Kapitel 18 - Verletzlichkeit

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Aileen PoV:

Nachdem Dumbledore fertig war, ging ich mit den anderen aus meinem Haus in unseren Gemeinschaftsraum. Draco ging im Sturmschritt voran. Was ist mit dem denn los? Der wurde mir fast schon sympathisch, aber jetzt.

Wir kamen im Gemeinschaftsraum an und Draco sah uns gereizt an. "Potter geht mir so auf die Nerven! Wieso drängt der sich denn immer in den Mittelpunkt?", fragte er gereizt. Machst du doch auch. Wir starrten ihn nur an. "Schön dass ihr endlich darauf wartet bis ich euch die Erlaubnis erteile zu reden, aber gerade wäre es angemessen, wenn ihr mir zustimmt", raunzte er.
"Ja Draco", hörte man vereinzelte, leise Stimmen, die wenig überzeugt waren. "Komm runter, Draco. Der hat sich das wohl kaum ausgesucht", sagte ich. Er funkelte mich böse an und kam auf mich zu. "Auch du stimmst mir zu", zischte er, klang dabei aber gar nicht so böse. "Nicht jeder muss dir zustimmen. Lern doch mal mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen", entgegnete ich und rollte mit den Augen. Sein Blick verfinsterte sich. "Meinungsverschiedenheiten? Meinungsverschiedenheiten? Nein, Potter geht uns allen auf den Geist. Uhh, ich bin der Auserwählte. Uhh, schaut mich an, ich bin so toll. Potter hält sich für den Obermacker und es wird Zeit ihm zu zeigen, wer das wirklich ist", sagte er, wobei seine Stimme immer lauter wurde. "Draco, es reicht. Er will das doch selbst wahrscheinlich gar nicht. Oder meinst du, er hat sich ausgesucht, dass seine Eltern tot sind und er selbst ebenfalls sterben soll?"
"An der Stelle seiner Eltern, wäre ich auch gerne tot... Bei so einem Kind." Nun verstummten alle. Die Aussage war schon ziemlich übertrieben. Selbst für seine Verhältnisse. "Er will doch nur im Rampenlicht stehen", zischte er. "Begreift ihr das denn alle nicht?", fragte er und drehte sich im Raum um. Niemand sagte etwas. "Ob ihr das nicht begreift, habe ich gefragt!", schrie er. Niemand sagte etwas. Seine Geduld schien am Ende zu sein und er ging auf ein braunhaariges Mädchen zu. "Na los! Sag was", zischte er. Sie sah ihn nur schüchtern an. "Du sollst was sagen", schnautzte er. Sie sah ihn an als wäre sie paralysiert an. Er funkelte sie böse an. "Was ist? Im Bett konntest du doch auch was sagen beziehungsweise schreien. Für mehr bist du auch nicht zu gebrauchen", raunzte er und stieß sie weg, um dann zur nächsten Person zu gehen. Sie sah traurig weg. Das reicht jetzt. Ich stürmte auf ihn zu und zog ihn von der anderen Person weg, um ihn dann in meine Richtung zu drehen. Nun war ich die, die er hasserfüllt ansah. "Beruhig dich! Und hör auf so mit anderen Leuten umzugehen. Merkst du eigentlich noch was?", fragte ich außer mir und ließ langsam von seinen Schultern ab. Er musterte mich. Plötzlich holte er aus und gab mir eine Backpfeife. Als ich wieder aufsah, betrachtete ich ihn wütend. Das hat der jetzt nicht wirklich gemacht. "Sag mal, spinnst du eigentlich komplett?", fragte ich und schubste ihn. Dann ging ich noch weiter auf ihn zu und drückte ihn gegen die Wand. Er sah mich entsetzt und fast schon etwas ängstlich an. "Lern endlich dich zu benehmen! Und hör auf hier jeden so zu behandeln. Die Häuser sollen eine Familie sein. Und wenn du so zu deinen Familienmitgliedern bist, tun die mir einfach nur leid", sagte ich hysterisch.
"Du weißt absolut nichts über meine Familie. Und jetzt lass mich los", keifte er, den Kopf nach links gedreht und das Gesicht ängstlich verzerrt. "Werd ich nicht. Nicht ehe du dich benimmst", zischte ich.
"Ich benehm mich wie ich will", gab er zurück. "Damit wirst du nicht weit kommen, Malfoy."
"Im Vergleich zu dir respektiert mich hier jeder. Du hingegen bist eine Witzfigur."
"Ach ja? Und wieso hilft dir dann keiner? Merkst du nicht wie alleine du eigentlich bist? Du kannst einem nur leid tun. Deine vermeintlichen Freunde haben Angst vor dir und sind deshalb mit dir befreundet, sowie jeder andere hier. Vielleicht denkst du die unterstützen dich... Aber du bist vollkommen alleine", sagte ich nun etwas ruhiger, wodurch ich auch offensichtlich zu ihm durchdrang. Er drehte seinen Kopf nun doch in meine Richtung und ich konnte Trauer in seinem Blick erkennen. Sag nicht dem kamen jetzt die Tränen. "Du weißt nichts über mich", entgegnete er, nun auch etwas ruhiger, und klang dabei so... Gebrochen... Er schob mich zur Seite, anders als sonst, war er nicht forsch, sondern sanft und rauschte dann an mir vorbei. Offensichtlich ging er in seinen Schlafsaal.

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