Kapitel 17 - Der Feuerkelch

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Leonora PoV:

Am nächsten Morgen wachte ich müde auf und ging zum Kleiderschrank um mich anzuziehen und mir meine Kette umzulegen. Dann verließ ich das Zimmer leise. Luna schlief aus irgendeinem Grund noch.

Ich ging herunter und alles war so still und noch ziemlich dunkel. Auch draußen war es noch nicht wirklich hell. Seltsam. Ich ging herunter in die große Halle. Komischerweise stand die Flügeltür nicht offen. Ich zuckte mit den Schultern. Gerade als ich diese öffnen wollte, hörte ich eine Stimme hinter mir und drehte mich schlagartig um. "Ms. Anciaux, was machen Sie hier? Ich sagte doch, Sie sollen ausschlafen", sagte Snape umd sah mir in die Augen. "Aber...Es ist doch sechs Uhr, oder nicht? Normale Uhrzeit", antwortete ich. Seine Mundwinkel zuckten amüsiert und ich hätte schwören können, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen gesehen zu haben. Er sah mich sichtlich belustigt an. "Ms. Anciaux, es ist vier Uhr morgens. Gestern dachte ich eigentlich noch, Sie wären intelligent, aber offensichtlich wurden Sie von irgendwem veräppelt", sagte er.
"Nein, ich dachte selbst, es wäre schon sechs Uhr", gab ich kleinlaut zurück und sah schüchtern zu Boden. "Dann können Sie also die Uhr nicht lesen?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. Hat der'n Tick? Wieso ziejt er die ständig hoch? Ich sah wieder zu ihm auf. "Vielleicht hätte ich überhaupt auf die Uhr schauen sollen", murmelte ich und sah weg. "Ihr Zeitgefühl ist also auch nicht das Beste", sagte er, immernoch amüsiert. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich kann Sie ja nun schlecht bestrafen. Immerhin dachten Sie, es wäre morgens. Nun, dann gehen Sie zurück in Ihren Schlafsaal", sagte er. Wie gutmütig. "Danke, Professor", lächelt ich und ging schnell an ihm vorbei, ehe er es sich anders überlegte.

Ich betrat meinen Schlafsaal und setzte mich ans Fenster um heraus zu sehen. Schlafen konnte ich jetzt eh nicht mehr.

Ich spürte wie jemand an mir rüttelte und öffnete langsam die Augen. Wieso saß ich denn hier in der Ecke? Luna betrachtete mich kritisch. "Wieso schläfst du denn in einer Ecke und nicht im Bett? Und wieso schläfst du in Anziehsachen?" Ich schaute benommen an mir runter und dann in ihre Augen. "Das frage ich mich auch."
"Na los. Steh schon auf. Oder willst du den Test mit leerem Magen schreiben?" Ich schüttelte den Kopf, während sie mich hochzog und aus dem Raum schob.

Wir gingen in die große Halle. Die Flügeltür war jetzt auch geöffnet. Wieso wachte ich auch Mitten in der Nacht auf und schaute dann nicht mal wie jeder andere normale Mensch auf die Uhr?

Wir setzten uns an unseren Tisch, wo Aidan auch bereits war. "Hey", lächelte er. Ich schaute mich um. Snape starrte mich an, Draco ging Aileen auf die Nerven, Ella sah mich böse an und irgendein Idiot verschluckte sich an seinem Essen. Alles wie immer. Das beruhigte mich schonmal. "Hi", lächelte ich dann.
"Du bist etwas spät dran. Wie kommt's dazu?"
"Ich bin zufällig Mitten in der Nacht aufgewacht und dachte es wäre sechs Uhr. Weshalb ich mich angezogen hab und runter gegangen bin." Er lachte leise. "Kommt vor", schmunzelte er. "Sag mal. Verstehst du Zaubertränke? Also ich schreib definitv ein T. Ich kann das Fach absolut nicht", murmelte er. Warum sprach denn jeder über den Test? So wichtig war der nun auch wieder nicht. "Eigentlich komm ich ganz gut damit klar, aber ich hoffe dass meine Schlaflosigkeit nicht zu Fehlern führt." Er schmunzelte und funkelte mich mit seinen grünen Augen an. "Ich wär froh, wenn ich Fehler machen würde." Ich runzelte die Stirn. "Besser als nichts hin zu schreiben", beantwortete er. Ich nickte.

Aileen PoV:

Die ersten drei Stunden waren ziemlich langweilig, wohingegen die darauffolgenden drei Stunden zum Spaß wurden.

Erst hatte ich mit Leonora zwei Stunden Zauberkünste und dann eine Stunde Zaubertränke, wo wir den Test schrieben.

In Zauberkünste setzten wir uns wie immer nebeneinander und begannen miteinander zu reden. Das führte dazu, dass wir nicht allzu viel von Flitwicks Erklärungen mitbekamen und später verzweifelt da saßen, weil wir keine Ahnung hatten, was genau wir zaubern mussten. "Ähm...Was müssen wir jetzt machen?", fragte sie schmunzelnd. Ich lachte leise. "Keine Ahnung. Seh ich aus als würde ich zuhören." Wir schauten uns im Raum um und begannen die anderen Schüler zu fragen. "Ey, ey", kam es die ganze Zeit von einer von uns bis jemand reagierte. "Was denn?"
"Was müssen wir machen?" Er schüttelte den Kopf, schlug eine Seite in meinem Buch auf und deutete auf den Text. "Lesen und dann die Aufgaben eins bis drei." Langweilig, ich dachte wir zaubern hier. "Ich hab mein Buch nicht. Lässt du mich mit reinschauen?" Ich nickte und schob es in die Mitte. Nachdem wir den Text gelesen haben, begannen wir zu reden. Flitwick kam an unserer Reihe vorbei. "Macht bitte die Aufgaben", sagte er freundlich. "Ja, ja", antworteten wir etwas versetzt und er ging wieder. Natürlich redeten wir weiter. Nach einer Weile kam er wieder. "Ms. Anciaux, Ms. Lelièvre, macht jetzt bitte die Aufgaben", sagte er erneut. "Ja, ja, natürlich", sagten wir wieder fast gleichzeitig. Er lächelte und ging. Naiv, das zu glauben. Wieder begannen wir zu reden. Als die Aufagben besprochen wurden, hatten wir natürlich keine Ahnung worum es ging. Glücklicherweise nahm er uns nicht dran.

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