment sah ich wie eine Tür aufging. Scheiße, Snape! Ich sagte schnell das Passwort, trat ein und verschwand im Gemeinschaftsraum der Slytherins.

Als ich eintrat sah ich Aileen auf dem Sofa sitzen. Ich grinste und trat hinter sie. "Na", sagte ich schmunzelnd. Sie drehte sich um. "Was willst du?", fragte sie abfällig. Die war ja schon richtig genervt von mir. Da hab ich mein Ziel wohl erreicht. "Du weißt doch was Quidditch ist, oder?" Sie brachte ein lang gezogenes "Ja" hervor und sah mich mit einem Was-Soll-Das Blick an. "Perfekt. Hast du schon mal gespielt?"
"Natürlich. Regelmäßig."
"Gut. Dann können wir ja morgen mal rausfinden, wer von uns über wem steht. Morgen findet das Auswahlspiel der Mannschaften stand. Unsers geht von zehn bis elf Uhr", sagte ich und zog die Brauen hoch. Ich sah absolut attraktiv aus wenn ich das machte, hab ich vorm Spiegel geübt. "Du kannst dich drauf verlassen, dass ich da sein werde", sagte sie. "Und nicht nur das, ich werde dich abziehen. Oh und nimm Verbandszeug mit. Es macht mir Spaß andere mit Klatschern zu treffen", fügte sie hinzu und sah mich missbilligend an. Ich grinste. Wir werden noch sehen, wer einen Klatscher abbekommt. "Und übrigens erwarte ich noch eine Entschuldigung. Normalerweise bin ich der, der anderen eine knallt, als Bestrafung dafür, dass sie nicht tun was ich von ihnen verlange", sagte ich süffisant und grinste schelmisch. Sie lachte auf. "Nach deinem ersten Atemzug oder deinen ersten Worten hätte man dich schon bestrafen sollen. Wird Zeit, dass das mal jemand tut. Und wag es gar nicht erst Gewalt gegen mich anzuwenden", sagte sie drohend. Langsam wurde es interessant. Ich leckte mir unwillkürlich über die Lippen. "Was sonst?"
"Sonst passiert was, was weitaus schlimmer ist, als 'ne Backpfeife, Schätzchen. Und weitaus schlimmer als alles was sich dein Vater ausmalen kann." Ich grinste erneut.
"Mhm...Was muss ich denn tun, damit du deine diabolischen Pläne durchsetzt?"
"Lass mich überlegen", meinte sie, was ziemlich ironisch klang. "Ach ja", fuhr sie fort. "Sei einfach du selbst." Der war gar nicht schlecht. "Könntest du jemandem wie mir wirklich was antun? Ich müsste mich verändern, um..."
"Doch. Doch das könnte ich", entgegnete sie. Jetzt wurde sie mir aber doch zu frech. "Unterbrich mich gefälligst nicht. Jetzt muss ich dir nicht nur beibringen, dir überlegene Menschen zu respektieren sondern auch dir überlegene Menschen nicht zu unterbrechen."
"Tu dir keinen Zwang an. Ab morgen bin ich deine Lehrerin", entgegnete sie und grinste jetzt ebenfalls leicht. Also jetzt spielten wir das gleiche Spiel. Innerlich freute ich mich schon darüber - natürlich war ich viel zu cool das zu zeigen -. "Wie wär's mit 'ner Wette?"
"Ich bin ganz Ohr."
"Alles klar. Sagen wir, wenn du mich da morgen wirklich abziehst, lasse ich mich einen ganzen Tag lang von dir unterrichten...Und wenn ich dich abziehe, wie 's auch kommen wird, musst du einen ganzen Tag mit mir verbringen ohne frech zu werden." Ich reichte ihr die Hand. Sie sah zu dieser und dann zu mir. "Davon hab ich ja gar nichts. In beiden Fällen muss ich deine Wenigkeit ertragen." Oh nein, meine Hand wurde schon wieder abgelehnt. Das machte mich traurig. "Na gut. Ich bin einen Tag lang dein Handlanger." Ich wollte sowieso noch lernen mich in Crabbe und Goyle herein zu versetzen. Mein Gehirn konnte ich natürlich nicht einfach abschalten und plötzlich so viel zunehmen, war auch schwer, aber dann wusste ich wenigstens mal wie's sich anfühlte nur die zweite Geige zu spielen und nichts besonderes zu sein. "Okay...Da mach ich vielleicht mit...Vorausgesetzt..."
"Ja...?" Egal was, nur bitte nimm meine Hand an. Ich hielt ihr diese immernoch entgegen und kam mir langsam etwas lächerlich vor. "Du trägst die Klamotten von 'nem Dienstmädchen."
"Deal", sagte ich und hielt ihr meine Hand noch penetranter vor die Nase. Sie rollte mit den Augen. "Wenn du 's so zwingend nötig hast", sagte sie genervt und griff unsanft nach meiner Hand, die sie so stark schüttelte, dass ich dachte meine Schulter würde auskugeln. Auf der einen Seite dachte ich mir Ja! und auf der anderen Aua. Wieso war die denn so brutal? Ich überlegte, ob ihre Worte oder ihre körperlichen Angriffe brutaler waren und was mir mehr gefiel.

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